- Mercedes-Benz und The Mobility House vernetzen Elektrofahrzeuge mit dem Energienetz, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen und Energiekosten der Kunden zu senken.
- Die Partnerschaft umfasst sowohl unidirektionale als auch bidirektionale intelligente Ladeangebote für private Haushalte.
- Einführung smarter Ladeangebote mit neuer Elektrofahrzeug-Generation.
Mercedes-Benz und The Mobility House geben eine europaweite Kooperation für fortschrittliche Vehicle-Grid-Integration (VGI)-Lösungen bekannt. Beide Unternehmen bündeln ihre Expertise in Elektromobilität und Ladetechnologien, um Mercedes-Benz Elektrofahrzeuge intelligent mit dem Energiesystem zu vernetzen. Die Partnerschaft umfasst intelligente Ladeangebote für private Haushalte, die sowohl unidirektionale (Vehicle-1-Grid/V1G) als auch bidirektionale (Vehicle-2-Grid/V2G) Lösungen bieten. Bei V1G wird das Fahrzeug intelligent und möglichst kostengünstig geladen. Dahingegen können bei V2G Elektrofahrzeuge auch Strom zurück ins Netz einspeisen. So werden durch Energie- und Netzdienstleistungen höhere Erlöse für Kunden erreicht, sowie mehr erneuerbare Energien in das Stromnetz integriert.
The Mobility House bringt seine Kernkompetenzen in der Integration, Aggregation und Vermarktung von Elektrofahrzeugbatterien in Energiemärkten in diese strategische Partnerschaft ein. Mercedes-Benz nutzt seine Technologieführerschaft im Fahrzeugbereich, um Kundinnen und Kunden eine umfassende End-to-End-Lösung zu bieten. Diese ist nahtlos in das Ladeökosystem des Automobilherstellers integriert.
Durch die strategische Zusammenarbeit im Bereich smarter Ladeanwendungen forcieren Mercedes-Benz und The Mobility House ihre nachhaltigen Unternehmensstrategien. Das gemeinsame Ziel ist es, nachhaltige Mobilität zu fördern. Smarte Heim-Ladelösungen sollen es Kundinnen und Kunden ermöglichen, zu Hause Strom aus erneuerbaren Energien zu laden und so ihren CO₂-Fußabdruck zu reduzieren.
„Bei Mercedes-Benz sind wir fest davon überzeugt, dass die Zukunft elektrisch ist. In diesem Jahr werden wir herausragende neue Elektromodelle vorstellen und wir wollen Maßstäbe für ein außergewöhnlich komfortables und vollständig vernetztes Ladeerlebnis setzen. Gemeinsam mit The Mobility House freuen wir uns darauf, das Kundenerlebnis und die Attraktivität der Elektromobilität auf ein neues Niveau zu heben.“
Franz Reiner, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Mobility AG
„Die intelligente Integration von Elektrofahrzeugen in das Energiesystem ist der Schlüssel zu einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Mobilitätszukunft. Gemeinsam mit Mercedes-Benz bringen wir die Vehicle-to-Grid-Technologie aus der Vision in die Realität – und verwirklichen eine emissionsfreie und kosteneffiziente Elektromobilität.“
Thomas Raffeiner, CEO von The Mobility House
Schrittweise Einführung smarter Ladeangebote
Mercedes-Benz plant die schrittweise Einführung smarter Ladeangebote mit der neuen Elektrofahrzeug-Generation. In einer ersten Entwicklungsstufe werden Ladevorgänge an der heimischen Wallbox intelligent gesteuert, sodass das Laden von Grünstrom zum bestmöglichen Zeitpunkt stattfindet und Kundinnen und Kunden dadurch gleichzeitig Stromkosten sparen können. Das intelligente System lädt immer dann, wenn der Wind weht oder die Sonne scheint und somit besonders viel regenerativ erzeugter Strom im Energienetz vorhanden ist und die Strompreise sinken.
Ein zentraler Fokus der Partnerschaft liegt auf der Entwicklung der Infrastruktur für bidirektionales Laden. Diese ermöglicht es Elektrofahrzeugen, nicht nur Strom zu laden, sondern auch wieder in das Netz einzuspeisen. Das Elektrofahrzeug fungiert dabei als Energiespeicher und wird zu einem integralen Bestandteil des Smart-Home-Systems von Privathaushalten sowie des gesamten Energienetzes. Für die Kundinnen und Kunden ergeben sich durch bidirektionales Laden höhere Einsparpotenziale: Die in den Batterien von Elektrofahrzeugen gespeicherte Energie kann durch die Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) auf dem Markt gehandelt werden: Das hilft, die Stromkosten zu senken, indem überschüssige Energie zu Spitzenzeiten günstig gekauft wird und bei erhöhter Energienachfrage mit finanziellem Vorteil in das Netz abgegeben wird
Intelligente Ladeangebote fördern die Energiewende
Mit smarten Ladeangeboten bringen Mercedes-Benz und The Mobility House zwei wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Energiewende in Einklang: Durch reduzierte Stromkosten beim Laden mit erneuerbaren Energien werden Kundinnen und Kunden motiviert, aktiv zur Transformation beizutragen. Daneben können Energiebetreiber die Grünstromverteilung optimieren, indem erzeugter Wind- und Solarstrom je nach Auslastung gezielt zum Laden von Elektrofahrzeugen eingesetzt wird.
Mit einem hohen Anteil schwankender erneuerbarer Energieproduktion kommt es immer wieder vor, dass die Produktion erneuerbarer Energien abgeschaltet werden muss (sogenanntes Curtailment), weil die Netze die Energie mangels Leistungsfähigkeit nicht transportieren können. Eine Analyse von The Mobility House und Mercedes-Benz hat ergeben, dass schon zwei Millionen bidirektional ladefähige Elektrofahrzeuge in Deutschland fast die Hälfte der Abschaltungen vermeiden könnten. Dadurch könnten die Stromkosten im gesamten Stromsystem in Deutschland im dreistelligen Millionenbereich reduziert werden, wenn die Fahrzeuge beim Parken und Laden zu Hause und am Arbeitsplatz zur Unterstützung des Energiemarktes verfügbar sind. Diese Einsparungen würden allen Verbrauchern in Form von niedrigeren Strompreisen zugutekommen.
Die beiden Unternehmen haben eine lange Geschichte der Zusammenarbeit und arbeiten seit 2016 im Bereich stationärer Energiespeichereinheiten zusammen. Im Rahmen des Joint Ventures Enbase Power GmbH haben sie eine der größten Second-Life-Batteriespeichereinheiten ans Netz gebracht und betreiben diese erfolgreich.
7 Responses
Na ja – also da hat aber jemand noch nicht realisiert dass beim Wiederverkauf die ladezyklen und die batteriekapazität extrem wichtig sind. Da würde ich schon mal jedes Auto mit vehicle to Grid komplett ausschließen.
Und du meinst das macht sich großartig bemerkbar.
Wenn die Batterie vom CLA nur 1000 Zyklen hätte wären das rund 700.000 km
Welcher Verbrenner schafft das heute schon? 😉
Diese Technologie wird ohnehin dereinst verbindlich vorgeschrieben werden und gesamtwirtschaftlich äußerst netzstabilisierend wirken, also für alle kostensenkend wirken.
Das muss man aber gar nicht so groß herausstellen. Damit zu werben, eine Akkureparatur kostete nur um die 3000,-, würde positive News produzieren, an der niemand vorbeikäme…
So teuer, wie die dafür benötigten DC-Wallboxen sind, macht das doch am Ende sowieso niemand …
Dafür spart man sich aber dafür den Speicher
Die Kosten sind und waren immer schon ein Problem.
Aber bevor man sich mit solchen Dingen befasst, sollten erst die Rahmenbedingungen für das elektrische Laden geschaffen werden.
Genügende öffentliche Ladepunkte mit hoher Ladeleistungen zur Verfügung stellen, regional und für Leute die in Mehrfamilienhäusern wohnen.
Transparente Ladekosten schaffen.
Die gesamte Technik dafür mit günstigeren Preisen zur Verfügung stellen.
Dann werden auch mehr Elektroautos gekauft.
Ich frage mich, für wen „Mercedes-Benz“ und „The Mobility House“ das bidirektionale DC-Laden vorgesehen haben! Wo bitte hängen in Zukunft nutzbare Mengen an CLA’s an DC-Schnellladestationen um für „V2G“ von Nutzen zu sein? Gleichzeitig wird der Kunde beworben, wie schnell er seinen CLA mit 800V DC-System auf 80% Batterrie-Kapazität geladen hat, um schnell wieder weiter zu kommen. Wo also steht die nutzbare Menge an Fahrzeugen zum Nutzen für „V2G“?
Anstatt dem CLA einen sinnvollen bidirektionalen DC/AC Bordlader zu verbauen beschränkt man sich bei Mercedes-Benz auf bidirektionales DC und überlässt die Wandlung in verwendbaren Wechselstrom (AC) für „V2G“ wieder anderen? Herr Källenius sie sollten sich bewusst machen, dass auch ihre Kunden im Premiumsegment an einem Wechselstromnetz mit in der Regel 11kW AC-Wallbox hängen und erst dann können Sie mit einer nutzbaren Menge für „V2G“ planen und dies auch verkaufen.
In der Zwischenzeit sollten Sie sich vielleicht auch überlegen, wie viele Eigenheimbesitzer mit PV-Anlage auf „V2H“ warten und gerne ein E-Auto kaufen würden das „V2X“ beherrscht.
Mal sehen wer schneller ist Süd-Korea, Japan, China…!