Der Daimler CEO Ola Källenius hat heute in London die neue Strategie vorgestellt. Insgesamt soll vor allem bei den Personalkosten (rund 10% der Führungspositionen soll ein gespart werden). Auch die Fixkosten und vor allem die variablen Kosten sollen reduziert werden. Dabei sollen mit den Zulieferindustrie überlegt werden, ob die Daimler Anforderungen an Teile nicht so komplex sind und auch einfachere, simplere Teile zu einem ähnlichen guten Ergebnis führen.
Bis 2025 wird die Komplexität gerade im Triebstrang weiter zunehmen, da man neben E-Autos, Plug-in-Hybrid, 48 Volt-Mild-Hybrid auch die bisherigen Benzin und Diesel Fahrzeuge im Portfolio haben wird. Ab 2025 soll dann die herkömmlichen Motor-Getriebe-Varianten reduziert werden. Daneben verspricht man sich dann deutliche Skaleneffekte bei den Hochvolt-Triebssträngen (Plug-In-Hybrid & E-Autos)
Die Entwicklung der Verbrennungsmotoren wird ab 2023 deutlich zurückgefahren. Ende 2020 wird das letzte Mitglied der neuen Motorenfamilie präsentiert. Dies wird der 4-Zylinder Benzinmotor M254 sein. Daneben werden alle anderen Motoren der Familie EU7-fähig gemacht.
2025 wird „MFA3“ für die Kompaktwagen starten. Mercedes wird hier eine neue ganz intelligente Plattform an den Start bringen. Es soll die Komplexität um rund 30% reduzieren. Genaue Details wurde aus Wettbewerbsgründen aber nicht gegeben. Da aber EVA2 nur für die größeren Fahrzeuge angedacht ist, werden die Anfordernungen eines E-Autos an ein Packaging mehr Vorrang in Bezug auf das Layout von MFA3 zugeben. Das Stichwort ist hier ganz klar „Electric first“.
Mercedes will ganz klar die Subbrand AMG, Maybach und auch die G-Klasse ausbauen. Sie haben hohe Margen und tragen überproportional zum Daimler EBIT bei.
AMG wird in naher Zukunft auch Plug-in-Hybrid mit einem P3-Hybrid Layout anbieten. Dazu sollen auch reine E-AMG Fahrzeuge angeboten werden. Die Stückzahl soll auf rund 200.000 Fahrzeuge im Jahr gesteigert werden.
Maybach wird den neuen Mercedes-Maybach GLS nächste Woche präsentieren.
In Sachen G-Klasse wird ab 2022 auch eine Elektroversion als EQG angeboten.
Das autonome Fahren ist dagegen weiter entfernt. Die Mercedes Robotaxi mit Level 5, die in der Factory 56 gebaut werden sollten, rücken eher in eine weitere Ferne.Level 5 wird zu erst bei den Daimler Trucks eingeführt.
Im Bereich der Pkws wird Level 3 im nächsten Jahr mit der neuen S-Klasse W223 eingeführt. Level 4 wird derzeit zusammen mit BMW entwickelt und wird auch für die privaten Mercedes-Pkw eingeführt. Dies wird aber noch etwas dauern.
Mercedes-Benz Cars (inkl. Vans) wird in der EU 2019 einen CO2 Ausstoß von 138g Co/km haben. Das Ziel in 2020 von 100g wird durch höhere E-Auto und Plug-in-Hybrid Quote (von 2% in 2019, auf 9% in 2020) erreicht. Dabei werden auch die 48 Volt Mild-Hybrid Triebstränge massiv ausgebaut (aktuell im C 200, C 300, E 300, E 350, CLS 450 etc). So soll die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge sich in 2020 auf 400.000 Einheiten verdoppeln. Des WEiteren wird Daimler in 2020 die „Supercredits“ ziehen müssen. D.h. dass E-Autos und Plug-In-Hybrid doppelt gewichtet werden. Dieser Joker wird 2021 genauso entfallen wie der Phase-In-Effekt, dass man in 2020 5% der FAhrzeuge mit dem höchsten Ausstoß nicht zählen. In 2021 wird der BEV (E-Auto) und PHEV (Plug-In-Hybrid) weiter auf 15% Marktanteil ausgebaut. Dazu soll dann in 2021 der EQA und EQB beitragen.
So wie es aussieht, werden 2020 weitere 5 Plug-in-Hybrid Modelle an den Start gehen: Dies werden u.a. der GLA 250e, CLA 250e (Coupé/Shooting Brake) sowie der GLS und GLE Coupé sein.
Anmerkung:
48 Volt Mild-Hybrid Steigerung von 2019 nach 2020 von 200.000 auf 400.000 Einheiten
Plug-in-Hybrid Steigerung von 2019 nach 2020 von knapp 50.000 auf knapp 150.000 Einheiten
E-Autos: 2019 rund 20.000 E-smart und 2.000 EQC auf rund 70.000 in 2020 (20.000 E-smart + 50.000 EQC), d.h. 2020 nur marginale EQV Stückzahlen und definitiv noch keine Kundenauslieferungen für den EQA und EQB.
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