Deutsche Mercedes Händler mit Brandbrief an die Zentrale

Zu hohe Preise, Gefahr von Verlust vieler Kunden

 

Der Mercedes Händler Verband ist nervös. Ständig steigende Preise, dann noch das Agenturmodell mit vielen Softwareumstellungen für die Verkäufer sowie hohe Leasingraten führen zu Verunsicherung bei Mercedes-Benz Händler Verband. Sie formulieren einen Brandbrief an die Mercedes Zentrale in Stuttgart.

Der Handel hat viele Fixkosten durch die Showräume. Verdient wird via Provision. Werden weniger Autos verkauft, kann man mit der Provision nicht mehr die Kosten von Personal, Showroom und Nebenkosten decken.

 

Mercedes hat zwar in den ersten beiden Quartalen zugelegt und im ersten Quartal 2023 wieder extrem gut verdient.

Doch wie geht es weiter im zweiten Halbjahr 2023.

Mercedes steigert Absatz im 2. Quartal 2023

Die Lieferzeiten werden bei den meisten Modellen deutlich kürzer und der Handel will nun, dass der Hersteller gegensteuert.

Mercedes CLE Coupé AMG Night Paket
neuer Mercedes CLE ab November 2023 beim Kunden

Der Händlerverband schreibt, dass man so den deutschen Absatzmarkt von Mercedes „mit Vollgas gegen die Wand“ steuert.

 

Die hohen Preise (viele Preiserhöhungsrunden mit jedem Änderungsjahr) dazu die Fahrzeuge für die Firmenwagenkäufer aus den jeweiligen Firmenwagen Flotten-Policies herausfallen aufgrund des hohen Preises. Zudem müssen die Firmenwagenfahrer immer mehr Geldwertenvorteil dadurch versteuern. Das macht einige nachdenklich und gucken sich bei anderen Marken um.

 

Des Weiteren führen aufgrund der Paketlogik einzelne Extras dazu, dass man direkt das teuerste Paket wählen muss. Die A-Klasse und B-Klasse wird dadurch deutlich teurer.

A-Klasse Facelift Preise steigen bis zu 8.000 EUR

Mercedes GLC Preisvergleich mit dem Vorgänger

Mercedes C-Klasse wird auf Paket Logik umgestellt

Mercedes E-Klasse W214 Exclusive
Neue E-Klasse: hohe Preise werden erwartet

Startpreis vermutlich ab ca. 60.000 – 63.000 EUR

Mercedes macht zwar noch keine Angaben zu den Preisen, aber er dürfte deutlich teurer werden. Aktuell ist selbst eine W206 je nach Motor teurer als eine E-Klasse Limousine der W213 Generation.

Vergleich man einmal die Preise vom alten GLC SUV (X253) GLC 200 4matic (48.100 EUR) gegenüber der E 200 (W213) für 51.500 EUR und überträgt das Delta auf Basis des neuen GLC 200 4matic (X254) 59.800 EUR so wird die neue E-Klasse W214 Limousine mit der erweiterten Serienausstattung und der Paketlogik als E 200 W214 ab ca. 63.200 EUR kosten. Die Lücke zum EQE 300 mit 66.400 EUR ist dann nicht mehr groß. Rechnet man das Delta vom C 200 (W205) zum E 200 (W213) erhält man ein Aufpreis von 10.000 EUR. Basierend auf dem aktuellen C 200 W206 würde man dann bei knapp über 60.000 EUR landen.

Aufgrund der wirtschaftlichen Lage ist ein Startpreis von 60.000 EUR vermutlich eher realistisch. Damit würde man dann rund 8.500 EUR über dem W213 liegen.

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12 Antworten

  1. Der zentrale Satz des Artikels: „Die Lücke zum EQE 300 mit 66.400 EUR ist dann nicht mehr groß.“
    Wer unbedingt Verbrenner fahren möchte, darf dafür ordentlich bezahlen. Nicht blöd, diese Strategie.

    1. Vielleicht passt es nicht zum Thema gerade, aber als Mercedes Fan, bin ich nur noch enttäuscht von Mercedes oder besser gesagt AMG. Vielleicht könnte ihr doch mal darauf eingehen für die Mercedes Familie. Früher war Mercedes oder der AMG Kunde noch geschätzt und das Motto stand noch, Kunde ist König 👑. Es war eine Familie und man hat sich aufgehoben gefühlt. Jetzt lese ich die neue Leitlinie von diesem Mercedes-Chef Ola Källenius“Wer billige Autos will, soll woanders kaufen“. Da Muss ich mich doch ehrlich fragen, ob bei Mercedes der Realitätsverlust eingetreten ist! Diese neue Leitlinie kann Mercedes gerne tun. Aber dann bitte leistet auch den gleichen Kundenservice dazu und Qualität!! Beim Kauf bist du der tollste aber wenn du gekauft hast und Service und Betreuung wünscht, bei Problemen, biste nur noch eine Nummer und lästig. Diese politik bei Mercedes ist nur noch arm, finde ich ganz schlimm einfach nur noch. Man bezahlt soviel Geld, für ein Premium Produkt und bekommt nur 2 Jahre Garantie in Deutschland?? Der angeblich billige asia Autohersteller hat da 5 Jahre, weil sein Produkt schlecht ist?? Einfach mal drüber nachdenken. Ich muß ehrlich sagen bin nur noch enttäuscht über diese Politik bei Mercedes als Kunde.
      Danke einfach fürs zuhören oder besser gesagt lesen.

      Mit freundlichen Grüßen
      Mario Träger

      1. Ja das sind Click-bait Artikel. Die pushen ein Thema und wollen mit der Werbung Geld verdienen.
        Das Zitat hat der Mercedes Chef gar nicht gesagt.
        Er sagte nur, dass Mercedes schon immer – auch in der Vergangenheit – etwas mehr gekostet hat wie ein Modell von der Konkurrenz oder ein VW etc.

  2. Ja, ich kann es kaum erwarten. Die Händler wissen, was auf sie zukommt. Audi und BMW bieten satte Rabatte an. Jemanden zum Kauf von Premium Plus zu zwingen, nur um so etwas wie ein Head-up-Display zu bekommen, ist dumm. Olla ist in der Traumwelt. Der Vorstand geht davon aus, dass die Restwerte jetzt höher bleiben werden, wenn die Verkäufe zurückgehen, aber die Wahrheit ist, dass sie nicht wie Porsche oder Bentley sind, und wenn die Verkäufe auf das Niveau von Porsche oder Bentley sinken, dann werden sie nicht über die Verkaufsmengen verfügen wie die Mutterkonzerne Porsche und Bentley, um sie zu unterstützen und in die Forschung zu investieren, also ist es eine große Abwärtsspirale. Während der Corona-Zeit war es zu gut, aber mit den hohen Aufschlägen können sie nicht weitermachen. Mein Verkäufer sagt, dass sogar Unternehmen wie Hertz die Hälfte der Autos kaufen, weil sie keinen Deal bekommen, sondern mehr von anderen Marken kaufen. Was für eine dumme Entscheidung. Mercedes hört nicht auf die Händler. Die Händler erhalten jetzt einen festen Gewinn von 5 Prozent pro Auto, was zwar nicht schlecht ist, wenn man bedenkt, dass dadurch die Konkurrenz durch große Finanzunternehmen eliminiert wurde, die sie billig verkaufen, aber ihre Gemeinkosten sind zu hoch. Der Verkäufer meines örtlichen Audi-Händlers hat neulich ein Auto verkauft. Wie lange können sie damit weitermachen?

    1. Wie hoch sind denn die Rabatte bei BMW und Audi.
      Ein Freund wollte einen Nachfolger von seinem aktuellen 3er leasen, ist dann aber rückwärts aus dem Showroom rausgegangen. Aktuell ist BMW auch noch sehr teuer würde ich meinen.

      1. Die Rabatte bei BMW und AUDI sind zur Zeit enorm hoch.
        Sicher gibt es Unterschiede zwischen stationären Händlern und den online Vermittlern.

        Jedoch bei der größten (daher quasi Trendbarometer) online Plattform „meinauto“ liegen, heute Stand am 17.07.23, nahezu alle BMW Modelle zwischen 17 bis 22% Nachlass, ähnlich hoch die Abschläge bei Audi.

        Bei Mercedes gilt hingegen seit Inkrafttreten des Agentur-Modells generell NULL Prozent Nachlass für alle Privatkunden und 12% auf den Netto-Listenpreis (vor UST) für alle gewerblichen Kunden.

        An einem einfachen Beispiel heißt das: ein gut ausgestatteter BMW 330i_M-Paket und einigen Optionen liegt bei einem brutto Listenpreis von rund 70.000 Euro, mit 21% Rabatt zahlt der Privatkunde dann Euro 55.300,–.

        Ein nahezu identisch ausgestatteter Mercedes W206_C 300 AMG Line kommt wie der vergleichbare BMW auch auf einen Brutto-Listenpreis iHv. EUR 70.000,–
        NUR mit dem gravierenden Unterschied, dass es für den Mercedes keinerlei Nachlass gibt, auch keinen Hauspreis, da NUR und ausschließlich der Hersteller den Preis verbindlich fixiert.

        Bei diesem Beispiel zahlt der BMW Kunde demnach effektiv Euro 14.700 weniger(!) als der Mercedes Kunde, und das bei einem exakt vergleichbaren Modell, aus dem gleichen Segment (D-Segment, Premium-Mittelklasse oder nach US-Bezeichnung auch „Entry-level luxury car“ genannt).

        Noch der Hinweis: aus gut informierten Insider Kreisen wird BMW mit Einführung des Agentur-Modell ab 2025/26 zwar ebenso den Listenpreis für alle Privatkunden gleichbleibend ausrufen, aber mit dem entscheidenden Unterschied, dass die Listenpreis jedoch unmittelbar am Tag des „go-live“ um einen bestimmten Prozentsatz für alle Modellreihen reduziert werden.

        Und genau das hätte Mercedes auch am 31.05.23 dem Stichtag des Agentur-Modells veranlassen müssen, denn zukünftig werden die Preise, ähnlich wie heute bspw. bei Technik aller Art unterschiedlich temporär schwanken.
        Auslaufmodelle bzw. pre-„Mopf“ / pre-LCI / Fahrzeuge unterliegen dann einer höheren, natürlich immer einheitlichen, Preisreduzierung, während Modelle wie die G-Klasse mit langen Lieferzeiten und besonders hoher Nachfrage nur gering bis gar nicht rabattiert werden.

        Den gravierenden Fehler den Mercedes beim Start seines Agentur-Modells jedoch gemacht hat, man hat weder auf die aktuelle von mir oben genannte tatsächliche Rabattierung seiner Kernwettbewerber geschaut, noch wurde eine differenzierte Betrachtungsweise zwischen den einzelnen Modellreihen der Mercedes Car Group berücksichtigt.

        Wenn das -ich nenne es mal Chaos- so über einen längeren Zeitraum unverändert bleibt, ohne Nachjustierung, muss Mercedes sich nicht wundern, wenn viele Kunden direkt in die Arme der Kernwettbewerber laufen.

        1. So sehr ich der Meinung bin, dass die Preis und Rabattgestaltung von Mercedes nicht korrekt ist, dass es für Privatkunden keinen Nachlass gibt ist so nicht richtig. Für eine C-Klasse Limousine gibt es momentan 7 % Nachlass und auf ausgewählte Bestandsfahrzeuge sogar 17 %. Bei Fragen kann ich gerne mehr Informationen geben.

  3. In Großbritannien gibt es 10.000 £ Rabatt auf einen 50.000 £ teuren Audi Q5, kein Problem. 8.000 £ Rabatt auf ein Q4. Kaufen Sie einen Q5 ab Lager und Sie können bis zu 15.000 £ Rabatt erhalten! Das Beste daran war, dass mein Freund zu einem Händler ging, der versuchte, ihm mehr als den Online-Konfigurator (4.000 £) in Rechnung zu stellen und ihn dann zu einem Preisnachlass zu machen.

    20.000 £ Rabatt auf den neuen X3M, 7.500 £ Rabatt auf den M340i

    Schauen Sie sich diesen Link an,
    https://www.drivethedeal.com/SpecialOffers.aspx
    https://twitter.com/broadspeed

    Klicken Sie auf „Sonderangebote“ für den Audi. Wenn Sie keine Finanzierung nutzen, erhalten Sie auf einige Modelle einen zusätzlichen Rabatt von 1750 bis 5000 £!) Es ist verrückt.
    Vor Corona konnten wir auf jedes Mercedes-Modell 15 % Rabatt bekommen (außer G-Kombi) – manchmal sogar 18 % mit Hilfe des Händlers.

  4. Da verwundert es doch das auf bekannten Plattformen z.B. der aktuelle SL mit sehr wenigen Kilometern ( meist max 3000 Km ) mit enormen Rabatten angeboten werden , und zwar in hohen Stückzahlen.
    Letzte Woche z.B. gesehen : SL63 schwarz / schwarz UVP 223.000€ ; EZ 06-23; 1250 Km für 169.000 € , also knapp ein Viertel runtergerechnet.
    Ich kann mir nicht vorstellen , das die Händler diese Abschläge aus eigener Tasche zubuttern um einen SL vom Hof zu bekommen.

    Grüße @ all

    1. Das ist aber in der Tat so. Ich weiß aus sehr gut informierten Kreisen, dass die SL Vorführwägen mit teilweise enormen Verlusten angeboten werden, um die Liquidität wieder zu verbessern.

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