Mercedes eActros 600 erreichen den südlichsten Punkt Europas

Nach dem Nordkap sind die beiden eActros 600 nun in Tarifa eingetroffen

 

Die beiden Elektro-Trucks der „eActros 600 European Testing Tour 2024“ haben das nächste große Etappenziel erreicht. Nach ihrer 32-tägigen Testfahrt durch bislang 18 Länder sind die zwei seriennahen Prototypen des eActros 600 am Wochenende in Tarifa, dem südlichsten Ort auf dem europäischen Festland, angekommen. Auf den zurückgelegten 10.697 Kilometern bis nach Tarifa wurde ausschließlich an öffentlichen Ladepunkten geladen. Pro Tag wurde ein Ladestopp eingelegt, immer am Ende der jeweiligen Tagesetappe.

 

Christof Weber, Head of Global Testing Mercedes-Benz Trucks: „Die bisherige Tour hat uns gezeigt, dass batterieelektrischer Fernverkehr in Europa schon heute möglich ist. Die beiden eActros 600 Prototypen erweisen sich als äußerst zuverlässige Gefährten – in anspruchsvoller Topografie ebenso wie bei Wind, Regenwetter oder über 30 Grad Außentemperatur. Die von uns angegebenen 500 Kilometer Reichweite mit einer Batterieaufladung und 40 Tonnen Gesamtzuggewicht haben sich als realistisch erwiesen. Wir haben auf der bisherigen Tour ausschließlich an öffentlichen Ladepunkten geladen. Auf der nördlichen Etappe konnten wir fast immer mit dem kompletten Zug an die Ladesäulen heranfahren. Im weiteren Tour-Verlauf in Richtung Süden hat sich allerdings gezeigt, dass die von uns angefahrenen Ladesäulen meist nur mit der abgesattelten Zugmaschine erreichbar waren.“  

Offizieller Tourstart der Erprobungsfahrt mit zwei batterieelektrischen eActros 600 durch Europa war der 11. Juni in Frankfurt am Main. Nach ihrer Reise in Richtung Norden durch Deutschland, Dänemark und Schweden, haben die beiden Trucks pünktlich zu Mittsommer das erste große Etappen-Highlight erreicht: das Nordkap in Norwegen, den nördlichsten, auf dem Straßenweg erreichbaren Punkt Europas. Ab Ende Juni ging es dann für den Konvoi mit jeweils 40 Tonnen Gesamtzuggewicht weiter in Richtung Süden durch Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien, Frankreich und Spanien.

 

Nach dem Stopp in Tarifa führt die Reise erneut in Richtung Norden – durch Portugal, Frankreich, Belgien, Niederlande und Luxemburg zurück nach Deutschland. Ende Juli werden die E-Trucks wieder in ihrer Heimat erwartet.

Erfahrungen auf unterschiedlichsten Strecken mit Blick auf den Energieverbrauch sammeln

 

Mercedes-Benz Trucks will mit der „eActros 600 European Testing Tour 2024“ umfangreiche Erfahrungen auf den unterschiedlichsten Strecken in verschiedenen Topografien und Klimazonen mit Blick auf den Energieverbrauch sammeln. Diese Erkenntnisse will der Hersteller anschließend mit interessierten Kunden teilen.

 

Die hohe Batteriekapazität von über 600 Kilowattstunden[1] sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung, ermöglichen eine Reichweite des eActros 600 von 500 Kilometern[2] ohne Zwischenladen. Die Batterien sollen im Rahmen der Tour ausschließlich an öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden.

 

Über den eActros 600

 

Etwa 60 Prozent der Langstreckenfahrten von Mercedes-Benz Trucks Kunden in Europa sind kürzer als 500 Kilometer, sodass Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof sowie an den Be- und Entladestellen für diese Fälle ausreichend ist. Für alle anderen Einsätze ist der kontinuierliche Aufbau einer öffentlichen Ladeinfrastruktur eine essenzielle Voraussetzung, um den Elektro-Lkw voll einsatzfähig für den paneuropäischen Fernverkehr zu machen. Der eActros 600 wird neben dem CCS-Laden mit bis zu 400 kW später auch das Megawattladen (MCS) ermöglichen. Im April dieses Jahres haben Entwickler von Mercedes-Benz Trucks erstmals einen Prototyp des eActros 600 an einer Ladesäule mit einer Leistung von einem Megawatt im unternehmenseigenen Entwicklungs- und Versuchszentrum in Wörth am Rhein erfolgreich geladen. Kunden können für MCS eine Vorrüstung bestellen. Sobald die MCS-Technologie verfügbar und herstellerübergreifend standardisiert ist, soll sie für diese Modelle des eActros 600 nachrüstbar sein. Die Batterien können an einer entsprechenden Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in ca. 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent[3] aufgeladen werden.

 

Optisch zeichnet sich der Langstrecken-E-Lkw durch ein grundlegend neues, puristisches Design mit klaren Linien und einer aerodynamischen Form aus. Bei der Profitabilität für Flottenbetreiber soll der Elektro-Truck neue Maßstäbe setzen, womit er langfristig die Mehrheit der Diesel-Lkw im wichtigen Fernverkehrs-Segment ablösen kann. Kern des Konzepts von Mercedes-Benz Trucks für den batterieelektrischen Fernverkehr ist, Kunden eine gesamtheitliche Transportlösung aus Fahrzeugtechnologie, Beratung, Ladeinfrastruktur und Services zu bieten.

 

 

 

[1] Der eActros 600 verfügt über drei Batteriepakete mit jeweils 207 kWh. Diese bieten eine installierte Gesamtkapazität von 621 kWh. Nennkapazität einer neuen Batterie, basierend auf intern definierten Rahmenbedingungen. Diese kann je nach Anwendungsfall und Umgebungsbedingungen variieren.

 

[2] Die Reichweite wurde unter spezifischen Testbedingungen, nach Vorkonditionierung mit einer 4×2 Sattelzugmaschine mit 40t Gesamtzuggewicht bei 20°C Außentemperatur im Fernverkehrseinsatz, intern ermittelt und kann von den nach der Verordnung (EU) 2017/2400 ermittelten Werten abweichen.

 

[3] Basierend auf internen Simulationen, da ein verbindlicher und einheitlicher Megawatt Charging System (MCS) Standard aktuell noch in Erarbeitung ist.

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Eine Antwort

  1. Spannend wird es jetzt diesen Test im Winter nochmal zu wiederholen. Mit der gleichen Strecke. Zum Mitsommer am Nordkap ist halt der optimale Zeit um oben im hohen Norden auch mit angenehmen Temperaturen den Batterien entgegen zu kommen. Also Sommertest bestanden! Wintertest noch ausstehend. 😉

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