Abwrackprämie 2020 soll doch kommen

Erst wurde die neue Abwrackprämie, die der Autoindustrie in Deutschland nach der Corona-Pandemie wieder auf die Beine helfen soll, von der Bundeskanzlerin Angela Merkel abgelehnt.

Nun scheint sich die Chef-Lobbyistin Claudia Müller vom VDA mit der IG Metall durchgesetzt zu haben. Die genauen Details sollen wohl am 02. Juni 2020 beim nächsten Autogipfel beschlossen werden.

Ursprünglich sollten alle Autos mit einem CO2 Ausstoß von 95g je km gefördert werden. Dies war jedoch dem VDA ein Dorn im Auge, da von einer solchen Prämie vermehrt ausländische Pkw Marken mit verbrauchsgünstigen Kleinwagen profitiert hätten.

Nun ist jedoch die Förderung von Pkw mit einem Ausstoß von bis zu 140g je km die Rede. D.h. Benziner die bis zu 5,9 Liter verbrauchen sowie Diesel die bis zu 5,3 Liter verbrauchen. Unklar ist hierbei jedoch noch welche Meßmethode angewandt wird. Die Verbraucherverordnung für die Auszeichnung im Showroom schreibt weiterhin die Verbrauchsmessung nach NEFZ vor. Die Kfz-Steuer wird allerdings schon länger nach der WLTP Methode gemessen. Hier liegt der Verbrauch 10-15 % höher.

Nach NEFZ könnte man somit sogar noch einen E 350d fördern, während es bei den Benziner nur ein E 200 in die Förderung schaffen würde.

Würde die Messung nach WLTP angewendet, wären fast nur noch A, B, CLA sowie einige C-Klasse Modelle förderfähig.

Eine schöne Übersicht über die Verbräuche nach NEFZ und WLTP gibt es auf der folgenden Seite. Hier sind auch schon die E-Klasse Facelift Modelle aufgeführt. Von ihnen wäre quasi nur noch der E 200d und E 220d förderfähig.

Interessant wird es mit der Plug-in-Hybrid- und Elektroautoförderung. Sie würde vermutlich zusätzlich angewendet, da hier ebenfalls alle Modelle unter 140g CO je km sind. Somit könnte man dann auch einen GLE 350de 4matic fördern.

Wie hoch, die aktuell schon jetzt von der Opposition scharf kritisierte, neue Abwrackprämie ausfällt ist noch unklar.

Für Kunden die sich gerade ein Auto in diesem Segment bis 140g CO2 je km gekauft haben bedeutet dies einen erhöhten Wertverlust.

Das Paradoxe an einer solchen Prämie wäre jedoch, dass Autohersteller für Autos die mehr als 95g/km CO2 verbrauchen pro zusätzlichem Gramm 95 EUR je Fahrzeug an die EU bezahlen müssen. D.h. für ein Auto, dass 140g/km CO2 verbraucht werden bei der EU 4.275 EUR Strafe je Fahrzeug fällig, sofern es nicht mit anderen Fahrzeugen kompensiert werden kann. D.h. die Bundesregierung würde eigentlich den EU-Flottenverbrauch damit zum Teil unterwandern.

Die genauen Details werden dann vermutlich kurz nach dem 02. Juni 2020 bekannt gegeben.

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