Mercedes EQB 250 zu teuer eingepreist?

Mercedes bestätigt beim EQB 250 neue PSM Maschine – sie ermöglicht 474 km Reichweite

Seit dem 22.02.2022 ist die Einstiegsmotorisierung im EQB erhältlich. Es ist der EQB 250. Auf den ersten Blick unterscheidet er sich nicht sonderlich in den Leistungsdaten zum EQA 250.

Doch wie Mercedes nun bestätigte verfügt der EQB 250 über eine Permanent-Synchronmaschine (PSM).

Während der EQA 250 über eine Asynchron-Maschine (ASM) verfügt und damit mit 429 km deutlich weniger Reichweite als der schwerere und größere EQB 250 (474 km) aufweist. Dies liegt daran, dass bei einer ASM der Rotor und der Stator als Elektromagnete ausgeführt sind. Es kommt somit nur zu einem Magnetfeld, wenn beide mit Strom versorgt werden. Dadurch benötigt die Maschine aber etwas mehr Strom.

Die PSM Maschine, die bei den 4matic Modellen an der Hinterachse eingesetzt wird und der EQA und EQB 4matic im Teillastbereich zum Hecktriebler werden, kommt nun beim EQB 250 an der Vorderachse zum Einsatz. Sie leistet zwar auch 190 PS, hat aber mit 375 NM rund 5 NM mehr als die ASM Variante vom EQA 250.

Beim PSM Motor wird dagegen einer der Rotor als Permanent-Magnet ausgeführt. Dabei kommt meistens eine Legierung mit Neodym zum Einsatz. Neodym wird zu fast 90% in China gewonnen. Es handelt sich dabei um seltene Erden. Die Herstellkosten eines solchen Motor sind leicht höher. Dadurch, dass nur noch ein Bauteil zum Elektromagneten werden muss, wird weniger Strom benötigt und die Effizienz steigt auf über 90%.

Wenn man bedenkt, dass bei den identischen Triebsträngen (300 4matic und 350 4matic) der EQA 15 km weiterkommt, so würde der EQA 250 mit dem PSM Motor 489 km weit fahren.

Somit bringt der PSM Motor im Vergleich zum ASM Motor einen erheblichen Reichweiten Zuwachs (beim EQA wären es 14% bzw. 60 km).

EQB 250 zu teuer eingepreist?

Mercedes lässt sich dies beim EQB 250 aber auch fürstlich entlohnen. Zwar ist die PSM Maschine in der Herstellung teurer (durch das Neodym) aber vor Förderung kostet ein EQB 250 mit PSM Maschine gegenüber dem EQA 250 mit ASM 4.801,65 EUR Aufpreis, während bei den anderen Motoren der EQB Preisaufschlag lediglich 1.773,10 EUR beträgt.

Aber vielleicht korrigiert die Mercedes-Benz Bank dies über einen attraktiveren Leasing-Faktor. Bis am Freitag den 25.02.2022 gab es noch keine Leasing-Angebote, da der Restwert noch nicht feststand.

 Preis inkl. MwStPreis nach Förderung inkl. MwStReichweite in WLTP
EQA 250        47.540,50 €                37.970,50 €429
EQA 300 4matic        53.538,10 €                45.563,10 €438
EQA 350 4matic        56.215,60 €                48.240,60 €438
EQB 250        52.342,15 €                44.367,15 €474
EQB 300 4matic        55.311,20 €                47.336,20 €423
EQB 350 4matic        57.988,70 €                50.013,70 €423
EQB Aufpreis zu EQAVorNach-Förderung
250           4.801,65 €                  6.396,65 €
300 4matic           1.773,10 €                  1.773,10 €
350 4matic           1.773,10 €                  1.773,10 €

Der aktuelle EQA 250 erhält als einzige Antriebsvariante von H/X243 die volle staatliche Förderung von 6.000 EUR plus 3.570 Herstelleranteil (inkl. MwSt)

Wann und wie die seit Januar 2021 angekündigte Long Range Version im EQA aussehen wird (EQA 250+) will Mercedes zeitnah kommunizieren.

Denkbar ist, dass der EQA 250 ebenfalls auf die PSM Maschine umgestellt wird. Dann hätte er 489 km WLTP Reichweite. Die EQA 250+ würde mit weiteren Maßnahmen wie Aerodynamik, Eco-Reifen mit geringerem Rollwiderstand, Ausstattung und eventuell einer anderen Batterie dann über 500 km kommen.

Im EQB bleibt der EQB 250 mit 474 km aber wohl die reichweitenstärkste Version.

Lieferzeiten:

Beim EQA liegt man im Bereich von 10-11 Monaten

Der EQB ist aktuell mit 3 Monaten relativ schnell lieferbar.

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