Der neue Mercedes EQS (ab August 2021 beim Kunden) kann bei ionity mit Plug and Charge laden
Das was viele zu Recht scharf kritisieren will Mercedes beim neuen EQS nun so leicht machen wie bei Tesla. Einfach Ladekabel einstecken und laden. Sonst nichts. Keine Ladekarte, kein Freischalten via App – einfach laden. Vor allem war es oft nicht einheitlich. Bei manchen Ladesäulen müsste man erst via App die Säule freischalten und dann das Kabel einstecken, bei manchen war es anders herum. Dann gab es wieder eine anderen Vorgehensweise, wenn man die Säule mittels RFID Karte freischaltet.
Mercedes kann nun mit dem neuen Mercedes EQS, vorerst nur bei ionity, mittels Plug and Charge laden. So wie das viele Tesla Fahrer von den Superchargern kennen. Die anderen EVA2 Baureihen wie EQE, EQS SUV und EQE SUV werden ebenfalls mit diesem Technikfeature ausgerüstet.
Dazu muss der Mercedes EQS Fahrer ein Mercedes me Charge Konto haben (dieses ist im ersten Jahr beim EQA kostenfrei, beim EQC 3 Jahre lang), danach kostet es 99 EUR pro Jahr). Wer dann noch das ionity Paket (13 EUR im Monat) bucht, kann dann für 0,29 € je kWh bei ionity schnellladen (15 min für 250 km verspricht Mercedes beim EQS). Dazu ist keine Authentifizierung nötig, die Bezahlung erfolgt automatisch durch Mercedes me Charge.
Vorerst funktioniert das Plug and Charge nur bei ionity
Mit der neuen Mercedes me Charge Funktion Plug & Charge lässt sich der EQS an Plug and Charge-fähigen öffentlichen Ladesäulen noch bequemer laden: Mit dem Einstecken des Ladekabels startet der Ladevorgang sofort, es ist keine weitere Authentifizierung durch den Kunden notwendig. Die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Ladestation erfolgt direkt über das Ladekabel.
Wie bisher profitieren Mercedes me Charge Kunden auch hier von der integrierten Bezahlfunktion mit automatischem Bezahlvorgang. Der Kunde hinterlegt einmalig seine Zahlungsmethode. Jeder Ladevorgang wird dann automatisch abgebucht – auch im Ausland. Die einzelnen Ladevorgänge werden monatlich in einer übersichtlichen Rechnung zusammengestellt.
Ob eine Ladestation Plug & Charge-fähig ist, kann über die Anzeige der Ladestationsdetails auf der Headunit (MBUX) des EQS sowie der Mercedes me App eingesehen werden. Ferner kann gezielt nach entsprechenden Ladestationen gesucht werden. Zunächst wird diese komfortable Authentifizierungsmethode an den europaweiten Schnellladestationen von IONITY sowie an ausgewählten Ladestationen in den USA verfügbar sein. Plug and Charge ist der vierte Zugang zum Laden nach der Freigabe per MBUX auf dem Media-Display des Fahrzeugs, der Mercedes me App und der Mercedes me Charge Ladekarte.
Mercedes me Charge – das weltweite Ladenetzwerk wächst weiter
Mercedes me Charge ist eines der größten Ladenetzwerke weltweit und wächst stetig: Aktuell verfügt es über 500.000 AC- und DC-Ladepunkte weltweit, davon über 200.000 in Europa. Allein hier sind es über 400 verschiedene Betreiber von öffentlichen Ladestationen, zu deren Ladepunkten die Kunden von Mercedes me Charge Zugang erhalten.
Hierfür ist mit Mercedes me Charge nur ein einziger Vertrag notwendig: Die Kunden profitieren von einer integrierten Bezahlfunktion mit einfacher Abrechnung, nachdem sie einmalig ihre Zahlungsmethode beim Mercedes me Charge-Partner hinterlegt haben. Das Ziel: ein entspanntes, unkompliziertes Reisen mit Transparenz und Planungssicherheit.
Green Charging – mehr Nachhaltigkeit und Transparenz für die Kunden
Grünstrom, also Strom aus erneuerbaren Energien, ist im Lebenszyklus eines Elektroautos ein signifikanter Faktor, um CO2-Emissionen zu vermeiden. Denn rund 50 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines batterieelektrischen Fahrzeugs entstehen beim aktuellen EU-Strommix in der Nutzungsphase, folglich aufgrund von CO2-behafteten Ladevorgängen.
Daher ermöglicht Mercedes-Benz grünes Laden an allen über 200.000 öffentlichen Ladepunkten von Mercedes me Charge in Europa. Das gilt für die Kunden aller Mercedes-EQ Modelle und aller Plug-in-Hybride. Der Start in den USA und in Kanada folgt im weiteren Lauf des Jahres mit dem EQS.
So funktioniert Green Charging: Um die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern, verwendet Mercedes-Benz Herkunftsnachweise zur Vergrünung des Ladevorgangs, deren Qualität durch ein Ökostromlabel definiert wird. Das stellt sicher, dass für das Laden von Elektrofahrzeugen eine äquivalente Strommenge aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz eingespeist wird. Geladene Energiemengen werden also nach dem eigentlichen Ladevorgang durch Grünstrom ausgeglichen und darüber hinaus Anreize zur Investition in erneuerbare Energieanlagen geschaffen.
Fotos (weißer EQS Erlkönig): Markus Rabl von Carspotting Landsberg
Bidirektionales Laden in Japan – der EQS als Back-up für das eigene Stromnetz
In Japan wird mit dem EQS auch bidirektionales Laden möglich sein, also Laden in beide Richtungen. Der dortige Ladestandard CHAdeMO („Charge de Move“, deutsch: Bewegung durch Ladung) unterstützt bidirektionales Laden, was die Voraussetzung für Anwendungen wie V2G („Vehicle-to-Grid“, deutsch: vom Fahrzeug ins Netz) und V2H („Vehicle-to-Home“, deutsch: vom Fahrzeug ins Haus) ist. Somit kann der EQS beispielsweise als Zwischenspeicher für Strom aus der heimischen Photovoltaikanlage dienen oder beim Ausfall des öffentlichen Stromnetzes den Haushalt mit Energie versorgen.
In Deutschland würden die Kfw40 Plus bzw. Plus-Energie Häuser profitieren
In Europa wäre diese Funktion gerade für Kfw 40 Plus oder Energie Plus Häuser sehr interessant. Der Speicher für zu Hause ist oft noch sehr teuer. Während eine kWh im Auto derzeit um die 100 EUR kostet, sind es bei Speicher für zu Hause noch um die 800 EUR je kWh. Daher ist der Heimspeicher oft nur 7-15 kWh groß. Man kann über die smart Homefunktion die Ladesäule zwar mit überschüssigem Solarstrom vom Dach laden bekommt ihn, dann aber nachts, wenn die Sonne nicht mehr scheint aus dem FAhrzeugakku zurück. Von daher könnten einige Hauslebesitzer ein bisschen neidisch Richtung Japan schauen.
Über den neuen EQS:
Der EQS ist das eigenständige, vollelektrische Mitglied im S-Klasse Segment und kommt im August auf den Markt (Bestellfreigabe 27.04.2021). Auf der neuen Architektur folgen mit der Business-Limousine EQE und den SUV-Varianten von EQS und EQE bald weitere Modelle. Mit dem EQS können die Kunden des Luxussegments alle Vorteile einer reinen Elektroarchitektur in Sachen Raumangebot und Design optimal nutzen. Mit Reichweiten über 700 km (nach WLTP) wird der EQS den Ansprüchen an eine progressive Limousine im S-Klasse Segment auch in dieser Hinsicht gerecht.
Die neue Luxus- und Oberklasse-Generation von Elektrofahrzeugen basiert auf einer eigens dafür entwickelten Architektur, die in jeder Hinsicht skalierbar und modellübergreifend einsetzbar ist: Radstand und Spurweite sowie alle übrigen Systemkomponenten, insbesondere die Batterien, sind dank des modularen Systembaukastens variabel. Das Fahrzeugkonzept ist damit für alle Anforderungen einer zukunftsorientierten, batterieelektrischen Modellfamilie optimiert.
2 Responses
Für alles ein Abo, 99 Euro pro Jahr fürs Konto bei Mercedes, 13×12 Euro pro Jahr für Ionity, da kostet dann die kWh noch wesentlich mehr als angeschrieben.
Hi CY,
ja man nennt das Fixkostendegression. Wer immer zu Hause lädt sollte das nicht wählen.
Ab wann sich ein Tarif mit Grundgebühr lohnt zeigt der folgende Artikel:
https://jesmb.de/5899/
Viele Grüße
Julian