Mercedes EQS mit 5 Sternen EuroNCAP Crashtest

Für einen Mercedes gilt: Er muss sicher sein, egal welcher Antrieb verbaut ist. Dies stellt der EQS 450+ eindrucksvoll unter Beweis

 

Die neue elektrische S-Klasse EQS (V297) auf der neuen Elektro-Plattform EVA2 auf der auch die beiden SUV aus Tuscaloosa sowie der EQE (ab Mitte 2022 aus Bremen) debütieren konnte nun beim Euro NCAP Crahtest brillieren und erzielte mit 5 Sternen die Bestnote.

Für den Insassenschutz erhielt der Mercedes EQS 96% und ist damit das beste in 2021 getestete Fahrzeug. Der ebenfalls neue BMW iX erhielt lediglich 91%.

Dazu gibt es das folgende Video vom EQS in allen Kategorien. Interessant ist auch zu sehen unter welchen Bedingungen der EQS selbstständig für Fahrradfahrer und Fußgänger bremst und eine Kollision verhindert.

Mercedes hat bei der EVA2 Plattform wie bei allen anderen EQ Modellen auch ein extrem hohes Augenmerk auf die Hochvoltsicherheit sowie den Akkuschutz gelegt.

Frontalaufprall

Damit der Vorbau des EQS die Energie möglichst gleichmäßig aufnimmt, verbindet ein großflächiger Querträger die zwei Längsträger miteinander. Die Querverbindung dient wie bei jedem Mercedes-Benz nicht nur dem Eigenschutz, sondern ist ein wichtiger Baustein für den Partnerschutz. An den Querträgern schließen sich deformierbare Crashboxen an, wodurch die Reparaturfreundlichkeit bei Bagatellschäden erhöht wird.

 

Bei einem schweren Frontalaufprall nehmen zwei Aluminium-Längsträger aus Strangpressprofilen die Hauptenergie auf. Unterstützend wirken ein oberer Lastpfad am Dämpferbein und ein unterer Lastpfad entlang des Integralträgers. Der Integralträger aus Stahl nimmt nicht nur die eATS- und die Achskomponenten auf, sondern hat auch diese wichtige Funktion beim Crash. Bei stärkeren Verformungen bilden die Räder einen weiteren Lastpfad, indem sie sich nach hinten verschieben und am Schweller bzw. der Seitenwand abstützen. Geometrie und Festigkeit der Schweller wurden dafür entsprechend ausgelegt. Zwischen dem Integralträger und dem Batteriegehäuse schützen wabenförmige Elemente die Batterie. Das Batteriegehäuse selbst ist sehr steif ausgeführt und lässt vergleichsweise wenig Deformation zu, damit die innenliegenden Zellen nicht beschädigt werden. Im vorderen Bereich des Unterbodens wurden für den Lastfall mit geringer Überdeckung außerdem verstärkende Strukturbauteile integriert.

 

Seitenaufprall

Bei einem Seitenaufprall steht prinzipiell nur wenig Deformationsweg zu Verfügung. Hochstabile Strukturen im EQS dienen daher dem Schutz der Insassen, aber auch der Batterie. Der Seitenwandverband umfasst neben den Türen mit ihren Verstärkungen auch die Säulen, den seitlichen Dachrahmen und die seitlichen Längsträger/Schweller. Querverstärkungen im Unterboden sowie das sehr stabile Batteriegehäuse tragen zu der hohen Stabilität beim Seitenaufprall bei. Die stranggepressten Aluminium-Tragprofile der Schweller sind gezielt ausgeformt und im Deformationsverhalten so gestaltet, dass Beschädigungen an Batteriemodulen weitesgehend vermieden werden können.

 

Heckaufprall

Auch für den Heckaufprall ist der EQS gerüstet. Wie beim Vorbau hilft ein Querträger mit angeflanschten Crashboxen, die Aufprallenergie einer einseitigen Belastung auf beide Längsträger zu verteilen. Durch die gezielte Auslegung der Strukturbauteile und des Hinterachsträgers wurden die Anforderungen an die Batteriesicherheit erfüllt.

Überschlag

Bei einem Überschlag ist es besonders wichtig, dass ausreichender Kopfraum erhalten bleibt. Bei

Mercedes-Benz gelten weltweit strenge Anforderungen an den Überlebensraum, die zum Beispiel durch den Dachfalltest überprüft werden. Diese gelten selbstverständlich auch für den EQS.

 

Hochvolt-System: automatische Abschaltung bei Unfällen

Batterie, Hochvolt-(HV)Leitungen und weitere HV-Komponenten wurden so ausgelegt und abgesichert, dass sie bei einem Unfall die hohen Sicherheitsanforderungen von Mercedes-Benz erfüllen. Mehr dazu im Kapitel „Unter der Lupe: die Hochvolt-Sicherheit“.

 

Das mehrstufige Schutzkonzept des HV-Systems hat sich in den anderen Mercedes-EQ Modellen schon bewährt. Bei Gefahr kann es automatisch abgeschaltet und von der Batterie getrennt werden. Dabei wird zwischen einer reversiblen und einer irreversiblen Abschaltung unterschieden. Die reversible Abschaltung findet bei leichteren Unfällen statt. Danach ist eine Wiederzuschaltung des Hochvoltsystems möglich, wenn eine vom Fahrzeug vorher durchgeführte Isolierungsmessung keinen Fehler erkennt. So bleiben noch fahrfähige Fahrzeuge auch weiterhin fahrbereit. Nur bei schweren Unfällen, bei denen in der Regel das Fahrzeug ohnehin nicht mehr fahrfähig ist, wird das Hochvolt-System irreversibel abgeschaltet. Ohne Reparatur kann es nicht mehr aktiviert werden. Beim Abschalten wird sichergestellt, dass innerhalb weniger Sekunden im Hochvolt-System außerhalb der Batterie keine verletzungsrelevante elektrische Restspannung mehr vorhanden ist.

 

Für die Rettungskräfte sind zusätzlich auch Trennstellen vorgesehen, an denen sie das Hochvolt-System deaktivieren können. Darüber hinaus besitzt der EQS serienmäßig eine Crashüberwachung im Stand.

Weitere Informationen:

Das Testergebnis im Detail

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