smart #1 die Details von vor Ort

jesmb konnte nun den smart #1 in Augenschein nehmen

Das Design wirkt jugendlich und frisch. Auch wenn schon viel geschrieben wurde, der smart #1 kann dem Mercedes EQA gefährlich werden. Dies hat mehrere Gründe.

Der smart #1 basiert auf der SEA Geely Plattform.

Obwohl er mit 4,27m rund 19cm kürzer ist als der EQA bietet er im Interieur eigentlich mehr Platz.

Lediglich im Kofferraum ist das Volumen mit 271 bis 411 Liter etwas kleiner als die 340 Liter im EQA.

Toll ist das Ambientelicht mit den ganzen Einstellungen beim smart #1 (Achtung der Pro+ hat hier nicht das volle Ambientelicht).

Das Ambientelicht hat die Einstellungen einfarbig, zweifarbig sowie vorausgewählte schön abgestimmte Designs.

smart #1 Ambientelicht
Bei zweifarbig ist die Farbe vom Streamer und Glitter individuell einstellbar
smart #1 Ambientelicht
Es gibt aber eine Vorauswahl an frischen Ambientelicht Designs
smart #1 Ambientelicht
Glitter in blau, Streamer in rot

Die Haptik ist wirklich gut. Das Lenkrad die Sitze der Armaturenträger fassen sich sehr gut an. Wer schwarze Sitze beim Premium wählt erhält den Armaturenträger in einer Art designo bright weiß mit leichten glitzern im weißen Lack. Sehr schön.

Die Türinnentafeln sind aus Hartplastik. Das ist nicht so schön. Im oberen Drittel sind sie weich und der Griff ist wieder in dem schönen weiß lackiert, aber der Rest fühlt sich nicht gut an. Aber selbst in der neuen C-Klasse oder EQE ist der untere Teil der Türinnentafel inzwischen mit Hartplastik ausgeführt.

smart #1 Fondtür
Foto zeigt die Fondtürinnentafel

Beim Scheibenwischer und Gangwahlhebel wurde gespart. Er ist von der Logik wie bei Mercedes, allerdings mit deutlich einfacheren Materialien ausgeführt.

Der Monitor ist im Vergleich zum MBUX im EQA nicht im 16:9 Format sondern eher quadratisch. Das wirkt in natura deutlich stimmiger als auf den Fotos.

Das Navigationssystem funktioniert schnell, allerdings ruckelt der Kartenzoom noch etwas.

Die Ausstellungsfahrzeuge haben noch nicht die deutsche Sprachbedienung. Dies wird durch ein Over-the-Air Update noch behoben.

Auch gab es zweitweise kleinere Fehler mit der elektrischen Heckklappe die über das System in 5 Öffnungshöhen eingestellt werden kann. Trotz der höchsten Höhe fuhr sie nicht immer zu 100% auf.

Die vorderen Seitenscheiben fuhren nur 10 cm auf (vermutlich nur ein Softwarefehler). Entdeckt bei einem von vier Fahrzeugen. Die hinteren Scheiben können dagegen nicht zu 100% versenkt werden (siehe Foto).

Die 360° Kamera hat fantastisch viele wählbare Kamerawinkel (wie bei Mercedes) auch wenn die Auflösung nicht ganz das Niveau von Mercedes erreicht.

Luxus: Der Fahrersitz fährt elektrisch nach hinten damit man besser aussteigen kann. Tritt man die Bremse fährt er wieder nach vorne.

Überraschend ist für den 4,27m kurzen smart #1 das Platzangebot im Interieur. Die Rückbank ist vollwertig nutzbar.

Wenn man mit 1,83m Größe sitzt kann man ohne Probleme mit 1,83m dahinter Platz nehmen. Man hat dann noch sehr viel Luft (vor den Knie sowie über dem Kopf).

Zudem sitzt man angenehm in der zweiten Reihe, d.h. der Kniewinkel ist wie bei einem Verbrennermodell. Oft ist es so (siehe Hyundai Kona electric), dass man die Füße nicht so tief abstellen kann, dass die Knie dann einen ungünstigen Winkel haben, dass man keine Oberschenkelauflage im Fond mehr hat. Dieses E-Auto Phänomen hat der smart #1 gar nicht. Das ist wirklich sehr vorbildlich.

smart #1 Frunk
smart #1 Frunk 15 Liter

Der smart #1 verfügt über einen 15 Liter Frunk. Der Kofferraum im Standard ist relativ klein. Der ebene Ladeboden ist hoch. Darunter ist ein tiefes und geräumiges Fach, das aber etwas zerklüftet ist auf der linken Seite (beats Subwoofer bei Premium und Brabus).

smart #1 Kofferraum
271 Liter ohne das untere Fach
smart #1 Kofferraumfach unten
tiefe unteres Fach, links im Bild der beats Subwoofer (nur Premium und Brabus)

Wenn nun die Rückbank um rund 10cm nach vorne verschiebt (1/3 zu 2/3 ist hier möglich) kann man das Kofferraumvolumen auf die 411 Liter erweitern. Erstaunlich ist, dass man weiterhin komfortabel mit 1,83m im Fond hinter einem 1,83m Fahrer sitzen kann. Der Ausstieg ist jedoch nicht mehr so komfortabel, da die B-Säule ein wenig stört.

Das Beats Soundsystem ist sehr schön abgestimmt, dabei sind die Hochtöner in der A-Säule fast genauso schön beleuchtet wie die Burmester Speaker in der S-Klasse, nur das sie sich nicht elektrisch herausdrehen.

smart #1 Quick Menü
smart #1 Quick Menü
smart #1 Quick Menü
indirekte Lebensüberwachung über die Kamera

Die von smart angegebenen Preise sind Bruttolistenpreise. Davon wird die Förderung vom Hersteller noch abgezogen.

Vorteile smart #1:

  • Umfangreiche Ausstattung bei Line Premium (22 KW Lader, Wärmepume, LED Matrix Licht, Ambientelicht)
  • Jugendliches frisches Design im Interieur und Exterieur
  • Sitzausstiegsautomatik (Fahrersitz fährt elektrisch zurück für das Aussteigen)
  • Viel Platz im Fond und angenehme gute Sitzposition
  • Gute Garantieumfänge
  • 272 PS Basis Leistung
  • Großer Infotainment Display in gutem Verhältnis (quadratisch)
  • Toller verarbeiteter Armaturenträger
  • 360 Grad Kamera mit vielen wählbaren Kamerawinkeln
  • DC Ladeleistung bis zu 160 kW
  • Akkuvortemperierung durch den Fahrer einschaltbar
  • Mittelfach in der Mittelkonsole gekühlt über die Klimaanlage
  • Drei Iso-Fix-Kindersitzhalterungen (zwei hinten, 1x Beifahrersitz)
  • Alle Assistenzsysteme an Bord
  • Gutes Wartungspaket (3 Jahre und 45.000 km inklusive) und gute Garantie (8 Jahre / 160.000 km auf Batterie und Hochvoltkomponenten)

Nachteile:

  • Wendekreis mit knapp 11m, bei Heckantrieb und Fahrzeuglänge relativ groß
  • Kofferraum sehr variabel aber vielleicht für nicht jeden groß genug
  • Sprachbedienung noch auf Englisch (Kundenfahrzeuge erhalten die deutsche Version)
  • Navigationssytem noch ohne Routenplanung (soll mit OTA Update nachgereicht werden)
  • cW-Wert mit 0,29 nicht besonders gut
  • Reichweite im Vergleich zum EQA 250 mit 440 km (smart #1 Premium) vs 496 km beim EQA 250 trotz SiC Inverter nicht ganz überzeugend (bei gleicher Akkugröße).
  • Rekuperation nicht via Radar sondern nur in zwei Stufen einstellbar
smart #1 gekühlte Mittelfach
Mittelarmlehnenfach mit Kühlöffnung von der Klimaanlage
smart #1
Reichweiten: smart #1 pro+ 420 km, smart #1 Premium 440 km, smart #1 Brabus 400 km

Derzeit kann man den smart #1 nur reservieren. Die Bestellungen für die Reservierer starten Mitte Januar 2023. Die offizielle Bestellfreigabe ist dann am 25.01.2023

 

Hier die Preise im Überblick nach Abzug der Förderung (2023er Sätze)

 BruttolistenpreisHerstelleranteil inkl. MwStBundesanteilÜberführungEndpreis inkl. MwSt
smart #1 pro+               41.490,00 €             2.677,50 €        4.500,00 €       850,00 €             35.162,50 €
smart #1 Premium               44.990,00 €             2.677,50 €        4.500,00 €       850,00 €             38.662,50 €
smart #1 Brabus               48.990,00 €             1.785,00 €        3.000,00 €       850,00 €             45.055,00 €
smart #Brabus
smart #1 Brabus mit 428 PS
smart #1 Türgriff Brabus
smart #1 Brabus Türgriff
smart #1 Brabus Interieur
smart #1 Brabus Interieur

smart #1 Premium & Brabus Walk-Around Video

Der smart #1 pulse erhält ebenfalls wie der Brabus Allrad, beschleunigt dann in 4,9s statt 3,9s und ist vermutlich mit dem hohen Satz in Deutschland förderfähig. Der smart #1 Brabus erhält aufgrund des höheren Listenpreises die niedrigere Förderung.

Fotos: jesmb.de

Weitere Informationen:

smart #1 die Modellvarianten

smart #1 pulse erhält Allradantrieb

smart #1 mit 5 Sternen im Euro NCAP Crashtest

smart #1 Ladekurve im Vergleich mit Mercedes EQA

smart #1 mit 3 Jahren Garantie und Wartungspaket

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16 Antworten

  1. Sehr gute Vorstellung der Details. Auch die Preise nach Abzug von staatlicher Förderung und Herstellernachlass ist eine wichtige Info. Ich werde mir den Wagen so bald wie möglich anschauen und probefahren. Die Ausführung ist klar: Premium mit schwarzen Sitzen. Unsicher ist noch die Außenfarbe: Entweder komplett schwarz oder weiß mit schwarzem Dach. Das muss ich vor Ort sehen.

    1. Vielen DAnk. Ich finde das Fahrzeug aus sehr interessant.
      Ich weiß nicht wo Du wohnst, aber soweit ich informiert bin kann man den Wagen in den Hauptniederlassungen von Berlin, München, Nürnberg, Mainz, Wiesbaden, Köln, Düsseldorf schon sehen. Vermutlich in noch mehr Niederlassungen. Einfach vorher kurz anrufen.
      Probefahrten sind derzeit noch nicht möglich, da die Fahrzeuge noch nicht den finalen Softwarestand haben.

  2. Die Preise sind in der Schweiz deutlich günstiger als in Deutschland, was ich in Anbetracht des wesentlich höheren Pro-Kopf-Einkommens nicht verstehen kann. Bei einem Wechselkurs von fast genau 1:1 werden folgende Preise aufgerufen:
    Pro+: 37.490 SFR
    Premium: 40.990 SFR
    Brabus: 44.990 SFR
    Das sind jeweils 4.000 Euro weniger als in Deutschland. Nach Abzug der Förderung durch den Hersteller schrumpft der Unterschied auf 1322 Euro (Pro+ und Premium) bzw. 2.215 Euro (Brabus). Die staatliche Förderung hat nichts mit dem Hersteller zu tun und ist daher m.E. nicht zu berücksichtigen.

    1. Interessant.
      Ja deine Darstellung ist völlig korrekt.
      Der deutsche Preis berücksichtigt den Herstelleranteil der Förderung. D.h. man wusste ja wie hoch der Herstelleranteil ist und hat die Fahrzeuge um diesen Anteil teurer gemacht.

      Aber was ist mit der MwSt ?
      In Deutschland sind es 19%. In der Schweiz nur 7,7% ? Das macht ja dann auch einiges aus.

  3. Dass die MwSt so unterschiedlich ist, wusste ich nicht. Für den Kunden zählt aber letztlich der Gesamtpreis. Nach Abzug der staatlichen Förderung finde ich den Preis in Deutschland sehr attraktiv. Bei mir persönlich wäre es bezüglich des Fahrkomforts schon eine gravierende Veränderung, da ich bisher den E220d Coupé fahre. Eine Probefahrt wird zeigen wie groß der Unterschied ist.

  4. Toller Bericht und schöne Bilder. Vor allem das Heck macht mich unstimmig. Warum bekommt man es bei dem Preis nicht hin eine LED Kennzeichenbeleuchtung zu verbauen?

  5. Gut gemachter Bericht, habe letzten Montag 19.12.2022 mir den #1 als Premium und Brabus in der NL Hamburg ansehen können.
    Das mit den vorgeschobenen Rücksitz und Fahrer ich 1,80cm eingestellen Vordersitz kann ich nur bestätigen, da ist dann immer noch genügend Platz hinten. Die Verarbeitung finde ich zu andern Wettbewerbern in der BEV-Preisklasse schon sehr gut.
    Habe jetzt über das Kontakformular bei Smart eine Probefahrt angemeldet. Der Händler in der Nachbarstadt Hagen wird sich wenn Fahrzeuge zur Probefahrt bereit stehen bei mir melden.
    Ich habe einen #1 Premium in Blau mit schwarzem Dach, Interieur in schwarz reserviert.

  6. Ich habe heute den #1 als Premium probegefahren. Zunächst einmal ist er wirklich ein schöner Wagen. Sowohl außen als auch innen wirkt er chic, stylisch und hochwertig. Ich bin nur eine Stunde gefahren und das Wichtigste war für mich die Geräuschentwicklung und der Komfort im Vergleich zu meinem E-Klasse Coupé (MoPf 2020). In der Stadt fährt er sich sehr angenehm und hat die typischen Vorteile eines kräftigen E-Motors. Auch Pflasterstein und Gullydeckel nimmt er ohne gröbere Rückmeldung für die Insassen. Auf der Autobahn fährt er sich ruhig bis 120 km/h. Bei 130 km/h, 140 km/h und 150 km/h werden die Abrollgeräusche immer lauter (Winterreifen) und auch der Fahrtwind macht sich immer stärker bemerkbar. Für mich ein deutlicher Unterschied zu meinem E-Klasse Coupé. Ich bin dann noch ein Stück auf einer sehr schlechten Straße gefahren, die auch der Mercedes mit deutlichen Karroseriebewegungen, aber ohne Knarzen und sonstige Innengeräusche bewältigt. Nicht so der Smart. Die Karosseriebewegungen sind ähnlich, aber irgend etwas im Innenraum hat zeitweise kurz geklappert. Die vielen Hinweise zum Spurhalten, zur Aufmerksamkeit und zur Neuberechnung der Route haben etwas genervt. Aber ich denke, das kann man ausschalten.

    Insgesamt ist der #1 sicher ein gutes, modernes und für mich schönes Auto. Aber in Bezug auf Komfort, Qualitätsanmutung und Geräusche kommt er nicht an das E-Klasse Coupé heran. Das war aber wohl auch nicht zu erwarten. Augmented Reality von Mercedes ist nach wie vor sehr Besonders. Das Smart-System kann sicherlich vieles, aber das eben nicht.

    1. Hi Michael,

      sehr interessant Deine Schilderungen.
      Wie war der Verbrauch, oder nicht aussagekräftig ?
      Hat der Verkäufer ein Update zur Lieferfähigkeit gemacht oder zu den belüfteten Sitzen ?

      Was sagst Du zum Wendekreis?

      Ciao
      Julian

      1. Hi Julian,

        es war keine Verkäufer da und die Fahrzeuge auch noch nicht für eine Probefahrt freigegeben. Auf den Verbrauch habe ich nicht geschaut. Der wäre sicher auch nicht repräsentativ gewesen, da ich auf der Autobahn ziemlich „Strom“ gegeben habe.

        Der Wendekreis ist im Vergleich zu meinem Twingo Electric riesig, aber doch kleiner als vom Coupé. Näher am Mercedes als am Twingo (gefühlt).

        Ciao
        Michael

        1. Ok. Ja in der Pressemappe steht weniger als 11m.
          Der Twingo hat ja wieder smart forfour 8,95m .

          Hatte die Presseabteilung angeschrieben, wie viel es genau sind, also 10,Xm.
          Aber es kommt keine Aussage.
          Habe mir aber auch den vorderen Radkasten angeguckt. Obwohl er Hinterradantrieb hat, ist der sehr schmal, sodass man nicht sehr stark einschlagen kann. Der VW ID3 hat mit 10m hier einen praktischen Vorteil.

          Der EQA mit 11,30 hat die typischen Frontantriebsnachteile.

          1. Das ist eigentlich nicht so richtig nachvollziehbar, dass man den Wendekreis nicht kleiner hinbekommt. Durch das wesentlich kürzere Fahrzeug im Vergleich zum E-Klasse Coupé kann man aber schon wesentlich besser auf engem Raum rangieren. Negativ aufgefallen sind mir die „lapprigen Deckel“ auf den Ladeanschlüssen. Das kann selbst so ein günstiges Auto wie der Twingo besser mit einer Klappe, die leicht zu öffnen und zu schließen ist.

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