Weitere Details zur Mercedes EQS Aerodynamik

Die Weltrekord-Aerodynamik im Mercedes EQS resultiert aus viel Liebe zum Detail

 

Mit viel Akribie konnten die Aerodynamiker in enger Kooperation mit den Designern den neuen Rekord-cw-Wert 0,20 erzielen. Dies wird mit 19“ AMG-Rad-/Reifenkombination (verfügbar in der EU ab Ende 2021) im Fahrprogramm SPORT (Airmatic fährt die Karosserie dann 10mm niedriger). Die Stirnfläche des EQS beträgt 2,51 m². Daraus ergibt sich ein effektiver Luftwiderstand ab 0,5 m².

Aerodynamiker haben beim Mercedes EQS alle Register gezogen und mit einem cW-Wert von 0,20 einen neuen Weltrekord für Serienfahrzeuge aufgestellt.

Weil der Energie- oder auch Spritverbrauch von 100 nach 140 sich verdoppelt bzw. von 100 km/h nach 200 km/h sich vervierfacht spielt gerade beim Elektroauto, mit im Vergleich zum Verbrenner wenig Energie an Bord, die Aerodynamik eine zentrale Rolle. Denn die 107,8 kWh große Batterie bunkert so viel Energie wie in 11 Liter Diesel stecken. Mit 11 Liter Diesel kommt man aber keine 770 km weit – der Mercedes EQS schon.

Durch den fehlenden Abgasstrang konnte Mercedes den Unterboden inkl. Achsspoiler sehr gut verkleiden. Diese Maßnahme hat viel gebracht.

Die Luftfederung senkt im Comfort-Modus ab rund 120 km/h die Karosserie um 10mm ab. Dies reduziert den cW-Wert um 4 Punkte (also 0,004). Das erhöht die Reichweite um 0,67%. Im Sport-Modus wird die Karosserie um weitere 10 mm abgesenkt (also in Summe 20 mm). Somit reduziert sich der cW-Wert um insgesamt 0,008. Das bringt einen Reichweitenvorteil von 1,5% also rund 10 km.

Mercedes EQS AMG Line
EQS mit 21 Zoll Felgen reduziert die Reichweite um 30 km

Großen Felgen sind Reichweitenkiller

Die Spreizung der einzelnen Varianten beim cw-Wert fällt vergleichsweise gering aus – so haben die Kunden eine große Auswahl an Modellen, ohne Rücksicht auf die Reichweite nehmen zu müssen. Mercedes bietet zudem in den Größen 19, 20 und 21 Zoll ein im Windkanal optimiertes Aerorad an. Allerdings macht es sich am deutlichsten bemerkbar. Von dem 19-Zoll AMG Benchmark Rad zum größten 21 Zoll-Rad verschlechtert sich der cW-Wert um 25 Punkte, also 0,025. In Kombination mit einem leicht erhöhten Abrollwiderstand reduziert sich die Reichweite um 30 km.

Versenkbare Türgriffe waren keine primäre Entscheidung der Aerodynamiker

Die serienmäßig vollversenkbaren Türgriffe beim EQS, waren keine primär von den Aerodynamiker gefordert Entscheidung. Die reduziert den cW-Wert um 0,5 Punkte also 0,0005. Der Reichweiten Gewinn liegt somit bei rund einem Kilometer. Die versenkbaren Türgriffe sind momentan eher Mode.

 

By the way ein Mercedes-Stern auf der Haube, statt eines Zentralsterns im Grill, verschlechtert den cW-Wert ebenfalls nur um 0,0005.

Warum keine Mirror-Cams

Es gibt inzwischen mit dem Honda e und dem Audi etron Elektroautos die optionale Spiegelkameras anbieten und das Bild auf separaten Bildschirmen im Interieur darstellen.

Mercedes hat sich dagegen entschieden, da das menschliche Auge immer neu zwischen Fern (Straße) und kurz (Bildschirm der Außenspiegel) fokussieren muss. Dies ermüdet, das Auge auf Dauer. Zudem sind die Mercedes Außenspiegel aerodynamisch so optimiert, dass sie den cW-Wert nur um 7 Punkte (0,007) verschlechtert gegenüber einem Auto ohne Außenspiegel (Reichweitenverlust  ca. 9 km). Mirrocams würden ungefähr in der Mitte zwischen optimierter Mercedes Außenspiegel und kein Außenspiegel liegen. Ein Reichweitengewinn von 4 km auf der Langstrecke wären die Folge. Im Stadtverkehr, hier zählt die Aerodynamik nicht, hätte man sogar aufgrund des höheren Stromverbrauchs der Mirrocams inkl. Bildschirmen sogar Nachteile gegenüber herkömmlichen Spiegeln.

Weitere Informationen:

Mercedes EQS Bestellfreigabe Mitte Juli 2021

Mercedes EQS mit Weltrekord Aerodynamik

Das Aerodynamik Video von Car Maniac zum EQS gibt es hier.

 

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