Daimler EBIT 2019 4,3 Mrd EUR

Konzernabsatz bei 3,34 (2018: 3,35) Mio. Fahrzeugen
Umsatz steigt um 3% auf 172,7 (2018: 167,4) Mrd. €
Konzern-EBIT bei 4,3 (2018: 11,1) Mrd. €
Bereinigtes Konzern EBIT bei 10,3 Mrd. €
Konzernergebnis bei 2,7 (2018: 7,6) Mrd. €
Free Cash Flow des Industriegeschäfts bei 1,4 (2018: 2,9) Mrd. €
Netto-Liquidität des Industriegeschäfts bei 11,0 (2018: 16,3) Mrd. €
Netto-Liquidität mit IFRS 16-Effekten zu Jahresbeginn 2019 bei 13,1 Mrd. €
Dividende in Höhe von 0,90 (2018: 3,25) € pro Aktie vorgeschlagen
Annerkennungsprämie 500 EUR je Mitarbeiter + 597 EUR Ergebnisbeteiligung
EQA Präsentation im Herbst 2020, Auslieferung 2021
EQV Bestellfreigabe Frühjahr 2020, Auslieferung Sommer 2020
Insgesamt werden drei harte Jahre (2020 bis 2022) erwartet.
Die Einhaltung des Flottenverbrauch gelingt in 2020 nur mit Hilfe der SuperCredit (doppelt Anrechnung von Plug-in-Hybrid und E-Auto) und Phase-In (5% der Pkw mit dem höchsten Verbrauch werden nicht in den Flottenverbrauch eingerechnet). Ab 2021 wird die Erreichung dann deutlich schwieriger.

Daher wird die Anzahl der 48 Volt Mild-Hybrid-Fahrzeuge verdoppelt und die Plug-In-Hybrid sowie E-Auto in 2020 vervierfacht (Anteil von 2% auf 9% in der Mercedes-Flotte). Gewisse Unsicherheiten bzgl. Batterieverfügbarkeit und Kundeninteresse bleiben.

Des Weiteren sind in 2019 die Absatzzahlen der Kompaktfahrzeuge (A, B, CLA) deutlich gestiegen. Sie haben jedoch nicht so eine hohe Marge wie die MRA Fahrzeuge.

Es werden nun zahlreiche Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt.
Das S-Klasse Coupé und Cabrio (C/A217) erhalten keinen Nachfolger. Dies soll der neue SL (ab 2021) übernehmen.
Die B-Klasse könnte später in einer andere Karosserieform überführt werden.
Die X-Klasse (Pick-Up) wird Ende Mai 2020 eingestellt.
Der CLS und AMG GT 4-Türer erhalten keine direkten Nachfolger. Dies wird eine elektrische 4-türiges Coupé / Limousine übernehmen (EQE).
48 Volt Mild-Hybrid Steigerung von 2019 nach 2020 von 200.000 auf 400.000 Einheiten
Plug-in-Hybrid Steigerung von 2019 nach 2020 von knapp 50.000 auf knapp 150.000 Einheiten
E-Autos: 2019 rund 20.000 E-smart und 2.000 EQC auf rund 70.000 in 2020 (20.000 E-smart + 50.000 EQC)

Die Daimler AG (Börsenkürzel: DAI) hat heute die vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2019 veröffentlicht, das am 31. Dezember 2019 abgeschlossen wurde. Der Konzernabsatz lag mit 3,34 (2018: 3,35) Mio. Pkw und Nutzfahrzeugen auf Vorjahresniveau. Der Umsatz stieg um 3% auf 172,7 (2018: 167,4) Mrd. €. Der Daimler-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein EBIT von 4,3 (2018: 11,1) Mrd. €. Das EBIT enthält Einzelsachverhalte wie rechtliche Verfahren und damit zusammenhängende Maßnahmen, Restrukturierungs-Maßnahmen sowie M&A-Sachverhalte. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 10,3 Mrd. €. Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sowie der Mercedes-Benz AG:
„Während unsere Ergebnisse im Jahr 2019 die weiterhin starke Nachfrage nach unseren attraktiven Produkten widerspiegeln, können wir mit dem Gewinn nicht zufrieden sein. Vor allem erhebliche Sonderbelastungen beeinträchtigten unsere Finanzergebnisse im vergangenen Jahr. Die Zukunft unseres Unternehmens liegt in der CO2-neutralen Mobilität sowie in der konsequenten Digitalisierung. Damit schöpfen wir das volle Potenzial in unseren Produkten und unseren Prozessen aus. Um dies zu erreichen, haben wir unsere Investitionen in neue Technologien substanziell erhöht. Wir sind entschlossen, unsere technologische Führungsposition auszuspielen und gleichzeitig unsere Profitabilität deutlich zu verbessern. Dazu sind umfassende Maßnahmen zur Kostensenkung und Steigerung des Cash Flow notwendig. Im Jahr 2019 haben wir diese festgelegt und mit der Umsetzung begonnen. Zur Stärkung unserer Finanzkraft als Grundlage für unsere Zukunftsstrategie werden wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen.“

Das Konzernergebnis sank im Geschäftsjahr auf 2,7 (2018: 7,6) Mrd. €. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 2,4 (2018: 7,2) Mrd. €. Dies führte zu einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 2,22 (2018: 6,78) €. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 1. April 2020 eine Dividende von 0,90 (2018: 3,25) € pro Aktie vorschlagen. Die Ausschüttungssumme beträgt damit 1,0 (2018: 3,5) Mrd. €.

Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars hat im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 2.385.400 (2018: 2.382.800) Einheiten verkauft und damit das Rekordniveau aus dem Vorjahr nochmals geringfügig übertroffen. Der Umsatz stieg auf 93,9 (2018: 93,1) Mrd. €. Das EBIT sank um 53% auf 3.359 (2018: 7.216) Mio. €. Die Umsatzrendite lag bei 3,6% (2018: 7,8%). Belastend wirkten eine Neueinschätzung der Risiken von laufenden behördlichen und gerichtlichen Verfahren und Maßnahmen bei Mercedes-Benz Dieselfahrzeugen sowie Aufwendungen für einen Rückruf von Takata-Airbags. Dem Wachstum bei Absatz und Umsatz und der besseren Preisdurchsetzung standen anhaltend hohe Investitionen in neue Technologien und Produkte gegenüber. Das um Einzelsachverhalte bereinigte EBIT betrug 5.841 Mio. €, die bereinigte Umsatzrendite 6,2%.

Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 waren im Daimler-Konzern weltweit 298.655 (2018: 298.683) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 173.813 (2018: 174.663) in Deutschland beschäftigt, in den USA waren 25.788 (2018: 26.310) und bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China 4.439 (2018: 4.424) tätig.

Nachhaltige Geschäftsstrategie
Mit einer nachhaltigen Geschäftsstrategie stellt sich Daimler den Herausforderungen der Transformation in der Autoindustrie. Die Nachfrage nach individueller Mobilität und der weltweite Güter- und Personentransport werden weiter zulegen und weiterhin die Basis für das Kerngeschäft als Fahrzeughersteller bilden. Der Premiummarkt für Pkw wird auch künftig nachhaltig und schneller wachsen als der Volumenmarkt. Gleichzeitig bekennt sich Daimler konsequent zur CO2-neutralen Mobilität. Zur Erreichung der CO2-Ziele und zur Finanzierung der wichtigen Zukunftsfelder Elektromobilität und Vernetzung ist ein enormer technischer und finanzieller Aufwand notwendig. Die daraus entstehenden Kostenbelastungen erfordern umfassende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung, zur Verschlankung des Unternehmens und zur Erhöhung des Free Cash Flow.

Zu den Maßnahmen gehört unter anderem die deutliche Reduzierung der Material- und Verwaltungskosten sowie die Verringerung der Personalkosten bis Ende 2022 um mehr als 1,4 Mrd. Euro. Ziel ist ein weltweiter sozialverträglicher Abbau von Arbeitsplätzen inklusive der Reduzierung von Führungspositionen. Im laufenden Jahr wird Daimler die Produkt- und Elektro-Offensive fortsetzen: Dazu bringt Mercedes-Benz Cars unter anderem die neue S-Klasse mit der aktuellsten Version des Multimediasystems MBUX auf den Markt. Mit dem EQA wird das erste vollelektrische SUV-Kompaktmodell im Herbst vorgestellt. Mercedes-Benz Vans erweitert das Produktportfolio um den vollelektrischen EQV. Dazu kommen zahlreiche Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb und 48-Volt-Technologie. Insgesamt plant Mercedes-Benz, den Anteil von Plug-in-Hybriden und vollelektrischen Fahrzeugen am Gesamtabsatz 2020 zu vervierfachen. Damit verbunden ist die weitere Steigerung der eigenen Batterieproduktion: Künftig werden Batterien für Elektrofahrzeuge in neun Fabriken an sieben Standorten auf drei Kontinenten gefertigt.

Ausblick Für das Jahr 2020 rechnet Daimler mit einem Konzern-Absatz leicht unter dem Vorjahresniveau. Mercedes-Benz Cars, Mercedes-Benz Vans und Daimler Trucks erwarten einen leichten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Daimler Buses erwartet hingegen einen leicht steigenden Absatz. Bei Daimler Mobility dürfte das Neugeschäft leicht zurückgehen und das Vertragsvolumen auf Vorjahresniveau bleiben.

Der Umsatz des Daimler-Konzerns wird sich im laufenden Geschäftsjahr auf dem Niveau des Vorjahres bewegen. Bei Mercedes-Benz Cars & Vans dürfte der Umsatz auf Vorjahresniveau liegen. Daimler Trucks & Buses rechnet mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Das Geschäftsfeld Daimler Mobility erwartet einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Konzern-EBIT wird im Geschäftsjahr 2020 deutlich über dem von zahlreichen Einzelsachverhalten belasteten Niveau des Jahres 2019 liegen. Die Geschäftsfelder haben für das Jahr 2020 folgende Rendite-Erwartungen:
– Mercedes-Benz Cars & Vans: bereinigte Umsatzrendite von 4% bis 5%,
– Daimler Trucks & Buses: bereinigte Umsatzrendite von 5%,
– Daimler Mobility: bereinigte Eigenkapitalrendite von 12%.
Bereits eingeleitete signifikante Effizienzmaßnahmen in allen Geschäftsfeldern wie beispielsweise Personal- und Materialkosteneinsparungen, Portfolio- und Modellanpassungen und die weitere Umsetzung von Plattformstrategien sowie eine stringentere Kapitalallokation sollten bereits im Geschäftsjahr 2020 erste positive Ergebniseffekte haben. Ihre volle Wirkung werden diese Maßnahmen in den Folgejahren entfalten. Restrukturierungs-Maßnahmen sowie der damit verbundene und eingeleitete Beschäftigungsabbau werden das Ergebnis des Jahres 2020 hingegen belasten. Daimler wird weiterhin alle Nicht-Kernaktivitäten überprüfen, um die finanziellen Ressourcen auf die Geschäfte mit den höchsten wirtschaftlichen Potenzialen zu konzentrieren.
Im Free Cash Flow des Industriegeschäfts werden sich weiterhin hohe Vorleistungen für neue Produkte und Technologien belastend auswirken, auch wenn diese im Jahr 2019 ihr höchstes Niveau erreicht haben sollten. Trotzdem geht Daimler davon aus, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts deutlich über dem Vorjahreswert liegen dürfte. Darin nicht berücksichtigt sind mögliche Belastungen im Zusammenhang mit rechtlichen und behördlichen Verfahren. Vor dem Hintergrund einer noch gezielteren Kapitalallokation und Priorisierung von Projekten sind Investitionen in Sachanlagen sowie für Forschung- und Entwicklung im Jahr 2020 in der Größenordnung des Jahres 2019 geplant.

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