Mercedes CLA ab Frühjahr 26 mit Wandler für 400 Volt Säulen

Der CLA kann bis zu 325 kW an 800 Volt laden – aber alte 400 Volt Säulen kann er erst ab Mitte 2026 nutzen

 

Es ist schon kurios: Alle haben sich über die langsamen Ladezeiten vom EQA, EQB, EQC und EQV aufgeregt. Sie laden nur mit 100 bis 110 kW. Nun hat Mercedes der MMA Plattform ein innovatives 800 Volt System spendiert, womit man in 10 min 325 km mit bis zu 325 kW nachladen kann und viele sind „empört“, dass das Fahrzeug keine 400 Volt Ladesäulen mehr unterstützt. Ja will man denn nun mit dem Auto was schnell laden kann wieder nur im Bummeltempo laden? In Deutschland sind es rund 13% der DC Ladesäulen die noch kein 800 Volt unterstützten und gleichzeitig langsam laden.

Die weiteren Hintergrunde – auch zu den EU-Nachbarländern gibt es hier:

Mercedes CLA kann nicht an 400 Volt DC laden

Mercedes CLA Drivetrain
HV-OneBox, dann bald mit zusätzlichen DC/DC Wandler

Das MBUX System lenkt einen bei der Ladeplanung an die 800 Volt Säulen mit ordentlich Dampf, weil sonst wäre die Ladedauer länger (da die Ladesäule dann der Engpass wäre).

Der Kunde käme so nicht in den Genuss der fixen Ladezeit von 22 min von 10-80%.

In anderen Ländern – bspw. den USA – gibt es jedoch noch eine größere Anzahl an Schnellladesäulen, die keine 800 Volt unterstützten.

Bei der neuen MMA Plattform sind vermutlich noch nicht alle Technikbausteine ab der Markteinführung verfügbar (siehe auch MBUX Superscreen ab August 2025 sowie 22 KW OBC (hier ist der Produktionsbeginn noch nicht kommuniziert)).

Im deutschen Konfigurator wurde nun der 800 Volt only Hinweis entsprechend ergänzt:

 

DC-Schnellladen ist nur an Ladesäulen möglich, die 800-V-Technologie unterstützen. Damit Sie die richtige Ladestation ansteuern, bezieht MBUX Navigation diese bei aktiver Routenführung direkt in die Routenplanung ein. Bitte beachten Sie, dass an 400-V-Ladesäulen nicht geladen werden kann und diese daher in der Navigation auch nicht angezeigt werden. Für Bestellungen ab Frühjahr 2026 wird ein Konverter zur Verfügung stehen, welcher das Laden an 400-V- sowie 800-V-Ladestationen ermöglicht.

Vermutlich ist mit Konverter der DC/DC Wandler von 400 auf 800 Volt gemeint.

Er wird wohl ab dem Änderungsjahr 2026-1 in die Produktion einfließen und gemäß Aussagen von Mercedes ab Mitte 2026 an die Kunden ausgeliefert.

Sollte man mit der Bestellung warten?

Auf der Langstrecke will man zügig voran kommen. Hier steuert der CLA die 800 Volt Säulen mit hoher Ladeleistung an.

Wer keine Wallbox hat und um die Ecke noch eine ältere 50 KW Säule stehen hat, sollte besser warten.

Meistens stehen auf den Baumärkten, Supermärkten, jedoch schon moderne Säulen. Ein Blick auf das Typenschild der Ladesäule hilft hier. Dort steht dann meistens die minimale Ausgangsspannung von 150 V bis maximal 1000 Volt je DC Stecker. Hier hätte der CLA auch ohne den DC/DC Wandler kein Problem zu laden.

Wer öfters ins Ausland fährt muss es differenzierter betrachten. Auf der letzten Reise in die Normandie mit dem EQA 250 wurde einmal (Stauumfahrung) an einer ABB Säule bei Lidl mit 75 kW geladen. Hier lag die maximale Ausgangsspannung bei 920 Volt (kein Problem für den CLA). Vor Ort in den kleinen Dörfern gab es meistens nur 22 KW AC Typ2 Ladesäulen (also ebenfalls kein Problem).

Mehr Beiträge

19 Responses

  1. Ich denke, das Thema ist gar nicht unbedingt, dass viele CLA-Kunden regelmäßig an 400V-Ladern laden wollen, sondern die Angst, irgendwo mit leerem Akku zu stranden (womöglich aufgrund eines Staus, einer unerwarteten Sperrung oder eines unüberlegten Umwegs) und dann dort nur eine 400V-Ladesäule vorzufinden.

    Zugegeben, das ist mir in 2 Jahren mit dem EQS erst ein einziges Mal „fast“ passiert, aber die Angst ist halt da. (Fast, weil der EQS ja ohnehin nur 400V hat und somit von diesem Problem gar nicht betroffen ist. Und weil ich zwar mit unerwartet niedrigen 3% SoC an einem regulär eingeplanten Ionity-Standort angekommen bin, wo das Laden auch nach mehreren Versuchen an verschiedenen Säulen einfach nicht klappen wollte. Es war natürlich – wie sollte es auch anders sein in einer solchen Situation – mitten in der Nacht bei Schneeregen. 😉 Direkt daneben waren Tesla-Supercharger, an denen ich es notfalls zumindest mit dem EQS (nicht aber eben dem CLA) auch noch hätte versuchen können, falls der Ionity-Ladepark tatsächlich komplett außer Funktion gewesen wäre. Glücklicherweise hat es aber nach Aussteigen, Verriegeln und zwei Minuten warten dann doch noch funktioniert. Es lag also wohl eher am Fahrzeug als an Ionity. Kann aber natürlich auch mal anders aussehen.)

    Allerdings habe ich mich bisher mit dem EQS auch ausschließlich in Nord- und Mitteleuropa bewegt. Ein Blick auf das Ladenetz in Spanien oder Süditalien lässt erahnen, dass man dort wohl öfters als hierzulande in derartige Situationen geraten könnte. Von daher ist es schon etwas ärgerlich, dass beim CLA nicht wenigstens ein Mini-400V-DC/DC-Wandler für Notfälle an Bord ist. 50 kW würden ja schon reichen, um im Notfall so weit laden zu können, dass man die nächste 800V- oder AC-Ladesäule erreicht. Alles besser, als wenn man in einer solchen Situation den ADAC rufen muss.

    1. Aber eigentlich sehe ich das mit der Angst nicht so.
      Wie hast Du es mit 3% SoC zum HPC geschafft? Mercedes Routenplanung fährt ja eigentlich nie unter 10%. Wählt also die Lader so, dass man mit 10% am HPC steht.
      Beim CLA werden die Lader so gewählt, dass auch 800 Volt zur Verfügung steht.

      Es ist eher ein Thema im Ausland.

      1. die 10 % kann man konfigurativ ändern, und wer sicher ist, kann auch mit deutlich weniger leben. 80- (>)10 % sind nur weniger als 70 % – nicht vergessen. Ihrem Artikel liegt die Annahme zugrunde, dass man alles über den Mercedes Routenplaner macht, der zeigt aber häufig gar nicht alles an. Preis, Kartenkompatibilität, Kaffee/Hangout in Nähe etc. Bzw. manche Infos sind unvollständig und dann sucht man mit anderen Methoden, das macht die Sache auch eher problematisch, denn die 800V Differenzierung haben Apps gar nicht. Insofern die Aufrüstung ist gut, aber spät…

      2. Ich bin einer dieser unvernünftigen „Schnellfahrer“. 😉 Was ich beim Verbrenner am meisten genieße, ist, dass ich, wenn die Bahn frei und die Verhältnisse gut sind, auf der Langstrecke problemlos über längere Strecken deutlich über 200 km/h fahren kann. Dann muss ich halt alle 200 bis 300 km tanken. Mit ausreichend Leistung stört es auch nicht, wenn man ab und zu mal auf 80 runter bremsen muss, weil ein Lkw überholt. Denn dann ist man danach innerhalb von Sekunden wieder über 200.

        Eine der größten Einschränkungen für mich beim EV ist, dass so ein Fahrstil da (noch?) nicht funktioniert. Ich habe (angeregt durch eine ähnliche Analyse von Bjørn Nyland für das Tesla M3) ausgerechnet, dass der Punkt, wo man durch schnelleres Fahren insgesamt später ankommt, beim EQS bei ca. 190 km/h ist. Das bestätigt die automatische Ladeplanung von ABRP auch in etwa so. Also fahre ich auf Langstrecke mit dem EQS max. 190 km/h (natürlich nur wenn erlaubt und möglich). Dann muss ich in der Praxis ca. alle 150 km laden, weil die Ladestationen ja nicht immer da stehen, wo man gerade bei 10% SoC angekommen ist. Schon gar nicht die von Ionity, zu denen man beim EQS ja im ersten Jahr regelrecht „gezwungen“ wird. (Weil’s nix kostet …)

        Bei diesen Geschwindigkeiten reicht es aber mit dem EQS, wenn man ein paarmal öfter stark abbremsen muss, dass man dann statt mit 10% nur noch mit 5% (oder eben mit 3%, wenn’s dumm läuft …) SoC an der Ladestation ankommt. Und bei dieser Fahrweise funktioniert die für „Normalfahrer“ wirklich sehr gute Mercedes-Ladeplanung leider nicht gescheit, weil die sich nicht an die hohe Geschwindigkeit anpasst. Die plant dann halt alle 5 min um, weil’s nicht mehr reicht. Deshalb mache ich die Ladeplanung auf Langstrecke immer von einem Stopp zum nächsten manuell mit ABRP. Für Kurzstrecke lade ich natürlich daheim. Im Alltag quasi nie tanken zu müssen, ist schon komfortabel. 🙂 (Im Vergleich zu 2x pro Woche mit dem E 63 …)

        1. Interessante 190 Strategie ::)) …sind gestern/vorgestern hier 1100 km nach Südfrankreich via Schweiz (EQE 300). Ich bin immer wieder begeistert, wie gut man dieses Schiff immer mal wieder auf 210 kmh+ hochziehen kann (nur in D), und man dann extrem lang „rollen kann“. Praktisch gibt es aber nicht mehr viele dieser Strecken, und dann kommt man wieder bei einem Schnitt raus….der unter 20 liegt (bei mir 17,x, klar Schweiz, Tunnel Baustellen). Man kann die Kisten wirklich excellent und komfortabel bewegen, solange man beim Bremsen immer schön „mässig“ rekuperiert. Klar, die Annahme, dass man nur mit dem Merc Routenplaner „durchkommt“ die ist nunmal, sorry falsch. Die Suche via Menu „Ladestationen auf der Strecke“ ist unübersichtlich und es fehlen wichtige Infos (z.B. wieweit ist der Umweg, Ladestation in der Ödnis, oder Kaffee in Nähe).

        2. Zur 190 km/h Strategie: Die Berechnung habe ich auch schon durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Kurve des Graphen Fahrgeschwindigkeit vs. Reisezeit eine nach unten geöffnete Parabel mit sehr breitem Hochpunkt ist. Das bedeutet, dass man auch gerne 10% langsamer fahren kann als das Optimum und man kommt trotzdem nur wenige Minuten später an. Das Ganze dann mit deutlich weniger Verbrauch und weniger Stopps.

          1. Ich weiß. Mir ist aber der Verbrauch relativ egal, ich will einfach nur möglichst schnell fahren. Ist mit dem EV trotzdem in jedem Fall noch um Welten günstiger als ein V8, der mehr als 25 l/100 km Super (Plus) verbraucht. 😉

            Bloß schneller fahren und trotzdem später ankommen ist auch irgendwie doof …

  2. Es ist gut das Thema damit abzuräumen. Die Kommunikation war ein Geschenk für die Konkurrenz. Insbesondere für die USA/Tesla war der Aufschrei doch vorhersehbar.

    Ein 800 V Fahrzeug kann an den alten 50 kW Ladern regelmäßig nur etwa 35 kW laden.
    Björn Nyland hat sich kürzlich zu dem Thema auf YT ausführlich geäußert und Mercedes für deren Konsequenz gelobt.

    Der 22 kW OBC fehlt mir mehr.

  3. Der Ansatz ist schon einmal falsch.
    Erstens wartet nicht „die ganze Welt“ oder jeder auf eine maximale Ladegeschwindigkeit.
    Ebenso hat nicht jeder ein aerodynamisches Ei gewünscht, welches dann 1kWh/100km effizienter ist. Siehe EQE-Erfolg.

    Viel-, Schnell- und Langstreckenfahrer, die tatsächlich ein Optimum an Reisezeit anstreben, dürften im BEV-Lager derzeit nicht die Mehrheit stellen.
    Theoretisch war also der Ansatz eines EQT nicht so grundfalsch, allerdings ins Extreme gedreht, sodass sich die Konkurrenz ebenfalls schlapplachte.

    Für nicht wenige Normalfahrer stellten EQA/EQB ein wirklich sinnvolles Produkt dar. Und derjenige, welcher bald „heraus hatte“, wieviel mit welchem Fahrstil verbraucht wird, benötigt nie eine Ladeplanung des Wagens. Derjenige plant seine Langstrecke danach, wo ein attraktiver Stopp mit einem Einkauf, einer Bade- oder Vesperpause verbunden werden kann.

    Derjenige hatte also bisher ganz selten eine besetzte (Domplatz), defekte (Globus BS) oder unzugängliche (Kartenfehler) Ladesäule vorgefunden.

    Und dann soll man bei einem Nachfolgemodell plötzlich nicht mehr sicher sein, jede mögliche Ladesäule auch nutzen zu können ?
    Wie unendlich dämlich das ist, darf man sich genüsslich ausmalen, gerade zu Zeiten, in denen eigentlich die Ladeinfrastruktur gegenüber der Marktdurchdringung in Führung gegangen ist.

    Ich erwarte unmissverständlich eine serienmäßige Abwärtskompatibilität im GLB ab Serienstart. Sonst wirklich tschüss.

    1. Mmmh aber früher hast Du ja auch nicht geplant an welcher Tankstelle du tanken willst. Ich setze mich rein, das Ziel habe ich vorher schon per App an den EQA geschickt und dann fahre ich einfach los und dann sucht er eine freie Ladesäule raus. Und mein Fleischwurstbrötchen kann man eigentlich überall essen 😉

      Der GLB EQ kommt ja erst Mitte 2026 auf den Markt, da ist das Bauteil ja bereits verfügbar.

      1. @Julian Schmitz. Sie fahren zu wenig Elektro …. es gibt ja 2 Probleme auf langen Routen. 1. wirkliche Schnellader zu finden…(wo nicht nur z.B. 150 kw drauf steht, sondern auch soviel rauskommt) und dann 2. am Ziel (häufig städtisch) nehmen Sie alles was kommt, in der Nähe (Hotel oder so), aber bitte nicht 4 kw wenn weiter weg. Zu Fuss etc. Da ist jede aber auch wirklich jede Ladesäule „in der Nähe“ des Hotels super auch die 50er etc, und jedes KW zählt. Machen sie mal eine 2×700 km oder 1000 Tour. Theorie alleine reicht nicht. Nichts ist elender als an eine Säule ran, einstecken, Karte ran…warten – geht nicht..Etc.pp.

        1. Ich bin bisher 98500 km rein elektrisch gefahren. Die geschilderten Probleme kenne ich nicht…. Anfang Mai war ich in der Normandie da gab es sogar schon 460 kW Säulen.
          Ich empfehle die Mercedes Routenplanung via MBUX. Er sucht die passenden Säulen für das Autos.

          Meine ERfahrungen auf der Langstrecke habe ich hier mal geschildert. Mit Mercedes Me kann man in jedem noch so kleinen Bergdorf die Ladesäule freischalten.

          https://jesmb.de/17407/

  4. 400V sind heute schon eher ein edge case. Ich hoffe, dass es nur optional bestellbar wird. Und ich hoffe, dass bald angekündigt wird, wann der 22kW Charger bestellbar sein wird.

  5. Wenn ich die Kommentare zu den Ladeproblemen, wann ich wieviel kw wo und wie lange die Batterie laden kann, wird es mir „schwindelig“. Ich fahre derzeit ein Roadstar und ein Diesel von MB. Den Roadstar würde ich nie gegen ein E-Fahrzeug eintauschen. Für den Diesel suche ich derzeit eine Alternative, aber bei den Ladetechniken der E-Fahrzeuge wird es vermutlich wieder ein Diesel sein. Da setze ich mich rein, fahre los und halte nach ca. 700-900 km bei der nächsten Tankstelle. Der Suchvorgang über MBUX entfällt. Ich war mal mit einem VW ID3 unterwegs und bin „liegen geblieben“ (Anfängerpech-Ladekarte wurde nicht akzeptiert). Dieses Fahrzeug ist für mich ein Einkaufwagen und mehr nicht.

    1. Das ist nur ein gefühltes Problem. Ich fahre nun 2 Jahre (34.000 km) den Smart #1, war letztes Jahr damit an der Costa Blanca (einfache Strecke 1.850 km) und habe mit dem Fahrzeug tatsächlich noch nie an einer Ladesäule geladen an welcher man nicht mit 800V laden könnte.

    1. Ich finde die wird allgemein überbewertet. Bei meinem CLA (C118-250e) hatte ich eine, aber nur dann mal genutzt wenn ich bei Temperaturen >23 Grad und Sonnenschein mal vergessen hatte die Vorklimatisierung zu starten oder der kleine Akku leer war.

      In nun 2 Jahren Smart #1 (da gab es auch keine Sitzklima) habe ich die auch nur vermisst wenn ich bei den genannten Wetterverhältnissen vergessen hatte vorzuklimatisieren.

      Vor dem CLA hatte ich einen W211 mit Sitzbelüftung – da war das schon wichtiger mangels vorhandener Vorklimatisierung.

Schreibe einen Kommentar

Mehr Beiträge