Mercedes muss weiter in getrennte Plattformen investieren
Der Hochlauf verläuft nicht so schnell wie gedacht. Der Tipping-Point hat sich offensichtlich verschoben. Derzeit gibt es im September zarte Erholungen im Flottengeschäft. Die Flottenkunden haben die E-Autos wieder deutlich besser angenommen (auch ohne Prämie).
Die neue 800 Volt-Technik und die höheren Reichweiten (bei Mercedes mit der MMA Plattform und dann EVA2M ab EQS Facelift sowie alle neuen Plattformen VAN.EA, AMG.EA und MB.EA) wird das Elektroauto auch außerhalb der Early-Adopters zum Durchbruch verhelfen.
Eine CO2 Mobilität ist nur mit dem E-Auto möglich. Die Well-to-Wheel Bilanz von Verbrenner mit E-Fuels liegt bei 10%, die vom E-Auto bei über 70%.
Ola Källenius hat nun verlautbaren lassen, dass es aber für zukünftige neue Fahrzeuge keine Kompromiss-Plattformen geben wird. Mercedes wird Fahrzeuge ohne Kompromisse bei Platzangebot, Raumeffizienz, Technologie, Leistung oder Ausstattung anbieten. Daher gebe es für Verbrenner und Elektrofahrzeuge nur noch maßgeschneiderte Plattformen.
Dabei soll das Design der beiden Welten soweit wie möglich aber angeglichen werden. Die EQ-Bezeichnung entfällt dann künftig.
Dazu werden die derzeitigen Hightech-Verbrenner mit Hybridisierung weiterentwickelt und an EU7 und China7 angepasst.
Für die Mercedes Ingenieure in Sindelfingen und Untertürkheim bleibt die Komplexität mit zwei parallelen Welten (Verbrenner und Elektro) somit länger bestehen als ursprünglich geplant.
Das ist auch einer der Gründe warum man ggf. keine Entwicklungsressourcen mehr hat in der derzeitigen Zeit über SUV-Coupés nachzudenken.
So kurios es klingt. Für die Kunden wäre es in Summe somit günstiger man würde schneller auf Elektro umsteigen. Da die Fixkosten einer parallelen Verbrennerentwicklung sich auf weniger Stückzahlen verteilt (da ein Teil Elektroautos kauft).
Während bei der Karosserie somit parallel gefahren wird, wird man viele Systembaukästen einsetzen (bspw. für Sitze, Infotainment, MBUX, Sicherheitssysteme & Assistenzsysteme).
Ende 2028 soll dann die neue elektrische S-Klasse also EQS Nachfolger starten. Ob es hier bei MB.EA-L und EDU3.0 bleibt oder ob man aufgrund des Kostendrucks versucht mehr EVA2M Technik mit eATS2.0-Large in die neue elektrische S-Klasse zu integrieren ist unbekannt.
Aber da Mercedes nicht mit dem verzögerten Hochlauf der Elektromobilität gerechnet hat, ist das finale Go für eine neue Verbrenner-S-Klasse erst vor Kurzem gefallen und daher kommt die neue Verbrenner S-Klasse erst später neu (2029/2030).
Vorher gibt es aber erst mal das Facelift von der S-Klasse (inkl. Maybach) und vom elektrischen EQS.
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3 Responses
So kurios es klingt. Für die Kunden wäre es in Summe somit günstiger man würde schneller auf Elektro umsteigen. Da die Fixkosten einer parallelen Verbrennerentwicklung sich auf weniger Stückzahlen verteilt (da ein Teil Elektroautos kauft).
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Das klingt nicht nur kurios sondern absolut wahnsinnig🤡
Der Autor hat dabei vergessen den massiven Wertverlust mit einzuberechnen, den ein E-Auto kunde zu tragen hat. Abgesehen davon, selbst ohne Verbrenner würde Mercedes mit Sicherheit keine günstigeren Preise für E-Autos anbieten, wenn überhaupt dann nur marginal, aber das würde wie gesagt vom massiven Wertverlust sowieso aufgefressen werden.
Mercedes hat die Preise in den letzten Jahren in großen Schritten massiv erhöht, nicht weil sie mussten sondern weil sie es konnten. Sie werden nicht zu realistischen Preisen zurückkehren, mit Verbrenner oder ohne verbrenner.
Wenn Mercedes schlau ist, lassen sie die Verbrenner so lange am leben so lange die Kunden es wollen und das tun sie. Wenn sich zudem noch E-Fuels durchsetzen, wäre das ein WinWin für die gesamte Industrie und Arbeitsplätze. Die Frage ist was die schwachsinnigen EU Politiker wieder durchsetzen, denn ihre Ideologie ist bekanntlich wichtiger als fakten und Arbeitsplätze.
Die EU verbietet gar nicht die Nutzung von E-Fuels. Wenn du dich aber länger als eine Stunde mit dem Thema befassen würdest, wüsstest du wie unrealistisch es ist, dass diese in absehbarer Zeit in ausreichender Menge und zu konkurrenzfähigen Preisen hergestellt werden.
Du sprichst von Ideologie, aber man muss jetzt einfach doppelt planen, weil im wichtigsten Markt (China) die Verbrenner so langsam wegfallen. Man muss konkurrenzfähige und attraktive Elektroautos bauen, sonst wird man langfristig viel größere Probleme haben. Sie sprechen ja auch davon den Verbrenner so lange zu verkaufen, wie es eben Sinn macht.
Siehst du, genau darin liegt das Problem und mit deiner Aussage sehe ich, dass du denkst, wenn man den Chinesen hinterher rennt, dass man dann etwas gewonnen hat. NEIN.. seit Mercedes angefangen hat sich auf China zu fokusieren, haben sie aufgehört attraktive Autos für die Europäer zu bauen. Das war der Anfang vom Untergang. Nicht der Zetsche und nicht die Chinesen sind schuld. Die Chinesen hatten schon immer ihren eigenen Müll und werden es auch immer haben. Und wenn China ein gutes Premium Produkt hat, werden sie die Europäer fallen lassen wie eine heisse Kartoffel.
Ferrari ist die einzige Bude, die weiss was sie tut und sagt, max. 10% ihres Absatzes gehen nach Asien. Aber nicht weil keine Nachfrage da ist, sondern bewusst gesteuert von Ferrari. Sie wollen nicht wie MB, Audi und BMW den Markt fluten, nur damit die Aktionäre happy sind. Und wollen auch nicht, dass ihre Marke an Wert verliert. Schlau schlau schlau..
Mercedes will die Kombis einstellen, nur weil USA und Asien keine Kombis kaufen. Die spinnen doch, in Europa sind Kombis ultra beliebt. Aber allein diese Ausrichtung wird MB mal Kopf und Kragen kosten. Abwarten.. und die Strategie von Kälenius kommt 15 Jahre zu spät, nachdem die Marke durch 100 Modelle unter Zetsche auf ein Niveau von Audi und BMW runtergedreht wurde. Ein MB war mal frühe etwas anderes als die anderen beiden. Nun werden sie fast scho überholt. Traurig. Und ich sage das als treuer MB V8 Fahrer.