Mercedes und smart bringen bis 2024 zahlreiche neue Elektroautos
Um den Flottenverbrauch in der EU zu schaffen sowie das langfristig gesteckte Ambition 2039 Ziel der CO2-freien individuellen Mobilität investiert Mercedes-Benz kräftig in die Elektromobilität. Hier gibt es einen Überblick welche Elektroautos schon da sind und welche bis 2024 noch kommen.
smart
Aktuell gibt es den smart eq fortwo coupé sowie cabrio und den eq forfour. Sie leisten alle 82 PS und fahren rund 130 km weit nach WLTP. Der Preis startet inkl. MwSt vor Förderung bei rund 22.000 EUR. Während der fortwo (C/A453) im Mercedes-Benz Werk in Hambach gebaut wird, welches derzeit zum Verkauf steht, wird der forfour im Renault Werk in Slowenien gebaut. Ende 2022 kommt die neuen smart Modelle aus dem neuen Joint Venture mit Geely aus China. Sie Fahrzeuge erhalten dann mehr Reichweite und werden in China für den gesamten Weltmarkt produziert. Der smart forfour wird dann wieder wie früher in das B-Segment (VW Polo, Opel Coras, Ford Fiesta) wachsen, aber ausschließlich elektrisch angetrieben.
Bei Mercedes gibt es aktuell auf EVA1 Plattfrom den Mercedes-Benz EQC 400 4matic. Er basiert auf dem GLC und ist nicht für ein reines Elektroauto optimiert. Der EQC 400 4matic, leistet 408 PS und 760 NM. Er hat jeweils einen E-Motor pro Achse und lässt sich mittels DC 400Volt an CCS Ladestationen in rund 40 min auf 80% laden. Die maximale Ladeleistung liegt bei 110 kW. Derzeit läuft der Verkauf etwas schleppend an. Zum Änderungsjahr 2020-2 (vermutlich Dezember 2020) erhält der EQC zudem einen 3-Phasen 11 kW AC OnBordlader (statt 2- Phasen mit 7,4 kW). Doe Batterie hat eine Nettogehalt von 80 kwh. Dies ist gut für eine Reichweite von 400 km nach WLTP. Der EQC wird in der derzeitigen Form vermutlich nur bis 2023 gebaut. Eine schwächere Variante als EQC 300, auf Basis der aktuellen Baureihe N293, war ebenfalls einmal im Gespräch. Ob sie noch kommt ist derzeit nicht bekannt. Der EQC wird kein Facelift erhalten, sondern direkt als Nachfolger auf EVA2 Basis umgestellt.
Im Herbst 2020 kommt dann der auf der V-Klasse basierende EQV 300. Er verfügt an der Vorderachse über einen 204 PS / 362 NM starken Elektromotor. Die Batterie hat rund 100 kWh (Bruttogehalt). Davon sind 90 kWh nutzbar. Die Reichweite liegt bei 418 km nach NEFZ. Die maximale Ladegeschwindigkeit liegt bei 110 kW wie beim EQC. Es dauert hier 45 min bis man 80 % SoC erreicht hat. Der EQV 300 wird mit zwei Radständen 3,20 und 3,43m angeboten. Er ist somit 5,14m oder 5,37m lang. Seine Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 km/h (abgeregelt) oder optional bei abgeregelten 160 km/h. Der 3-Phasen-AC-Lader mit 11 kW ist serienmäßig
Der EQV wird ebenfalls als eVito Tourer angeboten und ist dann rund 8.000 EUR günstiger. Die technischen Daten des eVito Tourer entsprechen dem EQV 300.
Den eVito gibt es auch als Kastenwagen. Dann kommt aber nicht die große Elektroautobatterie zum Einsatz, sondern für die Lieferbranche im Verteilerverkehr gibt es den eVito Kastenwagen (ebenfalls in 2 Längen) mit bis zu 6m³ Ladevolumen mit 3*13,5 kWh Plug-in-Hybrid Batterien. Die Leistung liegt hier bei 116 PS. Der eVito Kastenwagen kann nicht via CCS (DC) geladen werden und wird über einen 2-Phasen-Lader 7,4 kW geladen. Die Ladezeit liegt bei rund 6 Stunden. Die Reichweite liegt je nach Ausführung bei 150 bis 184 km nach NEFZ. Was gemäß Mercedes-Benz für den innerstädtischen Lieferverkehr völlig ausreichend sei.
Der eSprinter wird ebenfalls mit den gleichen E-Maschine angeboten. Er kann jedoch noch mit einer 4. Plug-in-Hybrid Batterie bestückt werden. So liegt die Kapazität dann bei 55 kwh bzw. 47 kWh nutzbar. Perspektivisch soll hier noch eine eigene Batterie für eVito und eSprinter kommen. Die Reichweite der 41 kwh Batterie liegt bei 120 km. Die Reichweite des 55 kWh eSprinter liegt bei 168 km. Der eSprinter ist im Gegensatz zum eVito mittels CCS an DC ladefähig er ist nach rund 25 min wieder auf 80%.
Aktuell sind also 3 smart Modelle und 2 Mercedes-Benz Pkw Modelle und 2 Mercedes-Benz Nutzfahrzeug Modelle bestellbar.
Wie geht es weiter? Alle nachfolgenden Modelle haben rund 6 Monate Verspätung und die Corona-Krise hat diese Situation nicht verbessert.
Jahr 2021:
Der Mercedes EQA (EVA1.5, basiert auf dem GLA (H247)) wird noch im Herbst 2020 präsentiert und soll Anfang 2021 an die Kunden ausgeliefert werden. Er wird mit dem GLA auf einer Linie im Werk Rastatt produziert. Eigentlich sollte er schon im Juni 2020 debütieren. Er verfügt über Frontantrieb und leistet rund 204 PS. Die Reichweite liegt leicht über 400 km. Der EQA kann ebenfalls an Schnellladern via DC CCS geladen werden.
Foto: Jens Walko (WalkoArt)
Der EQB soll 2021 an die Kunden ausgeliefert werden. Er weist die gleiche Technik wie der EQA auf, seine Karosserie basiert auf dem GLB (X247). Der EQB sollte im Werk Hambach gebaut werden. Nach Beendigung der smart fortwo eq Produktion soll das Werk nun, aufgrund der Corona bedingten Kapazitätsanpassungen jedoch an ineos verkauft werden. Wo der EQB dann produziert wird, steht noch nicht fest. Ob es dadurch zu Auslieferungsverzögerungen kommen wird ist nicht klar, aber nicht unwahrscheinlich. Trotzdem sollte das Jahr 2021 als gesetzt gelten.
In der 2. Jahreshälfte 2021 wird der Mercedes EQS (V297) präsentiert. Er ist Mercedes erste Elektroauto auf der EVA2 Plattform die ausschließlich für Elektroautos entwickelt ist. Der EQS weist einen langen Radstand auf. Er ist die elektrische S-Klasse in Form eines 4-türigen Coupés mit Fließheck-Heckklappe. Von den Außenabmessungen wird er leicht kürzer als eine S-Klasse W223 sein, aber aufgrund des langen Radstands ist er mit der S-Klasse mit langem Radstand V223 zu vergleichen. Er wird in Sindelfingen mit der neuen S-Klasse in der Factory 56 gebaut. Er soll mit einem 800 Volt DC-Ladesystem mit CCS Stecker auf den Markt kommen. Die Leistung liegt bei 476 PS und die Reichweite bei über 700 km nach WLTP. Es könnte auch noch eine Variante nur mit Heckantrieb folgen. Der EQS erhält ebenfalls die neue Hinterachslenkung aus der S-Klasse. Die ersten Auslieferungen sollen noch in 2021 starten. Richtig los geht es dann aber erst ab 2022.
eCitan
In 2021 erscheint ebenfalls die vom neuen Renault Kangoo Z.E. abgeleitete Variante des eCitan. Er soll rund 52 kWh sowie 136 PS leisten. Die Reichweite wird bei ca. 350 km liegen. Der eCitan kann ebenfalls über CCS schnell geladen werden.
Jahr 2022
Im ersten Halbjahr geht es weiter mit der Pkw-Variante des eCitan. Auf Basis der dann neuen T-Klasse kommt ebenfalls ein EQT. Er ist schon offiziell bestätigt und wird sich bei Triebstrang wohl am Renault Zoe 2 orientieren. Es gelten somit die gleichen Leistungswerte wie beim eCitan.
EQE (V295)
In 2022 kommt dann auch der kleine Bruder vom EQS – die EQE Limousine V295. Er basiert ebenfalls auf dem EVA2 Baukasten. Die Reichweite soll bei 600 km liegen. Die Außenlänge liegt zwischen C- und E-Klasse mit dem Platzangebot jedoch auf E-Klasse Niveau, da die Motorhaube extrem kurz ausfällt. Der EQE wird im Werk Bremen gebaut.
Das dritte Derivat auf dem EVA2 Baukasten ist eine SUV in den Außenabmessungen zwischen GLC und GLE angeordnet. Der X294 EQE SUV soll dann vermutlich ab Ende 2022 zu den Kunden rollen.
Note: it now has two individual screens instead of a single long one. Much more functional. https://t.co/JLcLriRPpv
— InsideEVs (@InsideEVs) July 23, 2020
If you didn’t like the first Mercedes all-electric EQC, don’t worry. Seems like a replacement is on the way! https://t.co/xzguz9sWCN
— InsideEVs (@InsideEVs) July 22, 2020
Jahr 2023
Später wird dann auch noch der EQS (X296) als SUV angeboten. Beide Varianten X294 und X296 sind für die Elektromobilität etwas windschlüpfriger designt. D.h. Front- und Heckscheibe stehen nicht so steil.
In diesem Jahr wird dann auch der EQG starten. Er basiert nicht auf EVA2. Die aktuelle G-Klasse wird zum Elektroauto umgebaut. Aufgrund der Höhe der G-Klasse hat man hier genügend Bauraum um eine große Batterie unterzubringen. Die Reichweite auf der Autobahn könnte bei der G-Klasse Design-Ikone gerade bei höheren Autobahngeschwindigkeiten sich deutlich reduzieren.
Jahr 2024
Im Jahr 2024 wird die MFA3 Plattform debütieren. Als erstes Derivat baut dann die neue A-Klasse auf ihr auf. Das Moto dieser neuen Plattform lautet „Electric First“, d.h. sie kann zwar auch noch Verbrennungsmotoren aufnehmen, ist jedoch eher auf Elektromobilität ausgerichtet. Die nächste A-Klasse könnte dann erstmal auch als reines Elektroauto erscheinen.
Mercedes-Benz steht also gleich im doppelten Sinne mächtig unter Strom.
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