Mercedes im Performance Ranking hinter McLaren, aber mit den meisten Testkilometern
Die Saison 2025 ist die vierte unter dem aktuellen Chassis-Reglement und die zwölfte unter den bestehenden Power-Unit-Regeln. Am Horizont zeichnet sich jedoch schon eine große Chance für die Saison 2026 ab.
„Da es sich um das vierte Jahr unter diesem Chassis-Reglement handelt, sind die Autos in einer reiferen Phase. Es ist schwieriger, große Rundenzeitgewinne zu erzielen, aber wir haben uns auf Verbesserungen in den Bereichen konzentriert, die uns im vergangenen Jahr zurückgehalten haben“, erklärt der Technische Direktor James Allison.
„Unser Hauptaugenmerk lag auf der Verbesserung des Einlenkverhaltens des W15 in langsamen Kurven sowie auf der Unausgewogenheit der Reifentemperaturen, die das Auto von Training zu Training unberechenbar machte“, fährt er fort.
Dies führte zu Änderungen an allen aerodynamischen Flächen, einer neuen Vorderradaufhängung und weiteren Änderungen unter dem Karbonkleid des W16, um einige der schwierigeren Eigenschaften seines Vorgängers zu beheben. James fügt hinzu: „Wir sind mit unseren Fortschritten über den Winter zufrieden und können es kaum erwarten, herauszufinden, wo wir im Vergleich zu den anderen stehen.“
Mercedes konnte bei dem drei-tägigen Testfahrten mit 458 Runden rund 2.500 km mit dem neuen Auto absolvieren. Dabei musste einmal das ERS System getauscht werden.
In Summe konnte man am meisten Kilometer und damit Daten sammeln.
Red Bull kam bspw. nur auf 304 Runden bzw. 1.645 Testkilometer. Die Experten haben die Daten intensiv analysiert und kommen zum Schluss das McLaren (ebenfalls mit einem Mercedes Triebstrang) die Favoritenrolle für 2025 inne hat. Danach kommt Mercedes, Ferrari (nun mit Lewis Hamilton als Fahrer) sowie Red Bull. Die Mclaren waren besonders stark auf den Long Runs und hatten einen geringen Reifenverschleiß.
Es könnte aber auch gut sein, dass die Teams noch etwas geblufft haben und noch nicht mit der vollen Leistung der Power Unit gefahren sind.
Weitere Hintergründe zur Entwicklung des neuen W16
Die Entwicklung der Power Unit ist zwar eingefroren, aber das bedeutet nicht, dass die Arbeit eingestellt wurde, wie Hywel Thomas, Managing Director von Mercedes AMG High Performance Powertrains, erklärt: „Wir haben uns mit Zuverlässigkeits-Updates und einigen Kalibrierungs-Upgrades beschäftigt, um die Robustheit zu gewährleisten, das letzte Quäntchen Performance aus dem Antriebsstrang herauszuholen und uns die besten Chancen in dieser Saison zu sichern. Wir haben gute Fortschritte gemacht und hoffen, dass sich das in einer besseren Performance auf der Strecke niederschlagen wird.“
Mit einem umfangreichen Regelumbruch im kommenden Jahr ist 2025 der Schwanengesang für die aktuelle Generation von Power Units. „Es ist definitiv das Ende einer Ära“, sagt Hywel. „Der Erfolg, den wir seit 2014 hatten, war nur durch die harte Arbeit einer großen Gruppe talentierter Menschen möglich. Ich bin stolz, ein Teil dieses Teams gewesen zu sein. Wir würden dieses unglaubliche Kapitel gerne mit weiteren Erfolgen als Mercedes-Werksteam abschließen, und jeder ist darauf fokussiert, dieses Ziel zu erreichen.“
Die massiven Regeländerungen für 2026 bedeuten, dass in Brixworth bereits seit mehreren Jahren an der nächsten Generation von Power Units gearbeitet wird. Während das Team in Brackley nun mit der Entwicklung des nächstjährigen Autos beginnen kann. Das führt dazu, dass 2025 ein Balanceakt wird.
„Es ist eine der größten Regeländerungen in der Geschichte unseres Sports“, sagt James Allison. „Jedes Team muss entscheiden, wo es seine Ressourcen einsetzt, um in diesem Jahr auf der Strecke konkurrenzfähig zu sein und sich gleichzeitig für 2026 und darüber hinaus zu positionieren. Wir freuen uns auf diese Herausforderung und arbeiten in Brackley und Brixworth Hand in Hand, um in diesem Jahr so konkurrenzfähig wie möglich zu sein und den Grundstein für Erfolge im nächsten Jahr zu legen.“
Hywel Thomas fügt hinzu: „Die Regeländerungen für 2026 sind eine große Herausforderung, aber eine, die uns gefällt. Es ist eine spannende Entwicklung, insbesondere die Arbeit an nachhaltigen Kraftstoffen. Unsere Partnerschaft mit PETRONAS und ihr Know-how sind dabei von entscheidender Bedeutung. Es ist ein riesiges Projekt und wir arbeiten hart daran, um das Beste aus dieser Gelegenheit herauszuholen.“
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