Mercedes S-Klasse: Nur Schweben ist besser

Die Details zum optionalen aktiven 48 Volt E-ABC Fahrwerk der neuen S-Klasse:

Noch mehr Fahrkomfort und Agilität sowie innovative Funktionen wie ein Anheben der Karosserie beim Seitencrash bietet das neu entwickelte Aktive Fahrwerk E-ACTIVE BODY CONTROL, das mit der serienmäßigen Luftfederung AIRMATIC kombiniert ist. Es kann die Feder- und Dämpferkräfte an jedem Rad individuell regeln und wirkt so nicht nur Wank-, sondern auch Nick- und Hubbewegungen entgegen. E‑ACTIVE BODY CONTROL ermöglicht zusammen mit ROAD SURFACE SCAN und der Kurvenneigefunktion CURVE ein außergewöhnliches Komfort-Niveau und unterstreicht so den Anspruch von Mercedes-Benz, das intelligenteste Fahrwerk der Welt zu bauen.

 

Aktive Fahrwerke haben bei Mercedes-Benz eine lange Tradition. Bereits vor über 40 Jahren wurde an Federungs- und Dämpfungssystemen geforscht, bei denen die Kraft an jedem Rad individuell geregelt werden konnte. Das Ziel: Eine Verbesserung von sowohl Fahrkomfort als auch Fahrdynamik. 1999 erfolgte der erste Serieneinsatz als ABC (Active Body Control) im damaligen S-Klasse Coupé. ABC wurde in den Folgejahren kontinuierlich weiterentwickelt und mit der Funktion ROAD SURFACE SCAN im Jahr 2013 zum ersten vorausschauenden Fahrwerk, welches auf Bodenwellen bereits reagiert, bevor diese überfahren werden.

E-ACTIVE BODY CONTROL setzt diese Tradition auf einzigartige Weise fort. Von Mercedes-Benz entwickelt, arbeitet es mit 48 Volt Spannung und ist in der S-Klasse als Sonderausstattung erhältlich. Das System baut auf dem serienmäßigen, volltragenden Luftfedersystem AIRMATIC auf und bietet damit eine Rundum-Niveauregulierung, die das Fahrzeugniveau unabhängig von der Beladung konstant hält. Zugleich ermöglicht es nach Bedarf eine Anhebung oder Absenkung, um die Bodenfreiheit zu vergrößern oder zu verringern.

Darüber hinaus erzeugt die Luftfederung mit aktivem hydraulischen Dämpfer dynamische Kräfte, die den Kräften der Luftfeder überlagert sind und den Fahrzeugaufbau aktiv abstützen und dämpfen, z.B. bei Längs- und Querbeschleunigung oder bei der Fahrt auf unebenen Straßen. Beim Bremsen und Beschleunigen taucht die Karosserie nicht mehr ein und auf schlechten Straßen kann das System sogar elektrische Energie zurückgewinnen, so dass der Energiebedarf gegenüber dem Vorgängersystem in der bisherigen S-Klasse etwa halbiert wurde.

Das vollaktive Fahrwerk bietet eine sehr weite Spreizung des Fahrverhaltens, die über das Fahrprogramm eingestellt werden kann – vom Komfort einer Luxus-Limousine bis hin zur Agilität eines Sportwagens. Es ist außerdem mit der Hinterachslenkung und den übrigen Fahrwerk- und Regelsysteme eng vernetzt und erreicht dadurch ein neues Maß an Stabilität und Sicherheit. Mit fünf Mehrkernprozessoren, mehr als 20 Sensoren und unter Nutzung der Stereo-Kamera reagiert E-ACTIVE BODY CONTROL vorausschauend auf jede Fahrsituation und schafft ein völlig neues Fahrerlebnis. 1.000-mal pro Sekunde analysieren die Steuergeräte die Fahrsituation und passen das Fahrwerk entsprechend an. Einzigartig ist die Funktion ROAD SURFACE SCAN: Die Stereo-Multi-Purpose-Kamera erfasst kontinuierlich die Fahrbahnoberfläche vor dem Fahrzeug. Die Federbeine werden dann so angesteuert, dass die Karosseriebewegungen beim Überfahren von Bodenwellen deutlich reduziert werden, denn das Fahrwerk reagiert bereits, bevor die Fahrbahnstörung erreicht ist.

Ebenfalls den Fahrkomfort steigert die Kurvenneigefunktion: Im Fahrmodus CURVE neigt sich die S-Klasse ähnlich einem Motorrad aktiv in drei Stufen um bis zu 3° in die Kurve. Damit werden die Querkräfte reduziert, die auf die Passagiere wirken. Kurvenfahrten werden dadurch deutlich angenehmer, insbesondere für die Beifahrer und Fondpassagiere.

Die Regelung von E-ACTIVE BODY CONTROL ist abhängig von:

  • der Fahrweise, z.B. dynamisch
  • der Straßenbeschaffenheit, z.B. Bodenwellen
  • der Fahrzeugbeladung
  • der individuellen Auswahl des Fahrprogramms: sportlich (SPORT), komfortabel (COMFORT), komfortabel mit dynamischer Kurvenneigefunktion (CURVE) oder komfortabel und besonders energiesparend (ECO).

 

Wirkungsweise: So funktioniert E-ACTIVE BODY CONTROL

E-ACTIVE BODY CONTROL ergänzt die Luftfederung um eine teiltragende Hydraulik. Dabei trägt die Luftfeder die Grundlast des Fahrzeugaufbaus und regelt langsam das Niveau ein. Die Hydraulik erzeugt dynamische Kräfte, die den Kräften der Luftfeder überlagert sind und den Fahrzeugaufbau aktiv abstützen und dämpfen. Erreicht werden bis zu 6 kN an den Rädern der Vorderachse und 5 kN an der Hinterachse. Die Stelldynamik beträgt bis zu 20 kN/s. Damit ist auch ein Anheben der Karosserie für den Fall möglich, dass ein drohender Seitenaufprall erkannt wird.

 

An jedem Rad ist innerhalb der Achse ein Dämpfer verbaut, der an beiden Arbeitskammern über ein verstellbares Dämpfungsventil sowie einen Hydraulikspeicher verfügt. Der Dämpfer ist über Hydraulikleitungen mit einer intelligenten Motor-Pumpen-Einheit im 48-Volt-Netz verbunden. Durch eine Ansteuerung der Motor-Pumpen-Einheit kann das Öl derart verschoben werden, dass eine Druckdifferenz innerhalb des Dämpfers entsteht, durch die schnell eine aktive Kraft aufgebaut wird.

Die Koordination der Motor-Pumpen-Einheiten an allen vier Rädern erfolgt über ein zentrales Steuergerät, das auch die Ventile und den Kompressor für die Luftfeder ansteuert und somit immer das gesamte Fahrwerk kontrolliert.

Der Übergang von einer riemengetriebenen hydraulischen Pumpe zu einer elektrischen 48-Volt-Pumpe berücksichtigt auch die zunehmende Elektrifizierung des Antriebsstrangs: Der Verbrennungsmotor steht immer häufiger still – oder fällt ganz weg.

Mit der neuen S-Klasse werden neue Ausstattungen zum Schutz bei einem schweren Seitenaufprall eingeführt. Das innovative PRE-SAFE® Impuls Seite wird durch eine Fahrwerkkomponente ergänzt: Die Karosserie kann jetzt bei einem drohenden Seitenaufprall durch das E-ACTIVE BODY CONTROL Fahrwerk (Sonderausstattung) innerhalb weniger Zehntelsekunden angehoben werden.

PRE-SAFE® Impuls Seite, eine Innovation des Experimental-Sicherheits-Fahrzeug ESF 2009, hatte 2015 ihre Weltpremiere in der Serie. Die Idee: Um die Zeit vor dem Aufprall zu nutzen, bewegt das System den Insassen in der Gefahrenzone kurz vor einem bevorstehenden Seitenaufprall weg von der Türverkleidung in Richtung Fahrzeugmitte. Dazu bläst das System bei einer erkannten und unmittelbar bevorstehenden Seitenkollision in Sekundenbruchteilen Luftkammern in den Seitenwangen der Rückenlehne auf. Dieser Impuls bewegt den Insassen nicht nur seitlich weg vom unmittelbaren Gefahrenbereich und vergrößert seinen Abstand von der Tür, sondern gleichzeitig wird der Impuls moderat auf den Insassen übertragen. So werden die auf ihn beim seitlichen Aufprall wirkenden Kräfte abgemildert. Dies kann die Belastung des Brustkorbs durch die Seitenkollision deutlich reduzieren und das Verletzungsrisiko erheblich verringern.

Jetzt verstärkt Mercedes-Benz mit einer neuen Funktion von PRE-SAFE® Impuls Seite die Maßnahmen in der Vorunfallphase: Bei einem drohenden Seitenaufprall kann die Karosserie durch das E-ACTIVE BODY CONTROL Fahrwerk (Sonderausstattung) innerhalb weniger Zehntelsekunden angehoben werden. Zum Erkennen eines potenziellen Seitencrashs wird Radarsensorik genutzt. Als Aktor dient das aktive Fahrwerk E-ACTIVE BODY CONTROL, das das Fahrzeug um bis zu 80 Millimeter nach oben bewegen kann. Die Folge ist eine Entlastung der Türstrukturen, da der Schweller durch die erhöhte Position einen größeren Teil der Lasteinleitung übernehmen kann. Somit können sich die Deformationen der Fahrgastzelle und die damit einhergehende Belastung der Insassen verringern.

Mercedes-Benz 2021 S-Klasse PreSafe Implus Seite
Das 48 Volt e-ABC aktive Fahrwerk hebt Dank der Infos von PreSafe Impulse Seite die Karosserie um 8cm an

Der neue Mittenairbag positioniert sich bei einem schweren Seitenaufprall zwischen Fahrer und Beifahrer und kann so das Risiko eines gegenseitigen Kopfkontakts reduzieren. Er ist mittig im Fahrzeug in die Lehne des Fahrersitzes integriert.

Der Mittenairbag wird bei Erkennen eines schweren Seitenaufpralls ausgelöst, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die Entscheidung über eine Auslösung trifft das Airbagsteuergerät abhängig von der Aufprallrichtung, der Aufprallseite und dem Belegungszustand des Beifahrersitzes.

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