Der Mercedes-Benz Vertrieb wird in Europa sukzessive auf ein Agenturmodell umgestellt – Rabatte könnten dadurch sinken
In Europa haben Schweden und Österreich das neue Modell bereits erfolgreich eingeführt, in Deutschland und UK ist der Start für 2023 geplant
Dies soll für die Mercedes-Benz AG die Vorteile einer besseren Übersicht über die Endpreise sowie einer besseren Kontrolle und Steuerung der Preisdurchsetzung führen.
In der Vergangenheit hat der Händler das Fahrzeug, in der Regel mit 13% Marge von der Mercedes-Benz AG eingekauft. Hat sich ein Fahrzeug nicht so gut verkauft, da es schon am Ende vom Lifecycle war gab es von der Mercedes-Benz AG weitere Anreizprogramme, die der Händler dem Kunden weitergeben konnte.
In der Praxis haben die Händler dann aber oft zudem noch ein Großteil der 13%igen Marge an den Kunden weitergegeben. Somit hat der Händler mit dem Neuwagenverkauf oft nur eine schwarze Null am Ende des Jahres erzielt. Das Geld wurde in der Regel immer mit der Werkstatt im Nachgang (Wartungen, Winterreifen etc.) verdient.
Durch das Agenturmodell, stellt die Mercedes-Benz AG nun dem Händler Fahrzeuge hin, die im Eigentum der Zentrale bleiben. Der Händler erhält eine Provision, wenn er diese Fahrzeuge verkauft. Dadurch hat der Händler keinen wesentlichen Einfluss mehr auf den Verkaufspreis. Dies kann dann besser durch die Mercedes-Benz AG gesteuert werden.
Zudem erhofft sich Mercedes-Benz dadurch in Summe weniger Geld an den Handel zu verlieren, sodass für die Zentrale mehr Geld pro verkauftem Fahrzeug erwirtschaftet wird.
Mercedes-Benz hat sich mit dem europäischen Verband der Mercedes-Benz Händler (FEAC, Fédération Européenne des Amicales de Concessionnaires Mercedes-Benz) auf wichtige Eckpunkte zur Einführung des Agenturmodells in Europa geeinigt. Die europäische Vertriebsorganisation von Mercedes-Benz Cars und Vans treibt somit die Transformation mit den Handelspartnern massiv voran, um den geänderten Kundenbedürfnissen zu begegnen. Künftig wird das jeweilige Neufahrzeug-Portfolio von Pkw und der privaten sowie der gewerblichen Vans in den europäischen Kernmärkten im Agenturmodell angeboten. Die erzielte Einigung mit dem FEAC bildet den Handlungsrahmen für die sukzessive Einführung des Agenturmodells in Europa.
„Unser Anliegen ist es, dass wir weltweit eine noch engere Kundenbindung an die Marke Mercedes-Benz erreichen. Daher freut es mich umso mehr, dass wir nun in einem nächsten Schritt gemeinsam mit dem europäischen Händlerverband einen wichtigen Meilenstein für uns und für unsere Partner in Europa erzielt haben. Der Ausgangspunkt für die Umstellung unseres Vertriebsmodells ist das veränderte Verhalten unserer Kunden in einer digitalisierten Welt“, sagte Britta Seeger, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG, verantwortlich für Vertrieb. „Wir möchten es unseren Kunden so einfach wie möglich machen, mit uns zu interagieren. Egal ob digital oder physisch. Das Agenturmodell unterstützt uns dabei, alle Kontaktpunkte nahtlos zu vernetzen. Wir haben ambitionierte Ziele, die wir zusammen mit unseren Vertriebspartnern erreichen wollen: Bereits Ende 2023 sollen mehr als 50 % der in Europa verfügbaren Mercedes-Benz Neufahrzeuge im Agenturmodell vertrieben werden.“
Derzeit ist das Agenturmodell von Mercedes-Benz in Schweden, in Österreich und in Südafrika sowie in Indien eingeführt. Der Start in Deutschland und UK erfolgt voraussichtlich 2023. Beim neuen Mercedes-Benz Agenturmodell steht die nahtlose Vernetzung aller Kontaktpunkte im Fokus. Die Kunden haben künftig noch stärker die Freiheit, zu wählen: Ganz gleich, ob sie sich im Autohaus mit Produktexperten austauschen, sich online informieren und den Kaufvertrag abschließen oder sowohl digital als auch physisch mit den Vertriebspartnern in Kontakt treten wollen. Die Agenten übernehmen dabei eine zentrale Rolle für die sogenannte Customer Experience und ermöglichen eine nahtlose Customer Journey – von der Recherchephase über den Kauf bis hin zur Fahrzeugübergabe. Zu den weiteren Vorteilen für die Kunden zählen die erhöhte Preistransparenz und die noch größere Online-Auswahl an Fahrzeugen. Den Partnern bietet das neue Agenturmodell die Möglichkeit, sich noch stärker als bisher auf den Kunden und seine Betreuung zu konzentrieren.
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