Mercedes-AMG SL 63 E Performance mit 816 PS

Endlich präsentiert Mercedes-AMG das V8 Plug-in-Hybrid Monster im SL

 

jesmb hatte bereits im April 2023 über diese SL Version berichtet. Nun wurde sie präsentiert.

 

Im neuen Mercedes-AMG SL 63 E PERFORMANCE 4matic+ ist der 4,0-Liter-V8-Biturbomotor mit einem permanent erregten Synchron-Elektromotor, einer in Affalterbach entwickelten High Performance Batterie sowie dem vollvariablen Allradantrieb AMG Performance 4MATIC+ kombiniert. Die Systemleistung von 600 kW (816 PS) und das maximale Systemdrehmoment von 1.420 Nm ermöglichen beeindruckende Fahrleistungen: Die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 km/h erfolgt in 2,9 Sekunden. Der Vortrieb endet erst bei 317 km/h.

Mit der 6,1 kWh kann der Plug-in-Hybrid Mercedes-AMG SL 13 km rein elektrisch zurücklegen. Das reicht nicht für ein E-Kennzeichen und somit auch keiner 0,5% Geldwertervorteil bei Firmenwagen (er wird ganz normal mit 1,0% versteuert).

 

Die Batterie ist mit dem 1-phasigen 3,7 On-Bord-Lader in knapp 2 Stunden wieder voll.

 

Die Plug-in-Ladeklappe ist in die Heckschürze integriert. Zu erkennen ist der SL mit E Performance an der rot hinterlegten Modellbezeichnung. Zusätzlich gibt es außen geriffelte Trapez-Doppelendrohrblenden sowie die Kotflügel-Plaketten „E Performance“. 

Und es gibt noch viel mehr Argumente, die für das P3-Setup als Performance-Hybrid sprechen:

  • Das P3-Konzept ermöglicht es, über das gesamte Drehzahlband mit vollem Moment elektrisch zu boosten.
  • Der Elektromotor wirkt direkt auf die Hinterachse und kann damit seine Kraft unmittelbarer in Vortrieb umsetzen – für den Extra-Boost beim Anfahren, Beschleunigen oder Überholen.
  • Die Kraft des Elektromotors kann bauarttypisch mit vollem Drehmoment einsetzen, sodass ein besonders agiles Anfahrverhalten möglich ist.
  • Außerdem erlebt der Fahrer dank des integrierten, elektronisch gesteuerten Hinterachs-Sperrdifferenzials unmittelbar einen spürbaren Performance-Zugewinn: Das Hybridmodell beschleunigt höchst agil aus Kurven heraus, bietet optimale Traktion und daher auch mehr Fahrsicherheit.
  • Bei Schlupf an der Hinterachse überträgt sich die Antriebskraft von Verbrennungs- und Elektromotor bedarfsgerecht auch auf die Vorderräder. Dies ermöglicht die mechanische Verbindung des vollvariablen Allradantriebs mittels Kardanwelle und Antriebswellen der Vorderräder. Dadurch ist es auch darstellbar, rein elektrisch mit Allradantrieb zu fahren.
  • Die Positionierung an der Hinterachse verbessert die Gewichts- und die Achslastverteilung im Fahrzeug. Dies bildet die Basis für das überzeugende Handling.
  • Das AMG Konzept bietet bei der Rekuperation einen sehr hohen Wirkungsgrad, weil das System nur minimale mechanische und hydraulische Verluste von Motor und Getriebe erlaubt. Im Fahrprogramm „Comfort“ lässt sich der Verbrennungsmotor gezielt abkoppeln. Dies reduziert das Schleppmoment, wenn es die Fahrsituation erlaubt.
  • Das Zweiganggetriebe an der Hinterachse schaltet automatisiert. Mit seiner speziell abgestimmten Übersetzung gewährleistet es die Spreizung vom hohen Raddrehmoment zum agilen Anfahren bis zur sicheren Dauerleistung bei höheren Geschwindigkeiten. Ein elektrischer Aktuator legt den zweiten Gang spätestens bei ca. 140 km/h ein, was der Maximaldrehzahl des Elektromotors von rund 13.500/min Umdrehungen entspricht.
  • Mit der Leistungssteigerung durch den zusätzlichen Elektromotor konnte das Entwicklerteam parallel auch den Wirkungsgrad des Gesamtfahrzeugs verbessern – und geringere Emissionen sowie einen niedrigeren Verbrauch erzielen.

Die permananterregte Synchronmaschine (PSM)

Die PSM ist mit einem hohlen Rotor aus Permanentmagneten ausgestattet und kann somit um die Ausgangswelle zum linken Hinterrad herum verbaut werden. Die Steuerung der E-Maschine übernimmt eine ebenfalls an der EDU befindliche Leistungselektronik, die Gaspedal-Befehle direkt in eine passende Bestromung der PSM umsetzt. Zusätzlich passt die feinfühlige Steuerung der E-Maschine die Drehzahl bei Schaltvorgängen des Zweiganggetriebes an. Somit kommt das Getriebe in der EDU gänzlich ohne mechanische Synchronisation aus. Das Boost-Drehmoment der E-Maschine kann so auch bei höheren Geschwindigkeiten genutzt werden. Das maximale Drehmoment einer E-Maschine liegt ab der ersten Umdrehung an, fällt aber später mit höheren Drehzahl wieder ab. Deshalb bringt der zweite Gang, der bei höheren Geschwindigkeiten eingelegt wird, die E-Maschine in einen Bereich mit niedrigeren Drehzahlen, sodass sie den Verbrenner im gesamten Geschwindigkeitsbereich unterstützen kann.

Aktive Aerodynamik neu abgestimmt

Feinschliff erhielt auch die aktive Aerodynamik. Sie ist an die elektrifizierte Antriebstechnologie angepasst. Zum ausgewogenen Fahrverhalten trägt das aktive Aerodynamik-Element bei, das sich im Unterboden vor dem Motor verbirgt. Es ist beim SL-Topmodell serienmäßig an Bord. Dieses Carbon-Profil ist eine exklusive AMG Entwicklung und durch Patente geschützt. Es reagiert auf die Stellung der AMG Fahrprogramme und fährt bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h automatisch circa 40 Millimeter nach unten aus. Dadurch wird der sogenannte Venturi-Effekt erzeugt, der den Wagen zusätzlich an die Fahrbahn saugt und den Auftrieb an der Vorderachse reduziert.

Eine weitere aktive Komponente ist der nahtlos in den Heckdeckel integrierte, ausfahrbare Heckspoiler. Er verändert seine Stellung je nach Fahrzustand. Das AMG Aerodynamik-Team hat für den SL 63 S E  PERFORMANCE die Steuerungssoftware an die höhere Leistung angepasst und zahlreiche Parameter modifiziert. Sie beziehen die Fahrgeschwindigkeit, die Längs- und Querbeschleunigung und die Lenkgeschwindigkeit in die Berechnung ein. Der Spoiler nimmt ab 80 km/h fünf neue Winkelstellungen ein, um entweder die Fahrstabilität zu optimieren oder den Luftwiderstand zu verringern.

AMG ACTIVE RIDE CONTROL Fahrwerk mit semi-aktiver Wankstabilisierung

Ebenfalls serienmäßig ist das AMG ACTIVE RIDE CONTROL Fahrwerk mit semi-aktiver Wankstabilisierung. Die in Zug- und Druckstufe einstellbaren Verdrängungsdämpfer erhalten zusätzlich semi-aktive, miteinander verschaltete Hydraulikelemente. Sie ersetzen den herkömmlichen Drehstab-Stabilisator. Mit dieser Technologie wird es möglich, die Wankbewegungen des Aufbaus zu reduzieren und eine große Spreizung der Fahrprogramme darzustellen. Die hydraulische Verschaltung der Dämpferkammern an allen vier Rädern erfolgt über entsprechende Leitungen und die Stellventile innerhalb der adaptiven Dämpfer.

Die Verbindung der vier Federbeine und die Druckregulierung von Pumpe und Schaltventilen erlauben eine sehr breite Wankfederrate bei gleichzeitig reduzierten Wankbewegungen. Bildlich gesprochen: Jeder Drehstab von null bis steif lässt sich automatisch darstellen. Im Alltag erhöht dies den Komfort, weil selbst einseitig auftretende Unebenheiten individuell ausgeglichen werden. Bei dynamischer Kurvenfahrt mindert die Hydraulik zudem aktiv den Sturzverlust. Dank der resultierenden hohen Sturzsteifigkeit lenkt der Roadster sehr präzise ein.

Bei Geradeausfahrt wird abhängig von Fahrprogramm und Fahrsituation das System komplett geöffnet. Einseitige Hindernisse, die sonst zu Wankbewegungen führen, gleicht das System aus. Fahrer und Passagiere erleben ein deutlich komfortableres Fahrgefühl. Die reduzierten Wankbewegungen bei Kurvenfahrt zahlen gleichermaßen in den Komfort wie in die Fahrdynamik ein. Auch die Ausprägung des Fahrverhaltens in den einzelnen Fahrprogrammen lässt sich noch stärker zwischen Komfort und Sport spreizen.

Aktive Hinterachslenkung vereint Agilität und Stabilität

Auch der SL 63 S E PERFORMANCE ist serienmäßig mit einer aktiven Hinterachslenkung ausgestattet. Abhängig von der Geschwindigkeit lenken die Hinterräder entweder in die entgegengesetzte (bis 100 km/h) oder in die gleiche (schneller als 100 km/h) Richtung der Vorderräder. Das System ermöglicht damit gleichermaßen ein agiles und stabiles Fahrverhalten. Das sind Eigenschaften, die ohne Hinterachslenkung im Gegensatz zueinander stehen. Weitere Vorteile sind die leichtere Fahrzeug-Beherrschbarkeit im Grenzbereich sowie weniger Lenkaufwand, weil die Übersetzung der Vorderradlenkung direkter ist.

Gut dosierbar und standfest: die AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage

Entsprechend der extremen Leistungswerte und der damit verbundenen Performance kommt serienmäßig die AMG Keramik Hochleistungs-Verbundbremsanlage mit bronzefarbenen 6-Kolben-Festsätteln vorne und
1-Kolben-Faustsätteln hinten zum Einsatz. Im Vergleich zu AMG Modellen mit reinem Verbrennungsmotor ist sie größer dimensioniert: Die Karbon-Keramik-Bremsscheiben an der Vorderachse messen 420  x  40  Millimeter, an der Hinterachse 380  x  32  Millimeter. Die Bremsanlage überzeugt mit sehr kurzen Bremswegen sowie höchster Standfestigkeit und Fadingstabilität bei starker Beanspruchung. Zudem punktet sie mit einer hohen Lebensdauer. Der leichte Werkstoff spart zusätzlich Gewicht und reduziert die ungefederten Massen.

Die Daten im Überblick

 

Mercedes-AMG SL 63 S E PERFORMANCE

Systemleistung

600 kW (816 PS)

Systemdrehmoment1

1.080–1.420 Nm

Verbrennungsmotor

4,0-Liter-V8 mit Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung

Hubraum

3.982 cm3

Max. Leistung Verbrennungsmotor

450 kW (612 PS) bei 5.750–6.500 1/min

Max. Drehmoment Verbrennungsmotor

850 Nm bei 2.500–4.500 1/min

Max. Leistung Elektromotor

150 kW (204 PS)

Max. Drehmoment Elektromotor

320 Nm

Antrieb

Allradantrieb AMG Performance 4MATIC+ mit vollvariabler
Momentenverteilung

Getriebe

AMG SPEEDSHIFT MCT 9G

Kraftstoffverbrauch gewichtet, kombiniert

 

Kombiniert

kombiniert

7,7 l/100 km2

CO₂-Emissionen gewichtet, kombiniert

175 g/km2

Stromverbrauch gewichtet

11,5 kWh/100 km2

Energiekapazität

6,1 kWh

Elektrische Reichweite

13 km (EAER)

Beschleunigung 0-100 km/h

2,9 s

Höchstgeschwindigkeit

317 km/h

1 Gesamtsystem, je nach Gangkombination
2 Die angegebenen Werte sind die ermittelten WLTP-CO₂-Werte i.S.v. Art. 2 Nr. 3 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet. Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.

[1] Die angegebenen Werte sind die ermittelten WLTP-CO₂-Werte i.S.v. Art. 2 Nr. 3 Durchführungsverordnung (EU) 2017/1153. Die Kraftstoffverbrauchswerte wurden auf Basis dieser Werte errechnet. Der Stromverbrauch wurde auf Grundlage der VO 2017/1151/EU ermittelt.

Der neue AMG SL 63 E Performance 4matic+ hat in Summe acht auf ihn zugeschnittene Fahrprogramme „Electric“, „Battery Hold“, „Comfort“, „Glätte“, „Sport“, „Sport+“, „Race“ und „Individual“.

Weitere Informationen:

Die Strategie hinter dem AMG E Performance Antrieb

Mercedes-AMG SL mit MANUFAKTUR Ausstattungen

 

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