Wer hat das Rennen gemacht, Elektro, Plug-in-Hybrid, wo steht Mercedes
Im Dezember 2021 gab es wieder eine CO2-Flottenverbrauchs Endrally. Das Tesla Model 3 stürmte auf Platz 2. Von Mercedes C-Klasse, BMW 3er oder Audi A4 im Dezember 2021 keine Spur. Warum ein Importauto jemals erfolgreicher in Deutschland?
Die Blamage für die deutschen Hersteller konnte gerade noch der VW Up (mit 80% e-UP) im Dezember verhindern. Wie Mercedes leidet auch VW und Audi massiv unter dem Halbleitermangel. So kam es das der VW Golf erneut nicht auf dem ersten Platz lag.
Im Dezember wurden mit 48.436 noch nie mehr Elektroautos in einem Monat zugelassen. Der Anteil im Dezember lag da bei 21% und somit deutlich vor dem Diesel (16%). Mildhybrid und Vollhybrid Modelle (also ohne Stecker) kamen ebenfalls auf 16% und die Plug-in-Hybrid-Modelle erzielten 14%.
Somit war im Dezember 2021 jedes dritte Fahrzeug mit Stecker (xEV) – also aufladbar.
Platz | Model | Dez 21 | davon rein elektrisch |
1 | VW UP | 6.742 | 79,2% |
2 | Tesla MODEL 3 | 6.096 | 100,0% |
3 | VW GOLF | 5.778 | 0,1% |
4 | VW T-ROC | 5.335 | 0,0% |
5 | Opel CORSA | 4.896 | 24,8% |
6 | Mercedes GLC | 4.649 | 5,5% |
7 | Renault ZOE | 4.571 | 100,0% |
8 | Skoda OCTAVIA | 4.137 | 0,0% |
9 | Fiat 500 | 4.028 | 42,0% |
10 | MINI | 3.978 | 36,5% |
Im Gesamtjahr 2021 bleibt der VW Golf noch vorne.
Der Halbleitermangel hat sich im 2. Halbjahr des Jahres 2021 zugespitzt. In Summe konnte der VW Golf somit – zwar mit erheblichen Verlusten – seinen 1. Platz verteidigen. Kein Mercedes mehr in den Top 10. Die A-, C- und E-Klasse wurden durch die Halbleiterkrise schwer ausgebremst. Somit befindet sich kein Mercedes mehr in den Top 10. Ein seltener Gast in den Top 10 ist der Fiat Ducato (gerne verwendet für Wohnmobil-Umrüster und Lieferdienste) landet überraschend auf Platz 9. Vermutlich sind hier auch deutlich weniger Chips enthalten als in einem hochmodernen Mercedes.
Platz | Modell | Jan- Dez 2021 |
1 | VW GOLF | 91.621 |
2 | VW T-ROC | 57.424 |
3 | VW TIGUAN | 55.527 |
4 | Opel CORSA | 49.475 |
5 | VW UP | 46.708 |
6 | VW PASSAT | 45.696 |
7 | MINI | 42.938 |
8 | BMW 3ER | 41.704 |
9 | Fiat DUCATO | 41.379 |
10 | Skoda OCTAVIA | 40.663 |
Fiat Ducato führt bei den Top 10 der Dieseln 2021
Kein VW und kein Mercedes vorne. Auch BMW und Audi ist nicht vorne dabei. Sie haben schon einen Teil der Diesel mit RSG und 48 Volt ausgestattet. Sie werden dann nicht mehr als Diesel gelistet sondern als Hybrid. Die V-Klasse liegt hier auf Platz 7.
Platz | Modell | 2021 Diesel |
1 | Fiat DUCATO | 41.272 |
2 | VW TIGUAN | 31.505 |
3 | VW GOLF | 30.193 |
4 | VW TRANSPORTER | 29.855 |
5 | VW PASSAT | 28.253 |
6 | Skoda OCTAVIA | 21.772 |
7 | Mercedes V-KLASSE | 16.842 |
8 | Fort TRANSIT, TOURNEO | 15.703 |
9 | VW CADDY | 14.295 |
10 | Citroen JUMPER | 13.622 |
Bei den Plug-in-Hybriden liegt Mercedes sehr einsam auf Platz 1
Der Abstand zu BMW ist im Dezember und im Gesamtjahr eklatant hoch. Während Mercedes die Plug-in-Hybrid Modelle bzgl. der Halbleiter priorisiert, ist VW und Audi insbesondere im 2. Halbjahr durch den Mangel deutlich abgefallen. Jeder 5. Plug-in-Hybrid war in 2021 ein Mercedes. Die Plug-in-Hybrid Modelle haben somit einen erheblichen Anteil daran, dass Mercedes auch 2021 den CO2-Flottenverbrauch eingehalten hat. 2023 könnte die Förderung der PHEV deutlich gesenkt oder gar abgeschafft werden. Bis dahin muss Mercedes genügen reine Elektroautos im Angebot (und auch lieferbar) haben.
Mercedes GLC PHEV Modelle führen
Im Modell Ranking führen die Mercedes GLC Plug-in-Hybrid Modelle vor dem Ford Kuga. Mit dem A 250e auf Platz 6 und den E-Klasse Modellen auf Platz 9 sind insgesamt 3 Mercedes Plug-in-Hybrid Baureihen in den Top 10 vertreten.
Platz | Modell | Jan-Dez 2021 PHEV |
1 | Mercedes GLC | 17.222 |
2 | Ford KUGA | 16.434 |
3 | VW GOLF | 15.228 |
4 | Seat LEON | 13.383 |
5 | VW PASSAT | 12.810 |
6 | Mercedes A 250e | 10.729 |
7 | Audi A3 | 10.280 |
8 | BMW 3ER | 10.277 |
9 | Mercedes E-KLASSE | 9.194 |
10 | BMW X1 | 8.791 |
Bei den Elektroautos führt das Tesla Model 3
Nicht nur im Dezember sondern auch im Gesamtjahr holt sich das Tesla Model 3 die Führung im Jahr 2021. Auf Platz 2 folgt der VW e-Up und auf Platz 3 der VW ID.3. Der smart fortwo eq kommt auf den 5. Platz. Bei den Mercedes Modellen ist der EQA Platz 20 am besten Positioniert.
Vom EQS wurden im Dezember weitere 155 Einheiten zugelassen. Im Gesamtjahr 2021 kommt man auf 554 Einheiten. Die Auslieferungen begangen aber auch erst im 4. Quartal 2021. Aktuell stehen noch einige Kunden EQS in Kippenheim und sind zur Auslieferung gesperrt. Hier müssen noch Softwareupdates aufgespielt werden. Weltweit konnte man bisher 16.370 Bestellungen für den EQS annehmen.
Tesla Model 3 mischt die deutsche Mittelklasse auf
Halbleiterkrise hin- oder her. Das Tesla Model 3 hat den Audi A4 und die Mercedes C-Klasse in ihrem Heimatmarkt Deutschland im Gesamtjahr 2021 überholt und deklassiert. Das wird bei den deutschen Herstellern nicht unbeobachtet bleiben. BMW beginnt nun im Januar 2022 mit den Auslieferungen vom BMW i4. Er hat schon 10 Monate Lieferzeit obwohl er noch gar nicht so richtig in den Showrooms angekommen ist. Im Werk München werden sogar nun Sonderschichten an Samstagen für den BMW i4 gefahren. Er könnte dem Tesla Model 3 Konkurrenz machen. Bei Audi wird man dieses Jahr nichts Vergleichbares anbieten können. Bei Mercedes wird man Mitte 2022 mit dem EQE starten. Er ist jedoch eine Klasse über dem Tesla Model 3 positioniert und wird daher etwas teurer sein. Die Frage ist hier ob man auch liefern kann. Denn Mercedes hat schon geäußert, dass man in 2022 weiterhin deutlich vom Halbleitermangel betroffen sein wird.
Platz | Mittelklasse | Jan-Dez 2021 |
1 | VW Passat | 45.696 |
2 | BMW 3er | 41.704 |
3 | Tesla Model 3 | 35.262 |
4 | Audi A4 | 23.767 |
5 | Mercedes C-Klasse | 22.640 |
Die Top 10 der Hybrid Zulassungen wird durch Mildhybrids dominiert
Die Hybridzulassungscharts sind mit 12 Volt, 48 Volt und 400 Volt. Nur die 400 Volt Hybrid Modelle von Toyota können auch kurze Strecken elektrisch fahren. Die anderen sind eigentlich Fahrzeuge mit erweitertem Start-Stopp-System. Sie werden vom KBA trotzdem als Hybrid (mild-Hybrid) gewertet. Audi und BMW haben hier schon viele Modellen mit 12 PS RSG ausgestattet. Im Fiat 500 ist sogar ein noch einfacheres 12 Volt Hybrid System mit knapp 5 PS verbaut. Mercedes rollt hier nun das deutlich effektivere 48 Volt ISG der 2. Generation (20 PS) aus. Es wird bei den M254 und OM654M verwendet. Ebenso haben die M256 R6 und einige V8 Modelle einen ISG an Bord.
Platz | Mild-/Vollhybrid | Jan-Dez 2021 |
1 | Audi A4 | 22.169 |
2 | BMW 3er | 21.686 |
3 | Audi A6 | 19.611 |
4 | Fiat 500 | 17.289 |
5 | BMW 5er | 16.496 |
6 | Ford Puma | 15.932 |
7 | Toyota YARIS* | 14.594 |
8 | Toyota COROLLA* | 13.665 |
9 | BMW X3 | 12.488 |
10 | Hyundai TUCSON* | 11.456 |
* Vollhybrid (400 Volt, aber ohne Stecker)
Mercedes GLC vor E-Klasse Familie und A-Klasse
Der GLC fährt den 1. Platz intern in Deutschland an. Auf Platz 2 folgt die E-Klasse Familie. Die A-Klasse wird dritter.
Durch den Halbleitermangel verlieren A-Klasse, B-Klasse und C-Klasse rund 50% ihrer Zulassungen gegenüber 2020. Nur der GLA, die S-Klasse und die smart Modelle können sich im Vergleich zum Vorjahr steigern.
2 Responses
Vielen Dank für die ausführliche Analyse.
Im kommenden Jahr dürfen der Benziner und Diesel Anteil weiter sinken, durch Mildhybridisierung oder Streichung von Verbrennern (Siehe Stellantis PKW Vans ) und Elektrofahrzeuge +PHEV. Die Stückzahlen bei den EQ Modellen müssen noch deutlich steigen. Bei einem Entfall der PHEV Förderung, könnten die Stückzahlen der PHEV deutlich sinken. Für den Fall sollte Mercedes sich überlegen ob man C02 starke Modellvarianten aus dem Pogramm ( Für Europa) streicht.
Der Hyundai Tuscon ist sowohl als Mild-und Vollhybrid verfügbar, als Hinweis .
Vielen DAnk für den Hinweis, ich habe es beim Hyundai Tuscon angepasst.
Vielleicht hat Mercedes Glück und die ganzen PHEV mit 100 km GLC und C-Klasse werden auch über den 31.12.2022 gefördert.
Aber ich denke auch, dass die Stückzahlen der PHEV bei Mercedes zurückgehen werden. Bis dahin muss Mercedes attraktive Produkte bei den rein elektrischen Pkw haben die auch lieferbar sind.
2023 wird das ja dann der EQA, EQB, EQE inkl. SUV, EQS inkl. SUV sein. Dazu der EQV. Der EQC wird vermutlich im Jahr 2023 auslaufen.
Zudem entfallen ja dann auch immer mehr die Supercredits für die FAhrzeuge unter 50g.
Während sie in 2021 noch mit dem Faktor 1,66 zählten, reduziert sich der Faktor in 2022 auf 1,33. In 2023 entfällt er.