Mit dem Mercedes EQS SUV ins Gelände

Zwar ist der EQS SUV nicht so geländegängig wie eine G-Klasse – aber seine Fähigkeiten sind dennoch beachtlich

Der Fahrer kann die Eigenschaften des Antriebs, des ESP®, des Fahrwerks und der Lenkung mit Hilfe von DYNAMIC SELECT verändern. Neben ECO, COMFORT, SPORT und INDIVIDUAL besitzen die 4MATIC Versionen des EQS SUV mit OFFROAD ein weiteres Programm für Fahrten abseits befestigter Straßen. Insgesamt ist dort die Fahrpedalkennlinie deutlich flacher.

Das Fahrzeugniveau wird um 25 mm angehoben. Bei Geschwindigkeiten über 80 km/h senkt sich das Fahrzeug ab auf Normalniveau. Werden 50 km/h unterschritten, wird das Fahrzeug wieder angehoben. Zwei Versionen des Fahrprogramms OFFROAD mit und ohne ESP® lassen sich auswählen:

Beim Fahrprogramm OFFROAD mit aktiviertem ESP® wird wenig Schlupf an den potenziell durchdrehenden Rädern zugelassen. So werden zum Beispiel auf einer nassen Wiese deutlich geringere Spuren hinterlassen. Dies wird erreicht durch eine Momentenbilanzierung zwischen eATS und ESP®. Der Druck im Regelsystem passt dadurch exakt zum Moment am Rad. Bei Verschränkung im Gelände findet eine Art PreFill statt. Das heißt, das entlastete Rad wird bereits beim Ausfedern mit Druck in der Radbremse versorgt, um einem Durchdrehen vorzubeugen.

Ziel des Fahrprogramms OFFROAD mit ESP® OFF ist es, ausreichend viel Schlupf zuzulassen, aber das Fahrzeug dennoch sicher beherrschbar zu machen. Viel Radschlupf ist zum Beispiel hilfreich, um im Sand genügend Vortrieb zu haben – das Fahrzeug wühlt sich voran. Die Regelungsschwellen der Antriebsschlupfregelung ASR sind hier deutlich aufgeweitet. Selbst in potenziell kritischen Situationen wie zum Beispiel beim Wenden auf einer Düne, wenn der Schwung nicht bis nach oben reicht, steht dem Fahrer dadurch immer volles Moment zur Verfügung. Leistung ist durch die eATS ausreichend vorhanden.

Das Offroad-ABS arbeitet mit deutlich größerem Schlupf. Dieser wird über den Lenkwinkel reduziert, damit das Fahrzeug lenkbar bleibt. Die Bergabfahrhilfe Downhill Speed Regulation (DRS) wird nun über den iBooster realisiert und nicht wie bei den Verbrennern über eine Hydraulikeinheit (ESP®). Dadurch regelt DRS nun viel leiser und noch sanfter.

Grundeinstellung ist das Fahrprogramm COMFORT. Nach der Auswahl gibt es eine akustische und optische Bedienrückmeldung. Das gewählte Fahrprogramm wird als Status angezeigt und auf dem Zentral-Display inszeniert.

Blick unters Fahrzeug: „transparente Motorhaube“

Zusätzlich bietet der EQS SUV eine „transparente Motorhaube“: Bei eingeschaltetem Offroad-Fahrprogramm zeigt das Zentraldisplay einen virtuellen Blick vorne unter das Fahrzeug, inklusive Vorderrädern samt deren Lenkstellung. Die Darstellung ist zusammengesetzt aus den Bildern der 360-Grad-Kamera. Es gibt zwei Ansichten: unter das Fahrzeug und nach vorne in Fahrtrichtung blickend. Bei Geschwindigkeiten bis 8 km/h wird die „transparente Motorhaube“ und damit der Blick unter das Fahrzeug gezeigt. Von 8 bis 20 km/h zeigt das System die Ansicht nach vorn. Bei schnellerer Fahrt wird das Kamerabild abgeschaltet. Die „transparente Motorhaube“ ist äußerst hilfreich: Damit können Hindernisse wie etwa große Steine oder tiefe Schlaglöcher auf dem Fahrweg besser und frühzeitiger erkannt werden.

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