Derzeit stehen alle deutschen Mercedes Pkw Werke still – es gibt keine Halbleiter
Mercedes musste im ersten und zweiten Quartal 2021 immer wieder die Produktion stoppen, da keine Halbleiter (Computerchips) für die zahlreichen Steuergeräte in den Fahrzeugen verfügbar waren.
Die meisten Baureihen sind daher nicht mehr mit allen Ausstattungsoptionen wie PreSafe, Tot-Winkelassistent oder bspw. Augumented Reality bestellbar.
Trotz dieser Einschränkungen verzeichnete Daimler einen sehr hohen Gewinn im 2. Quartal 2021 (EBIT 5,2 Mrd. EUR). Auf der Analysten Konferenz wurde jedoch mitgeteilt, dass sich der Chipmangel im 3. Quartal 2021 (also aktuell) weiter verschärfen wird. Eine leichte Entspannung wird für das 4. Quartal 2021 erwartet. Aber auch noch deutliche Einschränkungen werden bis lange ins Jahr 2022 erwartet.
Während im 1. Halbjahr neben Corona der starke Wintereinbruch in Texas sowie ein Brand in einer Halbleiter Fabrik in Japan für Verzögerungen sorgte, sind nun erhöhte Corona-Inzidenzen in Malaysia Schuld am Teilemangel. Die Überseehäfen sind teilweise komplett gesperrt, sodass Mercedes hier versucht die Halbleiter per Flugzeug nach Deutschland einzufliegen.
Derzeit stehen die Mercedes Werke in Rastatt, Sindelfingen und Bremen. Das Werk in Ungarn (wo auch der CLA und die A-Klasse produziert werden, ab Ende 2021 auch der EQB) steht sogar 3 Wochen bis Mitte August 2021.
Im Rastatt ist die Kurzarbeit bis zum 07.08.2021. In Bremen kann die Produktion am 02.08.2021 wieder aufgenommen werden (mit den u.a. Teilerestriktionen). In Sindelfingen wird die E-Klasse und CLS Produktion ebenfalls wieder am 02.08.2021 aufgenommen. In der Factory 56 gab es in der Vergangenheit schon eine kleine Unterbrechung. Aktuell soll dort produziert werden.
Insgesamt sind derzeit knapp 30.000 Beschäftigte der Mercedes-Benz AG durch die Halbleiterkrise betroffen.
Lange Lieferzeiten
Diese Produktionsunterbrechungen hat lange Lieferzeiten zur Folge.
Während die G-Klasse erst im 2. Halbjahr 2023 geliefert wird (hier liegt es aber nicht nur an den Halbleitern) liegen auch normale Einstiegsmodelle wie die A-Klasse bei Lieferzeiten um die 12 Monate (je nach Motor und Ausstattung). D.h. wer jetzt eine A-Klasse bestellt bekommt, sollte sich die Situation nicht kurzfristig entspannen, was nicht erkennbar ist, schon ein A-Klasse Facelift ausgeliefert.
Mercedes hat mit der neuen C-Klasse, S-Klasse und dem EQS sehr attraktive frische Produkte die aber leider nicht in den gewohnten Stückzahlen an die Kunden ausgeliefert werden können.
2 Responses
Es ist traurig wie Mercedes mit seinen Kunden umgeht.
Ich habe Mitte April 2021 einen EQA 250 mit nahezu Vollausstattung bestellt. Bekommen sollte ich ihn im September 2021. Erst auf Nachfrage beim Verkäufer wurde mir mitgeteilt, dass Mercedes das Fahrzeug mir nur „beinahe nackt“ liefern wird. Mercedes hat von sich aus keinerlei Anstalten gemacht mich zu informieren. Ich wäre bereit gewesen auf die Auslieferung 6 Monate zu Warten, also eine Verschiebung des Fahrzeugs in den Februar 2022. Das wurde von Mercedes ohne Begründung abgelehnt.
Diese „Friss oder stirb“-Mentalität ist eine bodenlose Unverschämtheit und nicht zu akzeptieren. Ein Premiumhersteller sollte sich auch Premiumgewohnheiten angewöhnen. Leider ist das den feinen Herren in den oberen Etagen sch…egal.
Dann werde ich weiter meine 7 Jahre alten GLA-Verbrenner fahren. Ob der einen Nachfolger mit Stern bekommt steht noch in selbigen…
Ja das ist sehr ärgerlich, viele Hersteller sind derzeit von dem Halbleitermangel betroffen.
Das Mercedes so mit den Kunden umgeht ist schlecht.
Ich denke sie müssen die EQ Modelle irgendwie auf die STraße bekommen, weil sonst, erreichen sie das CO2 Flottenverbrauchsziel nicht. Aber das ist deren Problem und nicht das des Kunden.