OTA Update müssen zertifiziert werden

Die von Tesla eingeführt OTA Updates führen bei den etablierten Herstellern zu Problemen

Alle gucken auf Tesla. Dort werden OTA (Over-the-Air via Mobilfunk oder WLAN) Updates in sehr kurzen Zyklen eingespielt.

So war Mercedes bei den EQ Modellen mit der MBUX Routen Berechnung lange einsame an der Spitze, da man auch die Wetterdaten (Regen, Gegenwind etc) in die Routenberechnung mit einbezog und so für das Mercedes EQ Modell die effizienteste Route anbieten konnte. So spart der Fahrer unter anderem Ladezeit am Schnelllader.

Inzwischen hat Tesla ebenfalls, mittels OTA-Update, diese Funktion Wetterdaten in der Routenberechnung zu Berücksichtigen auf die Fahrzeuge aufgespielt.

Während die etablierten Hersteller für viele Bauteile eigene Steuergeräte verbauen, hat Tesla nur 1-2 Zentralrechner im Fahrzeug. VW hat mit dem MEB Baukasten denselben Weg eingeschlagen.

Mercedes will mit dem neuen MB.OS System ebenfalls dorthin.

In den aktuellen Fahrzeugen können einige, aber nicht alle Steuergeräte via OTA Update verbessert werden.

Mercedes Entwicklungschef Markus Schäfer hat nun darauf hingewiesen, dass die neuen OTA-Update zu riesen zusätzlichem Zertifizierungsverfahren bei den einzelnen Ländern in führen wird. So müssen die neuen Funktionen in Korea, China, Japan, USA und den EU separat den jeweiligen Behörden vorgeführt werden.

Die Behörden müssen immer dann eingebunden werden, wenn es bspw. um die Sicherheit geht (bspw. bei Fahrerassistenzsystemen) oder aber die Motorsteuerung betroffen ist.

Dieser Fall ist bei der Präsentation der Auslieferungszahlen der S-Klasse in die USA publik geworden. Im dritten Quartal waren die Verkäufe in die USA massiv eingebrochen, obwohl sich die S-Klasse weltweit sehr gut verkauft. Ein Software Update betrifft das Fahrerassistenzsystem und wurde den US Behörden so spät eingereicht, sodass derzeit keine Freigabe der Fahrzeuge vorliegt. Die S-Klassen sind derzeit auf einem größeren Parkplatz geparkt und werden hoffentlich noch im 4. Quartal 2022 an die US-Kunden ausgeliefert sobald die Behörden das Update freigegeben hat.

Wie Tesla diesen Prozess handhabt ist nicht genau bekannt. Einige Funktionen sind jedoch als „Beta“ gekennzeichnet und sind nur auf eigene Verantwortung zu benutzen. Dies muss der Nutzer durch eine Meldung auf dem Display bestätigen.

Weitere Informationen:

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