JESMB Testfahrt mit dem 408 PS starkem EQC

jesmb konnte nun bei einer Probefahrt erste Eindrücke gewinnen.
Der EQC 400 4matic verfügt über 408 PS und 760 NM. Dabei wird er bei geringer und mittlerer Lastanforderung nur vom vorderen E-Motor angetrieben. Bei hoher Lastanforderung wird die E-Maschine an der Hinterachse zugeschaltet.
Folgende Dinge sind sofort aufgefallen. Der EQC ist ein Mercedes. Er ist sehr angenehm leise. Liegt ruhig, gelassen auf der Straße. Lange Wellen federt er gut weg. Bei Gullydeckeln oder Fugen merkt man die großen Felgen.
Die Lenkung ist sehr angenehm und vermittelt eine sehr gute Rückmeldung.
Cool ist die Ampelkamera, die bei jeder roten Ampel das Bild im Navi-Display einblendet, falls man als erster an der Haltelinie steht. Somit entfällt ein lästiges verrenken.
Die Rekuperation lässt sich über die Schaltwippen sehr gut einstellen. Durch 2s ziehen kann man auch in die radarbasierte Rekuperation wechseln.
Die Bedienung des Tempomaten mittels der Lenkradtasten ist für mein Empfinden nicht mehr so schnell und schön wie noch mit dem Ingenieursstock hinter dem Lenkrad.
Der Drive Pilot arbeitet, wie auch in allen anderen Mercedes Modellen, jetzt 15s ohne Hand am Lenkrad. Der Unterschied zur E-Klasse W213 von 2016 bis 2018 mit 30s ist aber enorm.
Der Triebstrang ist über jeden Zweifel erhaben. Der EQC hat immer Traktion. Brutale Beschleunigung macht jetzt keinen unnötigen Krach mehr. Die 760 NM setzen sehr spontan ein und befördern die Köpfe dann schon mal „unsanft“ in die Kopfstützen, insbesondere beim Beifahrer, der nichts Böses ahnt.
Der Triebstrang macht also viel Laune. Allerdings muss man auch mal fragen, ob es so sinnvoll ist 408 PS und 760 NM in ein Elektroauto zu verbauen ? Wenn man den EQC auf der Langstrecke einsetzt, kann man sowieso nur einen kleinen Bruchteil dieses enormen Leistungspotentials davon einsetzen. Daher Bestand rund 75% der 85 km Testfahrt darin den Stromverbrauch zu ermitteln. Dabei lag die Außentemperatur bei sonnigen 19 Grad und die Klimaanlage konnte dekativiert werden.
Am Ende über die gesamte Probefahrt lag der Stromverbrauch bei respektabeln 22,8 kwh. Dabei wurde auf der Autobahn mit 110 km/h und kurzzeitig auch 130 km/h gefahren. Somit ergibt sich bei einer nutzbaren Batteriekapazität von 80 kwh eine Autobahnreichweite ohne Heizung von 351 km. Sie lässt sich natürlich auf knapp 400 km erhöhen wenn man nur mit 100 km/h fährt. Das angenehme und von der Außenwelt völlig entkoppelte cruisen kann man bspw. mit einem kurzweiligen MBUX Geo-Quiz verkürzen. Hier stellt das MBUX 10 Geografie-Fragen. Bspw. „Von welchem Land ist Nassau ist Hauptstadt?“
Das MBUX System wurde um intelligente EQ-Features erweitert. So senden ein Großteil der Ladesäulen und Schnelllader den Live-Status ans Navi. Wenn eine Ladesäule besetzt ist, braucht man sie so erst gar nicht ansteuern und erlebt keine böse Überraschung.
Insgesamt ein tolles Auto, denn hier wird ein Elektroauto mit den typischen Mercedes Werten garniert. Dabei hat Mercedes mit rund 71.000 EUR sowie viele serienmäßiger Features verbaut, die normal bei Mercedes aufpreispflichtig sind, wie bspw. Multibeam, ein gelungenes Angebot geschnürrt, welches sogar von der BAFA-Prämie profitiert. So sind aber die 2.000 Herstellerbeteiligung und die 2.000 EUR BAFA Prämie der einzige Nachlass der aktuell gewährt wird. Auch die Leasing-Faktor ist im Vergleich zum GLC relativ hoch mit 1,36 (30.000 km in 36 Monaten, ohne Anzahlung).
Daher ist die Lieferzeit auch nicht länger als 5-6 Monate. Dies könnte sich auch nach den ersten Beschleunigungserlebnissen auf diversen Probefahrten schnell ändern 😉
Weitere Fotos vom EQC (Quelle: Daimler AG)

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