Mercedes Technikstragetie mit bis zu 680 PS

Was hat Mercedes mit AMG, Maybach den EQ Baureihen und der G-Klasse vor

Keyfacts zu EVA2 (ab 2021) und MMA (ab 2025)

Mercedes-Benz will profitabler werden. Dazu hat Ola Källenius der CEO von Daimler angekündigt geht Marge vor Menge. D.h. man will nicht mehr unbedingt der Luxusautohersteller mit den größten Mengen sein. Daher könnten in Zukunft einige Modelle wegfallen. So ist bspw. ab 2024 die B-Klasse, der CLA Shooting Brake und die A-Klasse Limousine vom Aus bedroht.

Dagegen möchte Mercedes die Submarken AMG, Maybach, EQ und die G-Klasse stärker ausbauen. AMG wird im Sommer 2021 erstmals mit dem AMG GT 4-Türer einen sehr starken P3-Power-Plug-in-Hybrid erhalten. Weiter geht es mit den AMG Plug-in-Hybrid Modellen der S-Klasse und der neuen C-Klasse. Die G-Klasse entwickelt sich ebenfalls sehr gut. In Zukunft wird es hier dann noch einen EQG auf Basis der G-Klasse geben. Maybach ist besonders in Asien erfolgreich. Hier soll der GLS Maybach sowie die neue S-Klasse Maybach das Wachstum weiter befeuern.

Der dritte Maybach ist dann elektrisch. Er wird auf dem EQS SUV aufbauen. Es wird somit der Mercedes-Maybach EQS SUV.

Das Wachstum der G-Klasse erfreut Mercedes-Benz sehr. Seit 2015 hat sich das Volumen verdoppelt. Das Werk Graz arbeitet am absoluten Limit.

AMG dagegen kann im Vergleich zu den Wettbewerbern noch Boden gut machen.

Ab 2024/2025 sollen auch die EQ Modelle zu einer hohen Marge beitragen. Dann werden die Systemkosten je kWh (also die gesamte Batterie inkl. Modulen und den darin enthaltenen Zellen) unter 100€ je kWh kosten.

Im Jahr 2030 will man 50% Plug-in-Hybride und Elektroautos verkaufen. Dann soll es mehr als 20 Elektroautos und etwas weniger als 25 Plug-in-Hybride geben. Der Höhepunkt der Plug-in-Hybride wird 2025 mit über 25 Fahrzeugen erreicht sein.

 

2020 wird Mercedes-Benz den CO2 Flottenverbrauch in Europa im Übrigen Dank des großen Erfolgs der Plug-in-Hybrid Modelle einhalten.

Sie sind schon heute in ihrer Klasse der Branchenprimus. Die tollen Daten der E-Klasse (CCS Laden und 100 km Reichweite, gibt es allerdings leider nur in China).

Die Grafik zeigt, das Mercedes hier in jedem PHEV Segment bei Reichweite und Schnellladefunktion der PHEV deutlich vor den Wettbewerbern liegt.

Mit dem Wandel zu den xEV Modellen (Elektro- und Plug-in-Hybrid-Modellen) wird die Modellvariantenvielfalt (200d, 220d, 220d 4matic, 300d, 350d, 400d etc.) bei den Verbrennungsmotoren bis zum Jahr 2025 um 40% abnehmen. Im Jahr 2030 werden die Verbrennungsmotorvarianten sogar um 70 % niedriger als auf dem heutigen Level sein. Dies spart Mercedes viel Geld in der Entwicklung.

Die Elektroauto Offensive:

Die Elektroautos von Mercedes die noch auf den Verbrennermodellen basieren ist der EQC (EVA1, auf Basis GLC) sowie der EQV (V-Klasse). Im Jahr 2021 kommen dann noch der EQA (Basis GLA) sowie der EQB (Basis GLB). Ihre Plattform heißt EVA1.5

Im Sommer 2021 startet dann EVA 2 mit dem neuen EQS. Es ist eine rein elektrische Plattform die nicht für Verbrennungsmotoren konzipiert bzw. kompatibel ist.

Ab 2025 kommt dann die MMA Plattform. Sie ist für kompakte und mittlere Pkw. Sie wurde unter dem Moto „Electric first“ konzipiert, kann aber auch Karosserievarianten mit Verbrennungsmotor integrieren.

EVA2- Plattform:

Auf der EVA2 Plattform werden 4+1 Fahrzeuge realisiert:

EQS (V297) Limousine, Sommer 2021

EQE (V295) Limousine, Ende 2021

EQS (X296) SUV, 2022

EQE (X294) SUV, 2022

Maybach EQS SUV, Jahr unbekannt vermutlich 2022/2023

v.l.n.r.: Mercedes-Maybach EQS SUV, EQE SUV (X294), EQS SUV (X296), EQE Limousine (V295) und EQS (V297)

EVA2 basiert auf einem langen Radstand, sodass die Batterie gut aufgenommen werden kann. Dazu kommt die von der S-Klasse bekannte Hinterachslenkung für eine gute Wendigkeit. EVA2 steht für höchsten Geräuschkomfort. Die Reichweite beim EQS liegt über 700 km.

Weitere Fakten:

  • Reichweite je nach Modell zwischen 600 und 700 km
  • Produktion in Sindelfingen (Factory56) vom EQS Limousine, Bremen (EQE Limousine), Tuscaloosa (EQS SUV) sowie China
  • Leistung der beiden Motoren bis zu 680 PS
  • EQS kann Level 3 autonomes Fahren
  • 400 Volt Batteriesystem
  • Dank effizienter Motoren soll der EQS 250 km in 15 min laden
  • eATS (Elektromotoren) von ZF

Weitere Details zu den EVA2 Modellen

MMA Plattform für Kompakt- und Mittelklasse Fahrzeuge

Auf Basis der zweiten neukonzipierten elektrischen Fahrzeugplattform, der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA) für Fahrzeuge im Kompakt- und Mittelklasse-Segment, werden ab 2025 weitere Modelle das Elektrofahrzeug-Portfolio komplettieren.

Erwartet werden dann eine elektrische A-Klasse sowie C-Klasse sowie Nachfolger von EQA und EQB. Zudem werden noch Varianten mit Verbrennungsmotor auf dieser Plattform angeboten. Bspw. neuer GLB, CLA sowie A-Klasse.

Weitere Fakten zur MMA Plattform:

  • ausgezeichnete Reichweite Dank neuer Batterien sowie hoher eATS Effizienz
  • 800 Volt Batteriesystem, hohe Ladeströme, kurze Ladezeiten, 3-4min pro 100 km
  • Eigen-entwickelte eATS Systeme hocheffizientem PSM Motor mit einem 2-Gang-Planetengetriebe
  • SiC-Leistungselektronik spart ca. 5% Strom durch geringer Schaltverluste
  • Bessere Batterien: höhere Sicherheit, weniger Kobalt in der Kathode, höhere Leistungsdichte

Insgesamt möchte Mercedes-Benz an den Batteriezellen der Zukunft mit den Partnern Farasis, Sila und CATL forschen. Die Produktion der Zellen soll dann aber CATL und Farasis übernehmen. Mercedes-Benz wird dann die Zellen in eigenen Werken zu Modulen und die Module zu Batteriesystemen zusammenfügen.

Als nächster Meilenstein soll die Vision EQXX präsentiert werden.

Hier will man das Gewicht reduzieren, die Batterieenergiedichte steigern, die Effizienz des eATS soweit erhöhen und den cW-Wert soweit absenken, dass man Strecken um die 1.200 km ohne Ladestopp absolvieren kann. Hieran arbeiten zahlreiche Expertenteams inkl. der Mercedes-HPP Power Unit F1 Schmiede, die die letzten 6 Jahre den Formel 1 Weltmeister Motor entwickelt hat.

Auf der Softwareseite will sich Daimler ebenfalls deutlich verbessern.

Das Mercedes-Benz Betriebssystem in Kooperation mit NVIDA kommt im Jahr 2024. Es soll dann bis ins Jahr 2040 eingesetzt werden und in alle Mercedes-Benz Fahrzeuge Einzug erhalten. Man plant hier zahlreiche neue Features die dann vom Fahrer entgeltpflichtig via OTA (Over-the-Air Updates) feigeschaltet werden. Im Jahr 2025 soll der EBIT Beitrag dieser Softwareverkäufe an den Endkunden bei rund einer Milliarden EUR liegen.

Zudem soll die Anzahl der Steuergeräte, in der neuen S-Klasse können es je nach Ausstattung bis zu 100 sein, auf 3-4 Superrechner im Auto reduziert werden. Dies hat Tesla bereits umgesetzt und VW geht diesen Weg bereits jetzt mit einigen Anlaufschwierigkeiten beim VW id.3

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7 Antworten

  1. Im Artikel steht: „Zudem soll die Anzahl der Steuergeräte, in der neuen S-Klasse können es je nach Ausstattung bis zu 100 sein, auf 3-4 Superrechner im Auto reduziert werden. Dies hat Tesla bereits umgesetzt und VW geht diesen Weg bereits jetzt mit einigen Anlaufschwierigkeiten beim VW id.3.“

    Eine Reduktion von über 100 Steuergeräten auf „3-4 Superrechner“ stimmt so weder für Tesla noch für den VW id.3.
    Tesla hat zwar in Model 3 und Y größere Steuergeräte wie MCU2 (Media Control Unit) und Autopilot ECU, Body Controller Front, Body Controller Left, Body Controller Right, (das allein sind schon 5) aber daneben gibt es weiterhin um 25 Steuergeräte über alle Funktionen zusammen.
    In den Body Controllern wurden hauptsächlich Karosseriefunktionen zusammengefasst: Wischer, Spiegel, Sitze, Türen, Beleuchtung. Diese Entwicklung haben auch andere Hersteller schon so gemacht. Und an sich sind das auch keine „Superrechner“.

    Beim VW id.3 sieht das ähnlich aus, aber man ist weniger weit in der Konsolidierung: es gibt dort mit ICAS1 (zentrales Gateway und Diagnose) und ICAS3 (Infotainment) zwar zwei größere Zentralsteuergeräte, aber weiterhin um 50 Steuergeräte für viele, viele Teilfunktionen. ICAS2 soll dort noch kommen (um ADAS-Funktionen zusammenzufassen), und das wird die Steuergeräte-Anzahl weiter etwas reduzieren, aber es werden locker 40 Steuergeräte bleiben.

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