Mercedes bestätigt EQA Ladeleistung über 100 kW

Der Mercedes EQA 250 hat eine Ladeleistung von leicht über 100 kW

 

Das ist selten! Normalerweise gibt ein Hersteller stolz die maximalen Fahrleistungen, Höchstgeschwindigkeiten, die niedrigsten Verbräuche an. Die Tester haben dann oft ihre liebe Mühe diese Werte auch zu erreichen. Nicht so beim EQA. Mercedes hat hier bewusst leicht niedrigere Werte für die Ladeleistung angegeben.

„Abhängig vom SoC (State of Charge, deutsch: Ladestand) sowie der Temperatur der Hochvoltbatterie lädt der EQA an einer entsprechenden Säule mit einer maximalen Leistung von bis zu 100 kW. Die Ladezeit beträgt dann etwa 30 Minuten von 10-80 Prozent SoC.“

Als Voraussetzung dafür wird genannt:

„Die Ladezeiten entsprechen 10-80% Vollladung bei Verwendung einer DC-Schnellladestation mit Versorgungsspannung 400 V, Strom mindestens 300 A.“

Für 100 KW benötigt man aber nicht die vollen 300 Ampere (bei 400 Volt 250 Ampere und bei der EQA Nennspannung von 367 Volt wären es 272 Ampere), die hier als Mindestwert angegeben werden.

D.h. Mercedes möchte den Kunden nicht enttäuschen, falls der Akku nicht im optimalen Temperaturfenster ist und gibt eine etwas konservativere maximale Ladeleistung an.

Der Mercedes EQC lädt maximal mit 110 kW. Bei 80% lädt er gemäß Ladekurve noch mit 75 kW. D.h. es besteht ein Unterschied von 32% im Ladepeak zur Ladeleistung bei 80%.

Mercedes EQC Ladekurve
Quelle: Fastned: Ladekurve des EQC 400 4matic

Der EQA lädt nun von 10 auf 80% in 30 min. Das bedeutet bei einer 66,5 kWh nutzbaren Batterie werden in 30 min 46,55 kWh in den Akku geladen. Somit lädt er im Durchschnitt mit 93,1 kW. Wenn jetzt also die maximale Ladeleistung bei 100 kW liegt wäre Delta zu 80% sehr niedrig.

Mercedes hat nun bestätigt, dass der EQA mit ca. 105 bis 106 kW in der Spitze laden kann. Bei 300A und einer Nennspannung von 367 Volt wären sogar 110 kW möglich. Insgesamt wählt Mercedes beim EQA, wie auch beim kommenden EQS eine leicht andere Strategie. Man geht in der maximalen Spitze nicht ganz so hoch wie andere Hersteller, hält den etwas niedrigeren Wert im Schnitt dann aber deutlich länger. So kommt auch die sehr gut Ladezeit von 30 min bis 80% zu Stande.

Mercedes EQA Batterie
Darstellung EQA 250

Insgesamt übernimmt der EQA viel Arbeit dem Fahrer ab:

Ist die Navigation mit Electric Intelligence aktiviert, wird die Batterie gegebenenfalls auch während der Fahrt vorgewärmt oder gekühlt, um im idealen Temperaturfenster für eine Schnellladestation zu sein. Wird die Schnellladestation hingegen mit kalter Batterie erreicht, wird ein Großteil der dortigen Ladeleistung zunächst zum Heizen verwendet. Dadurch wird die Ladezeit insgesamt optimiert – wichtig, um den Ladestopp deutlich zu verkürzen.

Daher sollte der Fahrer an der DC Schnellladesäule öfters einen Wert über 100 kW sehen.

Mit Electric Intelligence wird in der Navigation auch berücksichtigt, dass es schneller ist, denn der EQA kennt seine Ladekurve, zwei Mal kurz zu laden als einmal lang.

Unter anderem fließen in die Berechnung der Route die aktuelle elektrische Reichweite, der momentane Stromverbrauch, die Topografie der geplanten Route (wegen des Energiebedarfs) und die dortigen Temperaturen (wegen der Ladedauer) ein. Weitere Faktoren sind die Verkehrssituation auf der geplanten Strecke sowie die dort verfügbaren Ladestationen und ihre Ladeleistung. Der Kunde muss nicht immer zwingend vollladen, sondern erhält an der Ladestation eine konkrete Empfehlung der benötigten Ladezeit. Die Ladestationen werden so eingeplant, wie es am günstigsten in Bezug auf die Gesamtreisezeit ist: Denn unter Umständen kann zwei Mal kurz Laden mit höherer Ladeleistung schneller sein als einmal lange Laden.

 

Wie man dann nicht nur am schnellsten mit dem EQA ans Ziel kommt, sondern am kostengünstigsten erläutert der folgende Artikel:

Elektromobilität: Ab wann lohnen sich Ladetarife mit Grundgebühr

jesmb Video zum Mercedes EQA

Autoquartett mit dem Mercedes EQA 250

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