1. Details zum neuen SL (2021) und AMG GT (2022)

SL und AMG GT Roadster erhalten ein völlig neues Antriebslayout ohne Transaxle Bauweise aber mit 4-Zylinder, 4matic+ und Plug-in-Hybrid.

Aktuell wurde die Produktion vom aktuellen SL (R231) sowie SLC (R172) in Bremen beendet. Die Nachfrage nach offenen Fahrzeugen hat sich hin zum SUV verschoben. So wird nicht nur das S-Klasse Coupé und Cabrio im Herbst auslaufen. Auch die Zusammenlegung von C-Klasse mit E-Klasse Coupé bzw. Cabrio zum CLE (quasi einem CLK Nachfolger) ist im Gespräch.

Der SL hat jedoch Glück und ist fast fertig entwickelt. Er wird von AMG auf einer gemeinsamen Plattform mit dem neuen AMG GT entwickelt (Modulare Sport Architektur). Die Tonmodelle geben einen Ausblick auf den neuen AMG GT.

Mercedes - AMG GT Coupé ab 2022

Der aktuelle AMG GT Coupé wurde auf dem Pariser Auto Salon 2014 vorgestellt. Sein Nachfolger soll kurz nach dem neuen SL (R232) im Jahr 2022 auf den Markt kommen. Der SL darf schon im Jahr 2021 zu den Kunden.

Mercedes-AMG führte mit dem SLS (C/R197) die Transaxle-Bauweise ein. Sie wurde 2014 in den AMG GT Coupé / Roadster (C/R 190) überführt.

Mit der neuen MSA Plattform rücken SL (2021) und AMG GT (2022) wieder stärker in Richtung Serie.

Mercedes - AMG GT Coupé Heckansicht (2022)

Durch die Transaxle-Bauweise ist das Getriebe auf der Hinterachse und der Motor ist mit dem Getriebe mittels Torque-Tube verbunden. Dieses Layout ist leichter als ein Allrad, hat aber eine bessere Gewichtsverteilung, die eine gute mechanische Traktion garantiert. So kann man Beschleunigungswerte unter 4,0s auf 100 km/h realisieren. Der Nachteil für Mercedes-AMG war jedoch, dass man nicht auf das bewährte Mercedes Automatikgetriebe zurückgreifen konnte, da das Gehäuse der NAG2 oder NAG3 (9G-Tronic) nicht geeignet ist für eine Transaxle-Einbaukonstellation.  Somit griff Mercedes-AMG auf das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe von Getrag zurück. Es wird bspw. auch in diversen Ferrari Modellen verwendet. Mercedes AMG hat sich hier aber in den ersten Jahren des SLS mit der Applizierung schwer getan. So wurden Schaltbefehle mittels Schaltwippe nicht unmittelbar ausgeführt. Auch ist man hier durch das Getrag-Getriebe im maximalen Eingangsdrehmoment beschränkt.

Mercedes-AMG SLS C197
Mit dem SLS AMG wurde 2009 die Transaxle Bauweise eingeführt

Mit der neuen MSA Plattform kehrt der AMG GT zur 9G-Tronic zurück. Da nun das 9G-Tronic wieder direkt am Motor angeflanscht ist, würde man diese fabelhaften Beschleunigungswerte nicht mehr realisieren können. Daher wird beim AMG GT und beim neuen SL erstmals der 4matic+ Allrad-Antrieb mit Torque on Demand (variable Verteilung zwischen Vorder- und Hinterachse), bekannt aus dem E 63 AMG 4matic+, eingesetzt. Somit generiert man auch die fantastischen Beschleunigungswerte im Bereich von 3,5s auf 100 km/h. Aufgrund des Allradantriebs wird der Motor jedoch etwas höher eingebaut als im aktuellen AMG GT. Daher kann es auch sein, dass die Trockensumpfschmierung nicht nötig ist und entfällt. Für Freunde des gepflegten Drifts wird der Drift-Mode (reiner Heckantrieb) aus dem E 63 übernommen.

Aufgrund der identischen Plattform wird der neue SL leichter und mehr auf Sport getrimmt. Ob später auch noch ein AMG GT Roadster erscheinen wird ist fraglich. Gesetzt sind aktuell der SL und der AMG GT. Der SL wird erstmals wieder über ein Stoffverdeck verfügen.

Beide Modelle erhalten dann auch das neue MBUX System.

Das Motorenline-Up wird bei beiden Modellen identisch sein:

SL 43 AMG (232.450) / AMG GT 43 Coupé:

Wie schon im C 43 AMG 4matic+ kommt hier der neue M254 2,0 Liter 4-Zylinder mit 390 PS sowie Overboost zum Einsatz. Daneben verfügt er über den neuen AMG E-Turbo der mittel 8 PS E-Maschine (48 Volt) auf der Turboladerwelle das Turboloch zu schüttet. In der Getriebeglocke sitzt ein 48 Volt 20 PS ISG (integriertet Starter Generator). Der Einsatz eines 4-Zylinders mag überraschen, aber auch der aktuelle Jaguar F-Type P300 setzt auf 4-Zylinder.

SL 53 4matic+ (232.451) / AMG GT 53 4matic+ Coupé:

Das Setting ist hier ähnlich wie beim 43er. Hier kommt allerdings der M139 4-Zylinder zum Einsatz. Gekoppelt auch hier mit dem elektrischen AMG Turbolader und hier zusätzlich mit dem variablen Allradantrieb 4matic+. Die Leistung liegt bei rund 450 PS. Statt eines 48 Volt ISG mit 20 PS, könnte hier eine 400 Volt ISG Version zum Einsatz kommen.

SL 53e 4matic+ (232.452) / AMG GT 53e 4matic+ Coupé:

Das Konzept wurde schon heiß beim C 63e S 4matic + diskutiert. Es kommt der M139 4-Zylinder Benziner zum Einsatz. Die 9G-Tronic mit 4matic+ verteilt die Kraft auf alle 4 Räder (voll variable zwischen Vorder- und Hinterachse). An der Hinterachse sitzt zudem ein Elektromotor (P3-Layout). Die elektrische Reichweite wird bei ca. 60 km liegen. Die Systemleistung bei leicht über 500 PS.

SL 63 4matic+ (232.481) / AMG GT 63 4matic+ Coupé:

Diese Motorkombination ist bereits bestens bekannt. M177 4,0 Liter V8 BiTurbo hier kombiniert mit einem 21 PS starken ISG (48 Volt) sowie 612 PS vom Verbrenner sorgen für einen Sprint auf 100 km/h in rund 3,5s (AMG GT Coupé ca. 3,4s)

SL 73e 4matic+ (232.482) / AMG GT 73e 4matic+:

Diese Variante ist schon für den mittelfristig dahinscheidenden AMG GT 4-Türer (X290) für Mitte 2021 angekündigt. Es ist die gleiche Konfiguration wie für den SL 53e nur dass hier der 4,0 Liter V8 BiTurbo zum Einsatz kommt. Seine Leistung wird mittels P3-Plug-in-Hybrid (Elektromotor an der Hinterachse) gepaart und könnte bis zu 800 PS leisten.  

Den Anfang der AMG Plug-In-Hybrid Varianten macht Mitte 2021 der AMG GT 73e 4-Türer (X290). Ende 2021 folgt die Variante in der neuen S-Klasse (W/V223). Anfang 2022 kommt dann der neue C 63e AMG 4matic+. Der SL 53e und SL 73e kommen dann erst 2022 zu den Kunden.

Mit einem Mercedes SL Plug-in-Hybrid und AMG GT Plug-in-Hybrid ist Mercedes bzw. AMG ab dem Jahr 2022 deutlich früher dran als die Kollegen aus Zuffenhausen. Deren 911 Plug-In-Hybrid soll mit über 700 PS erst zum Ende des Life-Cycles der Baureihe 992 im Jahr 2025/2026 kommen.

Insgesamt wird man sich schon wundern über einen 4-Zylinder im SL oder AMG GT Coupé. Aber als Interessent oder Kunde denkt man aus heutiger Sicht. Mercedes-AMG muss jedoch auch bedenken, dass die Fahrzeuge 2021 (SL) und 2022 (AMG GT) auf den Markt kommen und sie dann auch noch 5-6 Jahre die gesetzlichen Auflagen und Flottenverbräuche einhalten müssen. Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung nachvollziehbar. Unter dem Aspekt „sportlich“ und „leicht“ ist ein leichter Vierzylinder auf der Vorderachse auch nicht so verkehrt. An die „Leichtigkeit des Seins“ eines SL 500 (R231) mit V8 wird ein 4-Zylinder aber nie heranreichen.  

Als letztes Derivat der aktuellen Transaxle-Bauweise wird im Juli 2020 der AMG GT Black Series präsentiert.

Mercedes AMG GT Black Serie, Premiere im Juli 2020, Auslieferung Ende 2020
Carbon Torque Tube des AMG GT R mit Carbon Kardanwelle

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10 Antworten

  1. Pingback: Anonymous
    1. In the past there were a lot of model with different „Baumuster xxx.xxx“ but they never saw the market. In the early beginning the R&D are defining the Baumuster and but not all will come.
      The problem is that the after sale department puts those dead Baumuster in their system.
      Did you saw the screenshot of the aftersales system ? Or where did you get your information 232.480 😉

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