Mercedes EQA Produktion und Erprobung

Mercedes gibt Einblicke in die EQA Produktion und Erprobung inkl. Video

Nach dem Mercedes EQC und dem EQV ist der elektrische GLA „EQA“ nun die dritte rein elektrische Baureihe von Mercedes.

Die Produktion des EQA ist bereits Mitte Dezember 2020 im Mercedes-Benz Werk in Rastatt angelaufen. Er wird auf dem gleichen Bändern wie der GLA etc produziert.

Die Batterien werden im sächsischen Mercedes Werk in Kamenz zusammengebaut. Später kommen zusätzliches Volumen aus dem polnischen Mercedes-Benz Motoren Werk in Jawor.

Derzeit gibt es in Rastatt Kurzarbeit /Produktionseinschränkungen da die gesamte Automobilindustrie zu wenig Halbleiter bestellt haben. Lt. Mercedes erhalten die EQ-Modelle aber bevorzugt die Chips, da sie für Mercedes wichtig sind in Bezug auf die Erreichung der Flottenverbrauchswerte für das Jahr 2021.

Aktuell wird in Rastatt (sowie für den chinesischen Markt in Peking) der EQA 250 produziert.

Mercedes ist vorbereitet und die Lieferengpässe bzw. Lieferzeiten von über 12 Monaten wie sie beim A 250e und smart fortwo eq gibt sollen nicht vorkommen.

Im Herbst 2021 kommen dann die weiteren Varianten hinzu. Es wird dann noch eine EQA 4matic Version mit über 272 PS geben.

Während der EQA 250 Frontantrieb hat, fahren die EQA Modelle mit 4matic bei niedrigen Lastanforderungen erst einmal mit einer hocheffizienten PSM E-Maschine an der Hinterachse. Somit hat er erstmal Heckantrieb. Wird mehr Kraft benötigt wird der E-Motor an der Vorderachse zugeschaltet.

Zudem wird es noch eine EQA Variante mit erhöhter Reichweite geben. Sie debütiert ebenfalls im Herbst 2021. Hier sollen zahlreiche Detailverbesserungen bei Batterie, Thermomanagement und Elektromaschine zu einer Reichweitenverbesserung ggü dem EQA 250 mit 426 km nach WLTP zu über 500 km nach WLTP führen. Es ist davon auszugehen, dass diese Version mit hoher Reichweite die asynchrone Elektromaschine durch die permanenterregte Synchronmaschine ersetzt und somit durch einen niedrigeren Verbrauch die Reichweite erhöht.

Strapaziöse Erprobung rund um den Globus

Bei der Erprobung des EQA konnte einerseits auf den Erfahrungen aufgebaut werden, die die Testfahrer und Ingenieure von Mercedes-Benz bereits mit den anderen Modellen gewonnen haben. Andererseits ist der Elektroantrieb neu auf der Plattform. In weiteren Tests wurden seine Stärken und Haltbarkeit validiert und für alle Kundenanforderungen abgesichert.

Schon seit der Erfindung des Automobils durch Carl Benz und Gottlieb Daimler testet Mercedes-Benz seine Produkte intensiv und lange vor der Auslieferung an Kunden. Die systematische Fahrzeugerprobung ist eine der umfangreichsten Maßnahmen, die Mercedes-Benz im Entwicklungsprozess ergreift, um eine höchstmögliche Fahrzeugqualität zu gewährleisten. Bevor es in Serie geht, muss das Gesamtfahrzeug einen vorab im Detail definierten Reifegrad erreichen. Hinzu kommt die intensive Erprobung bestimmter Komponenten in Versuchsträger-Fahrzeugen, um z.B. die Haltbarkeit eines Antriebsstrangverbundes (die Kombination aus – je nach Bauweise – Elektroantrieb, Differentialen, Antriebswellen, Rädern) und einzelner Achsteile abzusichern.

Das Wichtigste der EQA Erprobung in Kürze:

  • Schwerpunkte der digitalen Erprobung: Absicherung der Baubarkeit (lässt sich das Auto, so wie es entworfen und konstruiert ist, in Großserie produzieren?), Crashverhalten (Unfallsimulationen zur Bewertung von Passiver Sicherheit), Aerodynamik, Schwingungsverhalten (NVH), Gewicht etc. unter Nutzung von VR-Tools
  • Schwerpunkte der Erprobung auf der Straße und auf Prüfständen: Gesamtfahrzeug (wie verhalten sich die bereits vorher erprobten Komponenten und Baugruppen, wenn sie in ein Fahrzeug integriert sind?) und Dauerhaltbarkeit
  • Verhältnis digitale Erprobung/reale Erprobung: 35 %/65 %
  • Experten-Wissen: Bis zur Freigabe müssen zahlreiche Experten aus den verschiedensten Bereichen das Fahrzeug erproben und absichern. In Summe sind mehrere hundert Spezialisten in die Erprobung eingebunden. Angefangen bei den Fachbereichen, die ihre Komponenten und Module testen und freigeben, bis hin zum Gesamtfahrzeugversuch und Dauerlauf.
  • Entwicklungszeit: ca. vier Jahre
  • Erprobungszeit Gesamtfahrzeug: mindestens zwei Winter und zwei Sommer 
  • Länder, in denen der EQA erprobt wurde: Deutschland (insbesondere das neue Prüfgelände in Immendingen), Österreich, Finnland, Frankreich, Schweden, Spanien, Italien, Dubai, Südafrika, USA, China, Japan

Die letzte Kälteerprobung des EQA fand in Arctic Falls, Schweden, statt.

  • Der Test galt dem Gesamtfahrzeug. Dabei standen alle Komponenten und Antriebsstränge im Fokus.
  • Für einzelne Komponenten erfolgte die Absicherung bezüglich aller Kältethemen. Dies betrifft z.B. die Abstimmung der Klimaanlage und der Fahrt bei niedrigem Reibwert, also winterlichen Straßenbedingungen.
  • Weitere Schwerpunkte waren die Vorkonditionierung, das Laden sowie das Batteriemanagement bei niedrigen Temperaturen.
  • Dabei wurden die Fahrzeuge vor Ort von den Ingenieuren bis ins kleinste Detail erprobt und in enger Abstimmung mit den entsprechenden Entwicklungsabteilungen analysiert.

Parallel werden mit den Fahrzeugen in verschiedenen Dauerläufen innerhalb eines detailliert geplanten Dauerlaufprogramms mehrere 100.000 km im Zeitraffer absolviert. Zeitgleich werden Autos aus lokaler Produktion in China getestet, damit auch diese den hohen Qualitätsstandard von Mercedes-Benz erreichen.

Alles weitere gibt es hier:

Mercedes EQA – alle Daten und Infos

Video: Der neue Mercedes EQA 250 in der Edition 1

Die Bestellfreigabe erfolgt im Übrigen am 04.02.2021. Die Auslieferungen beginnen Ende März 2021.

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