Vergleich: Mercedes EQA vs Hyundai Kona electric

Der Hyundai Kona electric hatte in 2019 lange Lieferzeiten (rund 12 Monate) und ist aufgrund seiner hohen Effizienz und Reichweite bei Elektroautofans sehr beliebt. Seit März wird er zudem noch im tschechischen Werk Nosovice von Hyundai produziert und so sollen rund 50.000 Einheiten allein für den europäischen Markt verfügbar sein.

Der Mercedes EQA will den aktuellen Platzhirschen herausfordern. Der EQA und der Kona haben auf den zweiten Blick einiges gemeinsam. Sie verfügen über keine dezidierte Elektroplattform wie der EQE/EQS (EVA 2) oder beispielsweise der VW id.3 (MEB), sondern teilen sich die Plattform mit normalen Verbrennern. Daher wird bei ihnen auch die Vorderachse angetrieben. Der Radstand ist somit nicht so lang wie bei einer dezidierten Elektroplattform. Die Akkukapazität ist aufgrund des Bauraums somit deutlich begrenzter.

Modell

Mercedes EQA 300

Hyundai Kona electric

Leistung

204 PS

204 PS

Drehmoment

 

395 NM

Beschleunigung 0-100 km/h

rund 7s

7,9s

Vmax in km/h

 

167 km/h

Länge

4,41 m

4,18 m

Kofferraum

ca. 435 l

332 l

Batteriegröße netto

ca. 60 kWh

64 kWh

Reichweite nach WLTP

mehr als 420 km

484 km

Ladezeit AC 11 KW

7h

7h

Ladezeit DC 0-80%

ca. 30 min

54 min

Gewicht

ca. 1.850 kg

1.760 kg

Preis

ab ca. 44.000 EUR

ab 41.850 EUR

Garantie

8 Jahre auf die Batterie

8 Jahre

Fotos/Video: Daimler AG sowie WalkoArt www.walko-art.com

Fotos: Hyundai Deutschland

Der EQA wird im Herbst 2020 vorgestellt und wird in Deutschland, sowie anderen ausgewählten EU-Märkten kurz darauf an die Kunden ausgeliefert (Anfang 2021). Der Hyundai Kona electric ist schon seit Mitte 2018 auf dem Markt.

Das Interieur vom EQA ist mit dem des GLA identisch sein. Es überzeugt durch eine tolle Haptik und eine logische Bedienung. Der Kona electric verfügt dagegen über ein Interieur mit einem hohen Hartplastikanteil, wenn auch die Verarbeitung sehr solide ist. Im Vergleich zum EQA nervt die vor jeder Fahrt nötige Auto Hold Aktivierung. Hold funktioniert dann durch einen kurzen Bremspedaltritt vor einer roten Ampel wie im EQA. Das MBUX ist inzwischen Benchmark in der Branche. Der Hyundai Kona electric kann hier mit dem neuen Blue Link System (ab Modelljahr 2020) nicht mithalten. Hat aber auch eine Onlineverbindung für den Status der Ladesäulen oder Live-Traffic. Die Sprachbedienung im Mercedes ist dagegen unerreicht.

Deutliche Unterschiede gibt es auch im Bereich der Komfortausstattung. Der Kona electric verfügt in der Premium Ausstattungslinie über innenbelüftete Sitze.  Darüber hinaus kann der EQA u.a. mit Multibeam-LED-Licht (Kona nur einfache LED Licht), Ambientelicht im Interieur, einer elektrischen Heckklappe, einem echtem Head-up-Display (der Kona verfügt nur über eine Plexiglasscheibe, die für Personen ab 1,80m schwer ablesbar ist) aufgerüstet werden.

Bei dem Fahrerassistenzsystem kann der Kona in der Premium Ausstattung sehr gut mithalten. Er kann ebenfalls 15s teilautonom nach SAE Level 2 fahren. Der EQA kann dies nicht deutlich besser. Er glänzt hier durch längere Wiederanfahrtzeiten sowie der Rettungsgassenfunktion.

Wo der Hyundai Kona deutlich gegenüber dem EQA abfällt ist der Bereich NVH (Geräusche, Schwingungen, Vibrationen). Der EQA ist mercedes-typisch leise, während der Kona deutlich schlechter gedämmt ist. Bei starkem Regen hört man die Tropfen auf das Blech prasseln und bei rauem Asphaltbelag treten hier deutlich höhere Abrollgeräusche insbesondere an der Hinterachse auf.

Auf der Rückbank merkt man dann die rund 20 cm zusätzliche Länge im EQA. Hier haben die Knie deutlich mehr Platz als im Kona.

Bei der Effizienz kommt aber dann die Stunde des Hyundai Kona electric. Er verfügt ab dem Paket Style über eine Wärmepumpe. Sie führt auch dazu, dass der Kona im Winter höhere Reichweiten als ein Tesla Model 3 (Long Range) erzielen kann. Der Mercedes EQA wird ebenfalls über eine Wärmepumpe verfügen. Es muss sich aber noch beweisen, ob das Zusammenspiel vom Elektromaschine, Leistungselektronik und Fahrwiderständen im EQA die herausragende Effizienz des Konas erreichen kann und somit auch in der Praxis die hohen elektrischen Reichweiten eines Konas erzielt.

Bei der Ladeleistung an einer DC-Schnellladesäule soll der EQA mit um die 110 KW deutlich schneller laden können als der Kona electric der im Maximum 77KW schafft. Somit spart der EQA rund 20 min von 0 auf 80% Batterieladung. Allerdings könnte ein leicht höherer Stromverbrauch des EQA diesen Vorteil etwas schmälern.

Mercedes EQA und Hyundai Kona electric sind zu klein ?

Sowohl der Kona als auch der EQA bieten die gleiche Technik auch in einer Nummer größer. Bei Hyundai ist es die Tochter mit dem Kia e-Niro (4,50m) und bei Mercedes basiert der EQB ebenfalls auf EVA 1.5 und bietet eine Länge von 4,63m.

Mercedes EQB Erlkönig

Hier noch ein schönes Video mit deutlich weniger Tarnung vom Mercedes EQA von Jens Walko:

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