Ab wann lohnt sich ein Elektroauto?

Ab wann lohnt sich ein Elektroauto aus rein wirtschaftlichen Gründen. Um das herauszufinden hat jesmb die Total Cost of Ownership (TCO) für eine 4 jährige Haltedauer ermittelt.

Am besten lässt sich dazu ein Vergleich auf GLC Ebene heranziehen. Ihn gibt es als normalen Diesel, als Diesel-Plug-in-Hybrid und mit dem EQC gibt es ihn auf der gleichen Plattform auch als reines Elektroauto.

EQC 400 4matic Interieur

Verglichen wird der GLC 300d 4matic, der GLC 300de 4matic Plug-in-Hybrid sowie der EQC 400 4matic. Warum wird ein GLC 300d 4matic mit einem EQC 400 4matic verglichen ? Der Diesel hat 245 PS und der EQC 400 4matic hat 408 PS. Nun ja, die reine E-Performance im EQC ist atemberaubend (siehe auch jesmb Fahrbericht), aber der EQC fährt maximal 180 km/h und auf der Langstrecke wird quasi nur die vordere E-Maschine mit 204 PS arbeiten. Würde man die die vollen 408 PS dauerhaft nutzen, wäre die Reichweite nicht befriedigend. Oder anders gesagt: In der Stadt – bei kurzen Distanzen- hat man mit den kurzen Strecken keine Problem, aber die enorme Leistung würde den Führschein arg gefährden, und auf der Langstrecke kann man die 408 PS ebenfalls nicht einsetzen wenn man ankommen möchte.

Anschaffungspreis:

Der EQC 400 4matic ist sehr gut ausgestattet. Dadurch fällt die Preisdifferenz zum GLC 300d 4matic und GLC 300 de 4matic nicht mehr so groß aus. Der EQC 400 4matic verfügt bspw. über Multibeam LED Licht, MBUX, Widescreen, den aktiven Parkassistenten sowie die elektrische Heckklappe serienmäßig.

Leasing-Rate:

Die Leasingrate ist inkl. MwSt. Beim GLC 300d 4matic sowie EQC 400 4matic basiert sie auf Angeboten des Mercedes-Benz Onlinevertriebteams. Die Dauer liegt bei 48 Monaten und 15.000 km p.a. Der GLC 300 de 4matic ist erst seit wenigen Tagen bestellbar. Hier gibt es noch keine Angebote. Durch das gute Aktionsangebot vom EQC 400 4matic ist er, obwohl er der teuerste im Anschaffungspreis ist, trotzdem der günstigste im Leasing. Bei der Leasingsonderzahlung wurden beim Plug-in-Hybrid sowie EQC die BAFA Prämien angesetzt.

Monatliche Wartung:

Die Wartungspauschalen der GLC Modelle entsprechen denen aus der Mercedes-Benz Preisliste. Der EQC hat die Wartung bereits enthalten, da es sich um den EQC 400 4matic Service+ Modell handelt.

Versicherung:

Die Versicherung wurde von einen namhaften deutschen Versicherung via Vergleichsportal ermittelt. Es wurde ein SF22 Rabatt unterstellt sowie jährliche Zahlung, VK mit 500 EUR und TK mit 150 EUR Selbstbeteiligung angenommen. Es wurde ein Tarif gewählt mit einer fairen Rückstufung im Schadensfall.

Bei Plug-In-Hybrid oder Elektroautos sollte man zudem genau auf die Bedingungen achten (genaueres siehe hier)

Treibstoffkosten:

Für ein Liter Diesel wurden 1,10 EUR angesetzt. Für eine Kilowattstunde 30 Cent. Es wurden Praxisverbräuche angesetzt. Die individuelle Fahrweise kann zu höheren oder niedrigen Verbräuchen führen. Der GLC 300d 4matic wurde mit 7,5 Liter Diesel angesetzt. Der GLC 300 de 4matic mit einem Verbrauch von 6,5 Liter (über 9.000 km im Jahr) sowie 6.000 km rein elektrischer Fahrt mit 18 kwh auf 100 km. Es wurde somit unterstellt, dass der Weg zur Arbeit und zurück rein elektrisch zurückgelegt wird.  Der EQC 400 4matic wurde mit 25 kwh auf 100 km angesetzt. Dies würde zu einer Praxisreichweite von 320 km bedeuten. Damit ist bei den Treibstoffkosten auf 100 km der Plug-in-Hybrid mit 80,63 EUR im Monat am günstigsten. Auf dem 2. Platz folgt der EQC mit mtl. 93,75 EUR. Der reine Diesel-GLC  benötigt mtl. 103,13 EUR.

Steuer:

Der Diesel wird nun nach WLTP Emissionen versteuert. Der Plug-in-Hybrid hat hier Vorteile aufgrund seiner guten Zertifizierung. Der EQC ist 10 Jahre von der Kfz-Steuer befreit.

Hier ein Überblick über die technischen Daten der drei Kandidaten:

GLC Interieur

Fazit:

Der EQC ist in der Versicherung am teuersten, hat aber auch aufgrund der kostenfreien Wartung die niedrigsten Betriebskosten. Durch seine aktuell günstige Leasingrate ist er unschlagbar. Der GLC 300de 4matic Plug-in-Hybrid kann seine hohe Leasingrate durch seine ggü dem GLC 300d 4matic niedrigeren Betriebskosten nicht mehr kompensieren. Hier muss man etwaige Leasingaktionen für den Plug-in-Hybrid abwarten.

Für Dienstwagenfahrer dürfte sich der GLC 300de 4matic sowie EQC 400 4matic aufgrund der nur halb so hohen Geldwertervorteilversteuerung (0,5% ggü 1% beim GLC 300d 4matic) auch in jedem Fall rechnen.

Wer allerdings häufig eine schweren Anhänger zieht sollte zum konventionellen GLC 300d 4matic greifen.

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