Elektro-G-Klasse hat in der Stadt mehr Reichweite als AMG G-Klasse

Verbrennungsmotor ist in der Stadt ineffizient – ein E-Motor dagegen eigentlich immer effizient

Der Mercedes G 63 AMG verbraucht kombiniert nach WLTP 14,7 Liter. In der Innenstadt werden es dann 22,7 Liter auf 100 km.

Ein Verbenner kann nicht rekuperieren, sondern vernichtet die Bewegungsenergie mit den mechanischen Bremsen (bzw. wandelt sie in eine warme Bremsscheibe um).

Zudem hat der Verbrennungsmotor nur einen optimalen Wirkungsgrad von gerade einmal 35%. Im Stop-and-Go Verkehr in der Innenstadt ist der V8 allerdings weit von seinem optimalen Wirkungsgrad entfernt (15-20%). Somit steigt der Verbrauch weiter an.

G 63 AMG

Durch den 100 Liter Tank schafft der G 63 AMG in der Stadt somit eine Reichweite von 441 km.

 

Der G 580 EQ kann die Bewegungsenergie bspw. für den Stopp vor einer roten Ampel zum Großteil rekuperieren. In der Innenstadt benötigt der G 580 EQ 19,0 kwh/100 km inkl. Ladeverluste. Ohne die 12,97% Ladeverluste konsumiert er in der Innenstadt somit 16,8 kWh auf 100 km und erzielt Dank der 116 kWh großen Batterie eine Reichweite im innerstädtischen Verkehr von 690 km. Das sind 250 km mehr als beim G 63 AMG mit V8.

Geht es auf die Autobahn, benötigen beide G-Klasse viel Energie (aufgrund der großen Stirnfläche und schlechten cW-Wert) aber der V8 kommt jetzt näher an sein Betriebsoptimum. Somit sinkt sein Verbrauch auf 14,4 Liter pro 100 km.

Der G 580 EQ benötigt auf der Autobahn 38,4 kWh.

Die Autobahnreichweite geht also mit 694 km gegenüber 341 km beim G 580 EQ deutlich in Richtung G 63 AMG aus.

Bei 120 km/h benötigt eine G-Klasse 33 kW um die physikalischen Fahrwiderstände zu überwinden. D.h. durch den sehr hohen Wirkungsgrad der E-Motoren und der Nebenverbraucher liegt man hier mit 38,4 kWh kaum darüber.

Der G 63 AMG ist zwar nicht mehr so extrem ineffizient wie in der Stadt benötigt aber mit 14,4 Liter (das entsprechen 122,4 kWh) deutlich weiter weg von der eigentlich benötigten Kraft (33 kW).

Während der G 580 EQ rund 16% über den physikalischen Fahrwiderstand liegt, ist der G 63 AMG (oder jeder Verbrenner) fast viermal so hoch.

Warum kommt der G 63 AMG dann trotzdem weiter auf der Autobahn?

Das liegt ganz einfach daran, dass in einem 100 Liter Benzintank 850 kWh Energie gelagert werden, während die Batterie im G 580 EQ – zwar sehr groß ist für ein E-Auto – aber im Vergleich zum Benzintank nur 116 kWh aufnehmen kann.

Oder anders ausgedrückt: Vom Energieäquivalent hätte der G 63 AMG nur einen 13,7 Liter Tank. Damit würde er im kombinierten WLTP Zyklus gerade mal 93 km schaffen (gegenüber den 473 km beim G 580 EQ)

D.h. die E-Autos haben gerade bei geringer Last, Stau/Stadt (oder bei der G-Klasse im Gelände) deutliche Vorteile gegenüber dem Verbrenner. Die Nachteile auf der Autobahn kommen nicht daher, dass ein E-Auto auf der Autobahn ineffizient wird, sondern weil die Batterie oft nur 10% der Energie eines Benzin- oder Dieseltanks hat.

 

Mitte 2025 kommt dann in der G-Klasse eine neue Batterie heraus, die dann wieder ein Stückchen näher an den Verbrenner rücken wird.

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