Im großen Ladetarifvergleich hat Mercedes noch Aufholbedarf

Im großen P3 E-Mobility Excellence Ladetarifvergleich ist Mercedes und Porsche teuer

Ob diese ganzen Ladetarife wirklich relevant für den Endverbraucher ist, hängt vom Streckenprofil, der E-Auto Reichweite sowie den örtlichen Gegebenheiten ab.
Lade ich immer an der eigenen Wallbox und fahre kurze Strecken – bin nur selten auf der Langstrecke unterwegs ist es fast irrelevant wo ich mit welchem Anbieter lade.

Für Elektroautofahrer ohne eigenen Stellplatz mit Wallbox macht sich ein Studium des Ladetarifdschungels aber durchaus bezahlt.

Man unterscheidet zwischen MSP (Managed Services Provider). Sie ermöglichen den Zugang zu verschiedenen Ladesäulen, seien es AC oder Schnellladesäulen mittels DC.

Die CPO (Charge-Point-Operator) sind dagegen die Betreiber der Ladesäulen. EnBW ist beispielsweise beides. Sie betreiben ein großes Schnellladesnetzwerk und sind gleichzeitig MSP. D.h. wer die EnBW Ladeapp oder Ladekarte hat, kann nicht nur die EnBW Säulen freischalten, sondern auch die der meisten anderen CPO. BMW, Porsche, Mercedes und VW betreiben fast keine eigenen Ladesäulen sondern haben Verträge mit den CPO’s und können den Kunden dadurch bequem eine Vielzahl von Ladesäulen anbieten, ohne das der Endkunde (Elektroautofahrer) bei allen Betreibern, Stadtwerken, etc. Kunde sein muss.

Die Anzahl der Ladepunkte steigt stetig an.

Wer an AC lädt benötigt dazu den eigenen On-Board-Lader. Hier wird meistens mit 11 KW geladen (EQC ab Jan 21, EQS, EQA, EQB, EQE). Gegen Aufpreis gibt es noch einen 22 KW On-Board-Lader beim EQS und EQE (sowie smart eq).

Daneben kann man mittels CCS Stecker DC laden. Hier ist das Ladegerät in der Ladesäule. Die HPC Lader zeichnen sich durch eine Leistung von bis zu 350 KW aus. Der Mercedes EQA kann davon 113 kW und der EQS rund 207 KW nutzen.

Der Akku ist dann in rund 30 min wieder auf 80% geladen.

Wann benötige ich einen Tarif mit Grundgebühr klärt dieser Artikel

Shell ReCharge hat die meisten Ladepunkte in Europa, EnBW in Deutschland

Bei dem aktuellen Test von P3 hat sich gezeigt, dass Shell Recharge (ehemals New Motion) in den europäischen Kernmärkten die meisten Ladesäulen freischalten kann, also mit den meisten CPO’s ein Vertragsverhältnis hat.

Die Hersteller Audi, BMW und Mercedes sind hier jedoch ebenfalls sehr gut aufgestellt.

Für wen nur Deutschland relevant ist sollte sich die EnBW App zulegen. Sie haben in Deutschland derzeit 43.070 Ladepunkte (rund 300 mehr als Shell Recharge).

Mercedes me Charge kommt in Deutschland auf 42.950 Ladepunkte. Im Endeffekt besteht also kein wirklicher Nachteil.

Aufgrund der verbauten Technik sind die Preise für die schnellen HPC Lader oft teurer.

Denn neben der teuren Infrastruktur (0,5-1,0 Mio. EUR) muss der Betreiber auch dem Netzbetreiber die maximale Anschlussleistung des Ladeparks jährlich bezahlen, unabhängig ob geladen wurde oder nicht.

Dies kann bei einer höheren Auslastung der DC-Ladeparks in Zukunft zu sinkenden Preisen führen.

Die Übersicht zeigt wie sich die jährlichen Ladekosten je MSP variieren.

Anzahl Ladepunkte Hersteller
Tarife können nur mit dem passenden Fahrzeug gewählt werden (BMW Charging geht nicht mit einem VW)

Mercedes und Porsche sind deutlich teurer.

Während man bspw. bei einem festen Tarif bei BMW immer den selben AC und DC Preis hat, hat Mercedes me charge nur den Zugang vertraglich geregelt. So hat dann im Mercedes me Charge Tarif jede Ladesäule abhängig von deren Betreiber (CPO) einen unterschiedlichen Preis. Entweder nur nach kWh oder eventuell mit Blockiergebühr und Minutenzuschlag nach bspw. 4h Ladedauer.

Hier muss der Mercedes Kunde immer in der App oder im MBUX nachsehen, welcher Preis an der jeweiligen Ladesäule gilt.

Dafür ist die mtl. Grundgebühr von 8,25 EUR (99 EUR im Jahr) viel zu teuer. Fixe Preise beim ionity Netzwerk bekommt man dann hier für zusätzliche 13 EUR im Monat. Dann kann man ausschließlich an ionity HPC Ladern für 0,29 EUR je kWh laden.

Die Mercedes Me Charge Option ist bei den Modellen EQA, EQS, EQC 1-3 Jahre kostenlos. Der Zugang zu ionity ist 1 Jahr inklusive. Der EQS verfügt über den ionity unlimited Tarif im ersten Jahr. D.h. man kann hier bei ionity so viel laden wie man möchte. Zudem verfügt der EQS bei ionity schon über Plug-and-Charge. Hier ist dann keine Bestätigung via App oder MBUX nötig.

Der Mercedes me Charge Tarif ist natürlich komfortable, da alles in das MBUX eingebunden ist und man somit nicht mit einem App hantieren muss. Die Ladepausen werden vollautomatisch in die Routenführung integriert. Der Kunde muss sich um nichts kümmern, zahlt aber am Ende mehr Geld.

Der Sparfuchs muss die Apps vergleichen und sich die passenden Ladeparks auf seiner Route heraussuchen.

Fraglich ist, ob Mercedes in Zukunft auch andere Ladeanbieter MSP einen Zugang zum MBUX gewährt.

jährliche Ladekosten Hersteller
jährliche Kosten der Hersteller-MSP Tarife
jährliche Ladekosten MSP
jährliche Kosten freie MSP (Fahrzeug-unabhänig)

So hat P3 Emobility Excellence die Kosten jährlichen Kosten ermittelt:

 

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