Der große smart #1 Fahrbericht

Der kleine City-SUV ist innen ganz groß und so munter wie man es von smart gewohnt ist

Viele bemängeln ja, dass smart nicht mehr smart ist, seit man ein City-SUV mit 4,27m Länge im Programm hat. Der neue smart fortwo Nachfogler kommt erst 2026/2027, aber ist der smart #1 ein smart? Das ist die Frage.

smart zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass man 2,50m und später 2,69m kurze Autos gebaut hat, sondern überraschte immer mit unkonventionellen erfrischenden Lösungen. So hatten die fortwo Modelle schöne runde Zusatzuhren für Drehzahlmesser und der Uhrzeit. Gerade im Kleinstwagensegment dominiert billigstes Hartplastik. Nicht so im smart. Die Flächen waren mit Stoff bezogen und das machte die Atmosphäre im Interieur immer sehr wohnlich. Genau hier setzt der neue smart #1 an. Viel Licht durch das Panoramadach (wie im fortwo), dazu eine solide und hochwertige Verarbeitung. Der Armaturenträger ist sehr schön 3-dimensional geformt (er wird in Baden-Württemberg gefertig). Die Lüftungsdüsen und das Ambientelicht sind toll integriert. Man fühlt sich direkt zu Hause. Auch die vom ersten C450 bekannte Verspieltheit setzt sich im smart Infotainmentsystem fort. Bunte Farben und der Fuchs als Avatar bzw. Buttler ist immer an der Seite.

Viele verschiedene Ambientelichteinstellungen überzeugen. Smart ist nicht nur gewachsen, sondern ist nun Entry Luxury. Das Head-Up-Display, Fahrerdisplay und das große Zentraldisplay lassen keine Wünsche offen und sind modern.

Man kann über das Mediadisplay alles einstellen. Wie bei einem Ipad. Wenn man die Sitzheizung bspw. aktiviert (3 Stufen), soll sie dann auf Dauer an sein, oder 30min, 15min oder nur 5min. Alles einstellbar. Sollen sich beide Rückspiegel beim Einlegen des Rückwärtsgangs absenken?

Die 360° Kamera

Die 360 Grad Kamera hat tolle Perspektiven (3D), dies hilft sehr gut. Auf dem sehr großen Mediadisplay könnte die Auflösung aber feiner sein (Kameras mit einer höheren Auflösung könnten hier die Lösung sein). Zudem ist es so, dass beim smart die Kamera für die Sicht nach hinten sehr tief über dem Nummernschild montiert ist. Bei Regen ist die Sicht dann oft eingeschränkt, da sie statisch ist und nicht wegklappt.

Das Begrüßungslicht an der Front und am Heck in Version A oder B ist wählbar (erinnert ein bisschen an Knight Rider). Eigentlich kann man alles so konfigurieren wie man es möchte. Rekuperation in zwei Stufen plus One-Pedal Driving, Servolenkung automatisch, leicht, mittel, schwer.

Dazu sind einige Merkmale von Tesla inspiriert ohne aber auf feste Tasten zu verzichten. Wenn man sich an das Auto annähert können die Türgriffe ausfahren, wenn man es verlässt, schließt er alleine ab und schließt das Sonnenrollo.

Easy-Entry

Der smart #1 hat in der Premium Line eine elektrische Sitzverstellung serienmäßig. Zudem verfügt er über die Easy-Entry Funktion (deaktivierbar). Wenn man einsteigt, ist der Sitz nach hinten gefahren. Berührt man das Bremspedal wird man automatisch in die gespeicherte Sitzposition gefahren. Ready for take off. Ziemlich cool für diese Klasse.

Der smart #1 hat keinen Start-Stopp Knopf. Erstmal ungewohnt. Ist das Fahrzeug entriegelt, kann man bei gleichzeitigem Bremstritt D einlegen und fertig. Ungewohnt, schnell und einfach. Wenn man aussteigt bleibt das Auto an. Licht, Radio, Scheibenwischer laufen noch weiter. Mit dem Verriegeln ist dann alles aus.

Die Sitze sind sehr bequem, man hat sehr viel Platz. Hinten fast noch mehr als vorne. Es ist smart wirklich außerordentlich gut gelungen die Batterie ins Fahrzeug zu integrieren ohne dass man es in der zweiten Reihe merkt. Oft ist durch die Batterie der Fahrzeugboden höher und man sitzt im Fond mit stark angewinkelten Knien sehr ungewohnt. Nicht so im smart #1. Zudem hat man vorne wie hinten extrem viel Kopffreiheit. In Bezug auf den Stromverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten muss man das dann aber mit geringeren Reichweite bezahlen (siehe dazu hier der große smart #1 Reichweitentest).

Die Rückbank ist um 10cm nach vorne verschiebbar.

Der Kofferraum

Der Kofferraum ist 313 bis 986 Liter (wenn man die Rückbank umklappt) groß. Dazu gibt es ein 15 Liter Frunk. Ich wollte das dicke Typ2 Kabel mit der 32A Absicherung für den 22 KW On-Bord-Lader aber nicht da vorne reinquetschen.

smart #1 Frunk
Das dicke Typ2 Kabel mit 32A Absicherung für 22 KW OBC passt wohl nicht in den Frunk

Der Kofferraum ist unten 66cm tief, oben sind es noch ca. 36cm sowie 36cm hoch. Die Breite liegt bei 100cm. Darunter befindet sich ein großes Fach. An der linken Ecke sitzt der Subwoofer. Das untere Fach ist 95cm breit, 20 cm hoch und 57 cm tief (minus den Subwoofer 20*28*23 cm). Dazu gibt es noch eine etwas tiefere Aussparung am Anfang. So kommt man ca. 190 Liter für den oberen Kofferraum und ca. 120 Liter für das untere Fach.

smart #1 Kofferraumfach unten
Das untere Fach ist mit ca. 120 Liter nicht klein

272 PS machen ordentlich Dampf

Der Antrieb ist locker flockig. Er bereitet sehr viel Freude. Die 272 PS im smart #1 Premium sind völlig ausreichend. Mit 6,7s auf 100 km/h ist er angegeben. Oft ein wenig schneller. Im Eco Modus muss man das Fahrpedal weiter treten, die Leistung ist zudem reduziert. Im Komfortmodus ist der Pedalweg normal und die Leistung nicht reduziert. Im Sport-Modus ist das Fahrpedal progressiv ausgelegt. Wenig Pedalweg und viel Power! Meiner Meinung nach ist smart hier eine sehr schöne Spreizung zwischen den Modi gelungen. Durch den Heckantrieb hat der smart mit den 272 PS immer ausreichend Traktionsreserven. Beim Abbiegen auf nasser Fahrbahn und spontanen Gasgeben greift das ESP früh ein.

Fahrwerk sehr gut ausbalanciert

Der smart #1 liegt satt auf der Straße. Er verfügt über 19 Zoll Räder mit 235er Breite. Die Dunlop Sport Maxx bieten sehr guten Grip. Die Fahrten über Land machen viel Freude. Allerdings haben sie „nur“ die Effizienzklasse B. Parallel werden noch Continental Eco Contact 6 verbaut. Sie haben einen Rollwiderstand von 6,5 (Effizienzklasse A) direkt an der Grenze zu B (ab 6,6). In Summe federt das Fahrwerk sehr gut. Bodenwellen und Schlaglöcher werden sehr gedämpft weggefedert. Dabei gibt es keine Poltergeräusche vom Fahrwerk oder Knistergeräusche im Interieur. Insgesamt bestätigt sich hier die solide Verarbeitung des Interieurs. Die Windschutzscheibe steht fast so steil wie bei einer G-Klasse (sorgt für ein tolles Feeling), bedeutet aber auch, dass man ab 120 km/h Windgeräusche vernehmen kann. Ist darüber hinaus nicht der neueste und beste Asphalt verlegt, kann man auch schon ab 100 km/h (wenn das Radio aus ist) Abrollgeräusche der Reifen vernehmen. Auf der anderen Seite ist der smart für ein E-Auto mit 66 kWh Batterie mit 1,8t relativ leicht. Vielleicht wurde hier und da etwas weniger Dämmung eingebaut.

Auch bei Vmax (180 km/h) liegt der smart souverän auf der Straße. Der Verbrauch ist dann aber so hoch, dass die Reichweite auf 100 km sinkt. Das markante Design mit dem geraden Dach (keine abfallende Dachlinie) verschlechtert den cW-Wert, erhöht aber die Kopffreiheit hinten stark.

Der Lebensfreude, die der kleine #1 vermittelt tut dies aber kein Abbruch. Auf einer Ausfahrt ins Ahrtal wuselte er überaus kraftvoll die Weinberge hoch.

Das Highlight von den letzten fortwo und forfour war klar der Wendekreis. 6,95m bzw. 8,9m für den forfour waren spektakulär. Das kann der smart #1 nicht mehr bieten. Die massiven 19 Zollräder haben noch ordentliche Flanken und dadurch wird der Durchmesser des Rads sehr groß. Wenn die Reifen weiter einschlagen würden, gäbe es kein Brems- und Fahrpedal mehr. Man kann als Fahrer das linke Bein nicht neben die Bremse legen, weil da kein Platz ist. Die Fußstütze (ganz links) ist dann näher am Fahrer sodass der Kniewinkel steiler wird. Das liegt ein bisschen daran, dass smart auf der Kürze extrem viel Platz im Fond bietet und Vorderachse nicht wie bei einem Verbrenner auf der Höhe des Motors, sondern eher auf Höhe der Pedale ist. Der Wendekreis mit 11m ist eigentlich ok, aber erreicht aber nicht das smart typische Niveau.

Schöner Sound an Bord

Das beats Soundsystem ist lebendig abgestimmt. Man kann es selbst über einen Equalizer abstimmen. Dazu gibt es zwei Grundeinstellungen beats und Klassik. Die beats Abstimmung hat vielleicht etwas mehr Raumklang und weniger Höhen. Mir gefiel die klassische Abstimmung oft ein Tick besser. Aber das ist Geschmacksache und vielleicht ist es auch abhängig von dem Musikgenre welche Abstimmung die bessere ist. Sehr schön ist auch das Ambientelicht in den Hochtönern (in den Spiegeldreiecken). Es blinkt wenn der Spurassistent sich meldet.

Innenabmessungen

Das Interieur des smart #1 ist eine Wundertüte. Auf 4,27m so viel Platz ist erstaunlich. In Bezug auf meine Sitzeinstellung (1,83m) ergaben sich folgende Werte: Vom Fahrersitzboden bis zum Dach waren es 105cm. Hinten sind es 100cm vom Sitz bis zum Dach. Von der Fond-Rückenlehne bis zur Rückenlehne vom Fahrersitz sind es 84cm. Insgesamt sehr luftig nach vorne und nach oben.

LED Matrix Licht

Der smart #1 Premium und BRABUS hat serienmäßig ein LED Matrix Licht mit 24 Pixel. Auf den nächtlichen Testfahrten war dies ein großer Sicherheitsgewinn. Durch das selektive Zuschalten hat man oft mehr Licht, als bei den Fahrzeugen die das Fernlicht einfach nur an- oder ausschalten können. Das LED Matrixlicht hat viel Spaß gemacht. Die Details dazu gibt es hier:

Das Matrix LED Licht des smart #1

Das Navi

Das smart OS hat bereits viel gelernt seit der ersten Begegnung im Dezember 2022. Damals konnte das System nur Englisch und hat die deutschen Wörter englisch ausgesprochen. Da hat sich sehr viel getan. Trotzdem hat das Navi weiterhin hier und da ein paar Probleme mit der deutschen Grammatik und verwendet die falschen Artikel.

Ende November 2023 kommt das nächste Update auf smart OS 1.3. Vielleicht werden da weitere Fehler behoben. Dann soll auch Apple Carplay und Android Auto (beide kabellos) freigeschalten werden.

Die Navigation arbeitet gut, auch wenn es Verbesserungen bei der Darstellung der Livetraffic Daten gibt. Ist keine Navigation aktiv, kann man nicht so gut erkennen wo Stau ist und wo nicht.

Die Navigationshinweise sind sehr ausführlich. Wenn man die Anweisung auf Detail stellt, hört die liebe Dame gar nicht mehr auf zu sprechen. Daher reicht die Einstellung „einfach“ allemal. Die Anweisungen haben noch ein paar Eigenarten. Auf der Autobahn, meldet sich das System bei jeder Ausfahrt und sagt das man auf der „Hauptstraße“ bleiben soll.

Insgesamt macht das smart Navi unkonventionelle Hinweise: Baustelle in 10 km, Tunnel in 3 km oder „Einreise nach Rheinland-Pfalz“ und am Ende „Vielen Dank für die Fahrt“. Passend zum tollen Cockpit wie im Airbus wiederholt der #1 das Navigationsziel bei Eingabe und beendet die Ansage mit „am Zielort ist es wolkig“, wie das ein Pilot eines Reiseflugzeugs auch macht.

smart #1 Loreley
Mit dem smart #1 vorbei an der Loreley

Die Ladeplanung

Mit der aktuellen smart OS 1.2 hat der smart #1 eine integrierte Ladeplanung erhalten. Sie macht insgesamt einen guten Job, allerdings hat sie das Problem, dass im Navi zu wenig Ladesäulen gespeichert sind. Auf einer Fahrt von Köln nach Wiesbaden mit nur 50% Batteriefüllung, sollte der smart nun einen Ladestopp raussuchen. Er wollte dann in Montabaur an einen 22 KW Lader in der Nähe von einer Kita. 5 km weiter war ein EnBW Ladepark mit 4 x 300 KW Säulen (direkt an der A3). Die smart Ladekarte funktioniert hier auch, aber dieser Ladepark war nicht im smart Navi enthalten, somit konnte das Navi sie nicht die Berechnung einbeziehen. Das Einspielen neuer Ladesäulen sollte vielleicht abgekoppelt vom normalen smart OS Update in kürzeren Intervallen passieren, damit die Ladeplanung immer die besten Daten zur Verfügung hat.

smart #1
smart #1 am Rhein mit Blick auf den Dom

Die Lenkradheizung wird in der Anleitung schon beschrieben, ist aber im aktuellen Softwarestand noch nicht freizuschalten.

 

Autonomes Fahren nach Level 2

Der smart #1 hat viele Assistenzsysteme an Bord (Totwinkel-, Spurhalteassistent, Einparkhilfe mit Ultraschallsensoren) sowie den Autobahnpilot. Der smart #1 bremst beim Einparken selbstständig vor Hindernissen. Zeigt diese auch farblich im Display an. Der Autobahnpilot funktioniert sehr schön. Die Hands-off-Detection kommt wie aktuell üblich nach rund 15s. Die Geschwindigkeitslimits können übernommen werden. Was mit Version 1.3.0 noch verbessert werden soll. Es gibt ab und an noch Unstimmigkeiten zwischen der Anzeige im Head-Up Display und dem Fahrertacho sowie dem Navi. Während das Navi 100 anzeigt, meldet das Head-Up Display 60 km/h. Richtig war in diesem Fall 60 km/h in der Baustelle.

Ladeleistung im Winter

Der smart stand 16 Stunden bei 8 Grad Außentemperatur. Dies sorgte für eine kühlere Batterie. Nach 12 km Fahrt endschloss ich die Schnellladefähigkeit bei einem Baumarkt zu testen. Der Härtetest, denn es war keine Routenführung aktiv und somit auch keine Ladeplanung. Der smart #1 hatte keine Chance mit der Akkuheizung den Akku zu konditionieren, da er nichts von dem gewünschten Ladevorgang wusste. Die Ladeleistung war dann mit 50-70 kW und zwischen drin 30 kW nicht berauschend. Hier hat der VW ID7 ein neues Feature welches wir uns vielleicht für das Update smart OS 1.4 wünschen könnten. Ein Menü welches die aktuelle Schnellladefähigkeit anzeigt und die Akkuheizung über einen Button im Navi manuell einschalten lässt (wie eine Sitzheizung). Bei der Autobahnfahrt (10 Grad) nach 80 km lud der smart mit 92 kW (bei 22%), mit 104 kW bei 25%, mit 112 KW bei 27 % und ab 30% lagen 155 kW an, ehe er dann gemäß der normalen Ladekurve stufenweise die Ladegeschwindigkeit senkte.

Im Normalfall lädt der smart #1 von 10 auf 80% in knapp 30 min. Die Ladekurve für den Sommer gibt es hier:

smart #1 Ladekurve im Vergleich mit Mercedes EQA

Der 22 kW Bordlader ist fantastisch.

Kurze Erkundung von Wiesbaden (ca 1,5h) und schwupp di wupp wurden dem Akku 50% hinzugefügt. Aus meiner Sicht wird der smart #1 mit dem 22 KW OBC auch für Leute interessant die keine eigene Lademöglichkeit haben.

Opelbad Wiesbaden
Blick auf Wiesbaden

Das Design ist wie immer Geschmacksache, aber mir gefällt es sehr gut. Markante Formen und dazu rahmenlose Scheiben. Smart führt einige clevere Lösungen wie den Ladekartenhalter in der Mittelkonsole ein. Zudem ist die Mittelkonsole klimatisierbar. So hat man im Sommer kühle Getränke.

smart #1 Mittelkonsole klimatisiert
Oben Fach für die Ladekarten, unten Düse für das klimatisierte Fach der Mittelarmlehne
smart #1 Premium - Blick ins Siebengebirge
smart #1 - im Hintergrund das Siebengebirge
smart #1 Premium am Petersberg
Mit 272 PS ist man ganz flink auf dem Petersberg

Fazit

In Summe ein sehr lebensbejahendes Kerlchen der smart #1. Der 272 PS E-Motor vermittelt die Leichtigkeit des Seins, die es früher nur im 6-Zylinder gab. Man fühlt sich immer Wohl im smart und der kräftige E-Motor bereitet viel Freude. Das Interieur ist sehr solide verarbeitet, die Materialauswahl ist sehr schön. Der #1 bezaubert mit dem schönen Armaturenträger und integriertem Ambientelicht. Das Interieur ist sehr geräumig und die Ausstattung beim smart #1 Premium ist sehr üppig und lässt keine Wünsche offen.

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9 Antworten

  1. Spannender Bericht (in den Aussagen). Er liest sich grundsätzlich positiv, man merkt, dass der Autor das Fahrzeug mag. Es werden aber schonungslos alle Schwächen benannt.

    Mein Kurzfazit nach dem Lesen:
    Fahrzeug mit Potenzial und vielen guten Ideen. Insbesondere bei einigen Softwarefunktionen war man kreativ.
    Dagegen steht ebenfalls Software, die nach einem Jahr in D immer noch Mist ist. Sowohl funktional (Assistenzsysteme und Ladeplanung) als auch in der Umsetzung (Sprache usw.).
    Und einige konstruktive Bugs. Eine fest stehende Rückfahrkamera, ein viel zu kleiner Kofferraum, ein Frunk, der so klein ist, dass man ihn nicht braucht und die Ladeleistung passt auch noch nicht.

    Was wurde geschrieben, wie viel besser dieses Fahrzeug sei als der EQA. Für mich bekommt man hier immer noch den besseren Antrieb, ja. Aber den Rest, den kann der EQA immer noch besser.

    1. Ja der Vergleich zum EQA kommt ja noch 😉

      Bzgl. der Ladeleistung bei kalten Temperatur ohne Vorbereitung ist es normal. Im Hyundai Kona war das auch so.
      Auf der Rückfahrt von Wiesbaden habe ich es noch mal getestet, da lag sofort 154 KW an. Ich denke die großere Schwäche ist aktuell, dass nicht alle Ladesäulen im Navi sind. Aber das kann man sicherlich schnell beheben.

      1. Ansonsten hat einen der #1 emotional abgeholt. Hat wirklich viel Freude gemacht. Mir hat das LED Licht gut gefallen, dass man bei Mercedes leider auch gegen Aufpreis nicht bekommt.
        Der smart #1 Premium ist bei gleicher Ausstattung schon ne ganze Ecke günstiger als ein EQA.

  2. Vor dem #1 (den fährt meine Frau) hatte ich einen EQA 250. Ich Sachen Software kann ich mich den vorherigen Beiträgen nur anschliessen. Den EQA würde ich als Schulnote eine solide 2 geben. Der Smart #1 steht da höchsten bei einer schwachen 3. Wobei immerhin noch nachgebessert wird.
    Im Zubehör greift Smart dem Käufer auch tief in die Tasche. Der Satz Winterräder kostet mehr als beim EQS und für die nachgerüstete Anhängerkupplung sind bis zu €1.400,- fällig. Die ist nur manual anzukoppeln und deaktiviert die Assistenzsystems. Einen Fahrradträger auf der Anhängerkupplung und kein Tempomat mehr. So etwas kostet bei anderen Herstellern deutlich weniger als die Hälfte.
    Auch sollte man den praktisch nicht vorhandenen Kundenservice nicht unerwähnt lassen. Dabei ist den lokalen Händlern weniger ein Vorwurf zu machen, da die scheinbar genauso im Regen stehen gelassen werden wie der Kunde.
    Die technische Basis ist aber durchaus gut. Das können die Chinesen mittlerweile ähnlich gut wie die deutschen Hersteller. Nur mit der Software klappt es (noch) nicht so recht.

  3. Der Fahrkomfort des Smart ist recht hoch für ein kleines SUV. Die Assistenzsysteme und die Ausstattung sind sehr umfangreich (beim Premium) mit ein paar Besonderheiten, wie dem Kühlfach oder der verschiebbaren Rücksitzbank. Die Mängel bei der Navigation/Ladeplanung sind hingegen inakzeptabel. Es werden Routen ausgewählt, die zig Kilometer länger sind als die beste Strecke, was man natürlich nur weiß, wenn man die Strecke kennt. Dazu führt er einen zum Teil nicht zum Ziel, sondern in die Nähe davon (mehrfach im Ausland Ladesäulen mit Adresseingabe nicht gefunden). AC-Laden ist an bestimmten Ladestationen extrem langsam (4,2 kW), wo andere Stromer problemlos 20 oder zumindest 10 kW ziehen. Der eigentliche Vorteil, 22 kW laden zu können, verkehrt sich da schnell zum Gegenteil. Dazu kommt die unzuverlässige Tempolimit Anzeige und die Tatsache, dass die vielen Helferlein einmal funktionieren, ein andermal nicht, wie z.B. die Öffnung des Kofferraums mit der Kickbewegung. Leider lässt der Service von Smart die Kunden genauso im Stich wie die Händler/Vertragswerkstätten, die sich bemühen, Mercedes-Qualität zu liefern und von Smart ausgebremst werden.

    Fazit: Ein eigentlich gutes Auto, das leider im Beta-Stadium an Kunden ausgeliefert wurde und immer noch wird. Anstatt sich dann wenigstens kulant gegenüber den leidtragenden Innovatoren bzw. Early Adoptern zu zeigen, lässt Smart diesen im Regen stehen.

  4. Sicher ist der #1 ein gutes, wenn in Details auch ausbaufähiges Fahrzeug. Es ist aber letztlich ein Auto chinesischer Herkunft. Wollen wir wirklich einen Staat, der versucht, gegen unsere westlichen Werte zu arbeiten , und wirtschaftlich in ernsthafter Konkurrenz zu Europa steht, durch den Kauf seiner Produkte unterstützen? Für mich kommt so ein Kauf, ebenso z.B. der eines Polestars, aus grundsätzlichen Erwägungen nicht in Betracht.

  5. Mich wundert es, dass keiner auf die App „Hello Smart“ eingeht. Eine App gefühlt vom letzten Jahrhundert. Toll, dass man über die App hupen und die Lüftung starten kann. Sonst? Der digitale Schlüssel ist unter aller Würde. Alleine die Unterbrechung der Verbindung im Regen ist nicht lustig. Oder, wenn man den normalen „Schlüssel“ in der Tasche hat und verlässt das Auto, während eine andere Person im Auto sitzt, schliessen alle Türen zu und geht die Alarmanlage los. Wie schön und angenehm das Auto ist, aber die Software steckt voll in den Kinderschuhen.

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