Mercedes G-Klasse: erste Infos zum Facelift

Im Frühjahr 2024 kommt das Facelift der G-Klasse mit 48 Volt Mild-Hybrid

Die aktuelle Verbrenner G-Klasse wird noch bis März 2024 in Graz vom Band laufen. Danach wird Mercedes die Produktion auf die G-Klasse Facelift umstellen. Auch wenn man äußerlich kaum einen Unterschied sieht, bekommt das Facelift eine neue Baureihenbezeichnung. Es wird nachdem W463 der W465 sein.

Die Aerodynamischen Feinschliff hat man bei der elektrischen G-Klasse (sie kommt ebenfalls zur Mitte 2024) erzielt und überträgt ihn auf die Verbrenner G-Klassen.

Gemäß Emmerich Schiller – Chefentwickler der G-Klasse – hat man bei der Entwicklung der elektrischen G-Klasse einige aerodynamische Raffinessen (bspw. den Air Curtain an der Hinterachse) gefunden. Gerade bei der elektrischen Variante helfen diese Verbesserungen die Reichweite der Schrankwand nicht so stark schmelzen zu lassen. Der Chefentwickler gibt jedoch Entwarnung. Diese Entwicklungen hätten relativ gut geholfen, obwohl der Kunde diese Änderung nicht bemerken wird. Das ikonische Design bleibt also erhalten.

Mit der Weltpremiere der elektrischen G-Klasse wird Anfang 2024 wird auch das Facelift der Verbrennerversion der G-Klasse präsentiert. Hier hat man ebenfalls die aerodynamischen Verbesserungen der E-Version auf den Verbrenner übertragen. Laut Herrn Schillern sind die Verbrauchseinsparungen auch den Verbrenner „enorm“. Dabei hilft natürlich, dass der G 500 nun statt einem V8 einen 3.0 Liter R6 Benziner mit 48 Volt Mild-Hybrid erhält.

Aber auch beim G 63 AMG wird ein ISG mit 48 Volt verbaut. Der V8 Motor wurde weiter überarbeitet. Somit könnte auch etwas mehr Leistung herausspringen.

Der Diesel soll ebenfalls vom OM656 auf den OM656 geändert werden. Der G 450d wird 367 PS + 23 PS leisten.

Der G 500 mit dem M256M R6-Benziner leistet 449 PS + 23 PS.

Das Facelift und die Elektroversion der G-Klasse werden nach aktuellen Verträgen mindestens bis 2029 in Magna Werk in Graz (Österreich) gebaut.

Mercedes G-Klasse W465 Facelift
2024 Mercedes-AMG G 63 (W465)

Neues Optionsfahrwerk für G 63 AMG und die elektrische G-Klasse

Das neue Optionsfahrwerk kommt aus dem neuen SL (R232) sowie dem neuen AMG GT (C192). Die mechanischen Drehstäbe entfallen und werden durch eine Hydraulik ersetzt. Diese Hydraulik ist zwischen den Rädern vernetzt. Das sorgt auf der Straße für weniger Wankbewegungen im Gelände will man soll mehr Bodenhaftung an jedem Rad gewährleisten und dadurch die Traktion verbessern.

Gleichzeitig kann man die Spreizung des Fahrwerks zwischen hohem Komfort und Sportlichkeit deutlich erhöhen.

Die Starrachse an der Hinterachse inkl. der Differentialsperren bleibt.

AMG ACTIVE RIDE CONTROL Fahrwerk mit aktiver Wankstabilisierung

Hinzu kommt das AMG ACTIVE RIDE CONTROL Fahrwerk mit Wankstabilisierung. Aktive Hydraulikelemente ersetzen die herkömmlichen mechanischen Drehstab-Querstabilisatoren und gleichen Wankbewegungen der G-Klasse in Sekundenbruchteilen aus. Dazu erhalten die adaptiven Stoßdämpfer zusätzlich zwei hydraulische Anschlüsse. Einer davon befindet sich an der Druckseite des Dämpfers, der andere an der Zugseite. Die Verbindung der Dämpferkammern an allen vier Rädern und der Leitungen erfolgt dabei direkt über die Stellventile der adaptiven Dämpfer.

Die intelligente hydraulische Verschaltung der vier Federbeine und die Druckregulierung von Pumpe und Schaltventilen erlauben eine sehr breite Wankfederrate bei gleichzeitig reduzierten Wankbewegungen. Bildlich gesprochen: Jeder Drehstab von null bis steif lässt sich automatisch darstellen. Im Alltag erhöht dies den Komfort, weil selbst einseitig auftretende Unebenheiten individuell ausgeglichen werden. Bei dynamischer Kurvenfahrt mindert die Hydraulik zudem aktiv den Sturzverlust. Dank der resultierenden hohen Sturzsteifigkeit lenkt die G-Klasse sehr präzise ein.

Bei Geradeausfahrt wird abhängig von Fahrprogramm und Fahrsituation das System komplett geöffnet. Einzelhindernisse, die sonst zu Wankbewegungen führen, pendelt das System aus. Fahrer und Passagiere erleben ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. Die reduzierten Wankbewegungen bei Kurvenfahrt zahlen gleichermaßen in den Komfort wie in die Fahrdynamik ein. Auch die Ausprägung des Fahrverhaltens in den einzelnen Fahrprogrammen lässt sich noch stärker zwischen Komfort und Sport spreizen.

Das Grundprinzip des Fahrwerks basiert darauf, dass die Druck- beziehungsweise Zugseiten der einzelnen Dämpfer des Fahrzeugs miteinander verschaltet sind. Die Druckstufe des Dämpfers vorne links ist über eine hydraulische Leitung mit der Zugstufe des Dämpfers vorne rechts verbunden. Zudem erfolgt über eine Leitung quer durch das Fahrzeug auch eine Verbindung mit der Druckseite des hinteren linken Dämpfers sowie der Zugstufe des hinteren rechten Dämpfers. Über einen zweiten Kreislauf sind analog dazu jeweils die anderen Seiten der Dämpferkammern miteinander verbunden. Die vereinfachten Verläufe der Hydraulikleitungen ergeben jeweils die Form eines „H“.

Neben der Verschaltung der Dämpfer sind in dem System weitere, für die Funktion wichtige Bauteile im Einsatz. Die Zug- und Druckseiten der Dämpfer sind über ein elektrisch ansteuerbares 2/2-Wegeventil, Comfort Valve genannt, direkt miteinander verbunden. An jeder der Dämpfer-Druckseiten ist zudem ein Druckspeicher angebracht. Beide Kreisläufe sind zusätzlich mit einer zentralen Pumpe verbunden. Sie sorgt dafür, dass in beiden Kreisläufen der hydraulische Systemdruck eingestellt werden kann. Die Verbindung zwischen der Pumpe und den Kreisläufen erfolgt über 2/2-Wegeventile. Zur Überwachung des Systemdrucks in den jeweiligen Leitungen sind hinter den Ventilen Drucksensoren integriert. Der Systemdruck kann frei gewählt werden und damit auch die Größe der generierten Wankabstützung. Dabei gilt: Je höher der Systemdruck ist, desto größer ist die zu erwartende Wanksteifigkeit.

Das System arbeitet sehr effizient, da es die vorhandene Bewegungsenergie des Fahrzeugs nutzt, um das Wankverhalten positiv zu beeinflussen. Die Hydraulik des AMG ACTIVE RIDE CONTROL Fahrwerks speist auch das optionale Liftsystem für die Vorderachse. Bei Bedarf hebt sich der Vorderwagen um 30 Millimeter an und erleichtert beispielsweise die Einfahrt in Tiefgaragen oder das Überfahren von Fahrbahnschwellen. Die Bedienung des Liftsystems erfolgt über das Multimedia-Zentraldisplay oder über die AMG Lenkradtasten. Das entsprechende Menü öffnet sich nach einem Druck auf die Fläche mit dem Fahrzeugsymbol auf der Bedienleiste. Unter anderem lassen sich so Positionen per GPS-Technologie abspeichern, sodass sich der Vorderwagen beim erneuten Passieren der entsprechenden Stellen automatisch anhebt.

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