Mercedes CLA mit Level 2++

Was können die Assistenzsysteme des neuen Mercedes CLA

MB.DRIVE setzt mit modernsten Fahrassistenz- und Parksystemen einen neuen Maßstab

Der neue CLA verfügt in Europa serienmäßig über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung und den Abstandsassistenten DISTRONIC. Zu den technischen Details gehören acht Kameras, fünf Radarsensoren, zwölf Ultraschallsensoren und ein wassergekühlter Hochleistungsrechner mit ausreichenden Leistungsreserven für zukünftige Funktionen und regelmäßige Over-the-Air-Updates.

Mercedes CLA Außenspiegel mit zwei Kameras
Mercedes CLA Außenspiegel mit zwei Kameras

Zusätzliche Komfort-Assistenzsysteme bündelt Mercedes-Benz unter dem Namen MB.DRIVE. Folgende Digitale Extras sind verfügbar oder geplant:

DRIVE ASSIST: Ist ab Markteinführung in Europa optional erhältlich und bietet deutlich mehr Komfort. Denn er ergänzt den Abstandsassistenten DISTRONIC um einen Lenkassistenten und ist damit ein hochmodernes Fahrassistenzsystem des SAE-Levels 2. Neu im CLA ist der Spurwechselassistent, der das Wechseln der Fahrspur durch einen einfachen Klick auf den Blinkerhebel erleichtert.

DRIVE ASSIST PLUS: Soll später angeboten werden und bietet je nach Markt erweiterte Assistenzfunktionen. Dazu gehört zum Beispiel der weiterentwickelte Abstandsassistent DISTRONIC Plus. Auch ein automatischer Spurwechsel auf Autobahnen ist geplant. (Level 2+)

DRIVE ASSIST PRO: Umfasst zwei zusätzliche Kameras und ermöglicht damit im Stadtverkehr neue Assistenzfunktionen des sogenannten SAE-Levels 2++. Hier fährt der CLA eigenständig durch den Stadtverkehr, aber der Fahrer bleibt verantwortlich und darf, nicht TV gucken, am Handy spielen, oder Zeitung lesen. Die beiden zusätzlichen Kameras werden an den vorderen Kotflügeln installiert. Technisch ist MB.DRIVE ASSIST PRO im CLA aufgrund seines modularen Aufbaus weltweit möglich, aber kann aus regulatorischen Gründen noch nicht überall zugelassen werden. Die Markteinführung ist zunächst für die chinesische Variante im Jahr 2025 geplant, da der dortige regulatorische Rahmen dies zulässt. Auch in den USA besteht diese regulatorische Möglichkeit, die Markteinführung ist für 2026 geplant.

Zusätzliche Kamera am vorderen Kotflügel

EU Gesetze erlauben derzeit kein Level 2++ oder Hands-free Driving nach Level 2+ auf der Autbahn:
Während Mercedes mit dem Level 3 System in EQS und S-Klasse schon bis zu 95 km/h auf der Autobahn autonom fahren kann und der Fahrer hier nicht mehr in der Verantwortung ist, darf der Fahrer in der EU bzw. den ECE Ländern nach Level 2 (hier ist ja die Verantwortung immer beim Fahrer) nur maximal 15s das Lenkrad nicht berühren.
Im ECE-Raum, zu dem auch die europäischen Länder gehören, wurde das Gesetz, das die Anforderungen an Fahrassistenzsysteme definiert, vor geraumer Zeit geändert (nennt sich „DCAS“).

Nun ist dort beschrieben, dass bei SAE-Level-2-Systemen, zu denen strenggenommen auch Level 2+ und Level 2++ Funktionen gehören, die Hände am Lenkrad verbleiben müssen. Bevor dieses Gesetz nicht entsprechend angepasst wird, ist es nicht möglich, ein handsfree-System in Europa bzw. im ECE-Raum zuzulassen. Das gilt grundsätzlich nicht nur für Mercedes-Benz. Ob und wann eine erneute Anpassung erfolgen wird, ist nicht bekannt. Mercedes hat jedoch versichert, dass man das neue Level 2++ System gerne weltweit anbieten möchte. Ein Level 2++ System ist praktisch wie autonomes Fahren jedoch ohne Haftung des Herstellers, d.h. der Fahrer muss permanent das Fahrgeschehen überwachen und sofort übernahmebereit sein.

Interessant ist, dass es derzeit zwei Modelle gibt, die eine Ausnahmegenehmigung in Form von einer teuren Einzelabnahme für Level 2+ Systeme beantragt haben. So fährt der Ford Mustang Mach-E und der BMW 5er auf der Autobahn Hands-free. Ford gibt dazu an, dass 95% der Autobahnen sogenannte Blue Zones sind. D.h. hier kann der Fahrer (er bleibt verantwortlich) die Hände vom Lenkrad nehmen.

BMW kann in Deutschland ein System für teilautomatisiertes Fahren mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h anbieten (auch Level 2, Fahrer bleibt verantwortlich). Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat dem Unternehmen die entsprechenden Ausnahmegenehmigungen erteilt. Damit können Kunden schon im neuen BMW 5er den neuen BMW Autobahnassistenten nutzen. Er ermöglicht es ihnen, während der Fahrt die Hände vom Lenkrad zu nehmen und in einer komfortablen Position abzulegen.

Mercedes hat sich eine solche Ausnahmegenehmigung für den Drive Pilot der Mercedes E-Klasse (W213) geholt. Sie hatte als bisher einziges Modell eine 30s Regel. D.h. man musste hier bei aktiviertem Drive Pilot nur alle 30s den Finger auf das Touch-Pad am Lenkrad legen. Nach zwei Änderungsjahren wurde das System weiterentwickelt und auf andere Baureihen ausgerollt. Man hätte aber für jede Baureihe die Ausnahmegenehmigung einholen müssen. Dies wollte man nicht und ging auf 15s zurück (was der heutige Stand seit 2017 ist).

Es ist wahrscheinlich das Mercedes mit dem Drive Assist Plus (Level 2+) solche Funktionen mit erweiterter Hands-free Driving anbieten wird. Dies sollte möglich sein, da Mercedes Kameras durch Driver Presence Monitoring an Bord hat.

Mercedes CLA
Kamera über dem Media Display u.a. zuständig für das Driver Presence Monitoring

DRIVE PARKING ASSIST: Kann beidseitige Parklücken besser und schneller erkennen, ebenso wie das Schrägparken. Er erkennt auch Parkflächen, die nicht nur mit weißen Linien markiert sind. Ebenfalls neu: Auch nach dem manuellen Einparken kann automatisch ausgeparkt werden.

DRIVE PARKING ASSIST 360: Fügt dem Parkassistenz-Paket neue und verbesserte Umgebungsansichten und ein neues Aussehen der HMI hinzu.

 

Man kann davon ausgehen, dass alle Pakete (bis auf das Drive Assist Pro) optional via OTA Buchung freigeschaltet werden können. Das ist eine gute Nachricht für alle Gebrauchtwagenkäufer.

D.h. man kann theoretisch heute den CLA kaufen und wenn Level 2+ mit dem automatischen Spurwechselassistent zertifiziert ist vom KBA kann man sich das Fahrzeug nachträglich aufrüsten.

Dies gilt auch für die 360 Grad Kamera (da serienmäßig 8 Kameras verbaut sind).

MBUX Surround Navigation verbindet Assistenz und Routenführung zu einem nahtlosen Erlebnis

Die integrierte visuelle Kommunikation erreicht auch mit der MBUX Surround Navigation eine neue Dimension. Dank der tief integrierten Bereichsarchitektur von MB.OS zeigt die fortschrittliche Navigation in Echtzeit eine Ansicht von Fahrzeug und Umgebung. Das System verbindet die Fahrassistenzansicht nahtlos mit einer 3D-Darstellung der Umgebung und der Routenführung im Fahrerdisplay. Es zeigt zum Beispiel weitere Verkehrsteilnehmer wie Autos, Fahrräder, Motorräder sowie Fußgängerinnen und Fußgänger. Die Einbindung von Informationen in das Fahrerdisplay mittels 3D-Game-Engine-Grafiken sorgt für einen intuitiven Überblick.

Fahrende profitieren von einem verbesserten Situationsbewusstsein. Denn sie sehen, was der CLA sieht und wie die Assistenzsysteme unterstützen. Dies schafft auch Vertrauen auf dem Weg zum autonomen Fahren. Die Einblendung der Routenführung in eine Umgebungsdarstellung ist besonders hilfreich im belebten städtischen Verkehr. Kundinnen und Kunden können so frühzeitig sehen, was beispielsweise hinter der nächsten Abbiegung liegt. Gebäude und andere Infrastruktur sind einfach und schnell zu erkennen. Zudem bietet das System einen integrierten Überblick über den Fahrzeugstatus durch Virtual-Reality-Echtzeitvisualisierung. Dazu gehört das Aufleuchten von Blinkern, Fern- und Abblendlicht. Auch Beschleunigung und Verzögerung werden durch eine angepasste Geschwindigkeit der Räder visualisiert.

 

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12 Responses

      1. 51k wäre ein Schnäppchen. Bin gespannt. 24k günstiger als der A6 mit 756 km, der jedoch mehr PS hat und größer ist. Dennoch sähe ich den CLA durchaus als Konkurrenz zum A6.

        1. DEr CLA ist ein Konkurrent zur A3 Limousine.
          Der A6 tritt gegen den Mercedes EQE bzw. ab 2027 gegen die E-Klasse EQ an.

          Aber es ist richtig, dass man mit dem CLA mit 792 extrem weit kommt und neben dem EQS nur der Lucid Air weiter kommt.

          Aber der CLA hat Multibeam LEA und nicht Digital Light. D.h. hier und da gibt es schon noch Unterschiede zur oberen Mittelklasse.

          1. * Hinterachslenkung
            * Laminierte Seitenscheiben (Akustikglas)
            * Geräuschdämmmung
            * Belüftete/ Massage-Sitze
            * Luftfederung/ adaptive Dämpfer
            * Progressivlenkung
            Wird zumindest die elektrische C Klasse nächstes Jahr bekommen. Spätestens dann sieht der A6 Etron noch älter aus, als bereits heute.

            Man darf auf den Fahreindruck des CLA gespannt sein. Immerhin ist der Radstand 8 cm unter dem des Model 3, das zudem nun Akustikglas in Serie hat.

            Werden die Fahrveranstaltungen eigentlich nun vorgezogen? Händlerfahrzeuge Ende Mai?
            😃

  1. Frohe Ostern. Das nenne ich Mal ein Ei. Alle Assistenzsysteme werden in Europa erst später vielleicht möglich. Da hoffe ich das man die benötigten Komponenten auch in Europa\Deutschland schon verbaut werden, damit der Erstkäufer nicht wieder in die Röhre schaut. Lieben Gruss

    1. Sehe ich nicht so kritisch. Der DA Pro ist vor allem für China (Peking), wo man jeden Tag ums überleben kämpfen muss. Innerstädtisch interessiert mich persönlich weniger. Level 3 auf Autobahnen, handsfree, wird höchstens am C Klasse ein Thema. Die Plus Version muss erstmal zeigen, was sie besser kann. Spurwechsel mach ich auch beim ID.7 lieber selbst.

  2. Das klingt alles sehr vielversprechend, ich bin gespannt auf die erste Sitzprobe und die Probefahrt. Was nicht verstehe: „Neu im CLA ist der Spurwechselassistent, der das Wechseln der Fahrspur durch einen einfachen Klick auf den Blinkerhebel erleichtert.“ Das kann meine B-Klasse (MFA2, 2020) auch schon sehr gut, was ist daran neu? Vielleicht noch perfekter oder weitere Erfassung nach hinten?

    1. Kurzzeitig gab es dieses System, bis sich die Regulierungsbehörden ihre eigenen Regeln nochmals angeschaut hatten. Und festgestellt haben, dass etwas genehmigt wurde, was eigentlich nicht genehmigungsfähig war.
      Und jetzt sind die Hersteller soweit, dass sie die Systeme „korrekt“ umgesetzt bekommen.

  3. Ich benütze den Spurwechselassistenten und 30″ handsfree (manchmal sind es auch 40″) seit 2018 in meinem S213. Funktioniert im Gegensatz zur Temposchildererkennung, die immer wieder „fahrende“ Schilder auf LKW’s und Bussen erkennt, einwandfrei.

    1. Die Schildererkennung benötigt ein KI System, damit sie 100ig funktionieren kann. Und selbst dann wird es manchmal knifflig. Beispiel Italien, wo die Beschilderung bei Weitem nicht so stringent ist, wie in DACH. Da muss auch eine KI Annahmen treffen, die in einem Ticket enden können.

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