JESMB Kurztest Mercedes EQS 580 4matic

Auf der IAA konnte jesmb den neuen Mercedes EQS 580 4matic testen

Die Welt befindet sich derzeit in einer starken Veränderung, doch auf eins kann man sich verlassen: Ein Mercedes ist ein Mercedes! Nun mit elektrischem Antriebsstrang.

Zur Ausfahrt während der IAA konnte jesmb den Mercedes EQS 580 4matic einem Kurztest unterziehen.

Das Fahrzeug ist extrem solide verarbeitet und bietet hochwertige Materialien. Auch bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn bleibt das Fahrzeug extrem leise.

Die Hinterachslenkung verhilft dem 5,21m langen EQS zu einem quirligen Handling.

Die Animationen des neuen MBUX Hyperscreen sind gestochen scharf und bieten zahlreiche Informationen. Die Darstellung ist teilweise jedoch schon etwas zu verspielt. Früher gab es bspw. bei der Verbrauchsanzeige ein normales, farbiges Balkendiagramm und für jede Minute (Durchschnittsverbrauch pro Minute).  Die neue Anzeige ist etwas verspielter und lässt sich nicht so gut ablesen.

Auch bei der 360 Grad Kamera beeindruckt die 3D-Ansicht extrem. Man muss sich aber erst einmal daran gewöhnen. Dies klassische 2D-Vorgelpersepektive der 360 Grad Kamera war subjektiv etwas einfach zum Rangieren in engen Lücken. Aber das kann auch Gewohnheit sein.

Das MBUX Hyperscreen Beifahrer Display lässt sich mit unterschiedlichen Inhalten belegen. Man kann bspw. einen Film gucken, sich die Navikarte anzeigen lassen, einen neuen Radiosender suchen oder sich einen Kompass anzeigen lassen. Alternativ kann man auch ein feststehendes Bild oder ein animiertes Zierteil einblenden lassen.

Mercedes EQS MBUX Hyperscreen
MBUX Hyperscreen mit Zierteilanimation auf der Beifahrerseite
Mercedes EQS MBUX Hyperscreen
Beifahrer kann auch Radiosender auf seinem Display aussuchen
Mercedes EQS MBUX Hyperscreen Kompass
sich einen Kompass einblenden lassen...
Mercedes EQS MBUX Hyperscreen
oder auch noch einmal die Navikarte

Komfort ist das Thema von Mercedes.

Die Massagesitze suchen ihres Gleichen und überzeugten schon mit der Einführung im W213 in 2016.

Gekrönt wird der Sitzkomfort durch die tollen Kopfkissen an den Kopfstützen. Ein Genuss !

Das neue Augmented Reality Head-Up-Display kann ein zu dichtes Heranfahren an eine durchgezogene Linie sehr schön mit einer roten Linie visualisieren.

Die serienmäßige Luftfederung lässt den EQS sanft über lange Bodenwellen schweben. Nicht ebenerdig eingelassene Gullydeckel kann sie aber nicht vollständig von den Insassen fernhalten. Hier besteht das Problem der großen 20 Zoll Felgen. Die Reifenflanke ist nur noch sehr niedrig und kann diese kurzen Stöße nicht mehr komplett weg federn.

Wie beim EQC überzeugen auch die beiden EQS Maschinen. Sie sind so gut gelagert und gekoppelt, dass man kein Summen im Interieur mitbekommt. Die Beschleunigung ist komplett ruhig und sehr stark. Hat man auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn zu stark beschleunigt muss man gucken wie man sich dann mit 145 km/h in den fließenden Verkehr einfädeln kann.

Die Geschwindigkeit im EQS spürt man praktisch kaum. Er liegt satt auf der Straße und bleibt extrem leise. Der Blick auf den Tacho überrascht dann immer wieder.

Die Beschleunigung ist sehr druckvoll (klar bei 524 PS und 855 NM). Der Spurt auf 100 km/h ist in 4,3s vollbracht. Ab 200 km/h wird dann langsam aber spürbar die Beschleunigung zurückgefahren um nicht zu extrem in die elektronische Begrenzung (210 km/h, lt. Tacho 215 km/h) zu laufen.

Auf der Testrunde lag der Verbrauch bei knappen 21 kWh auf 100 km. Die Fahrweise war sehr gemischt (Stadt, Land und Autobahn) inkl. Klimaanlage und im Comfort Modus.

Der Mercedes EQS ist uneingeschränkt langstreckentauglich

Der EQS 580 4matic ist mit 676 km WLTP Reichweite angegeben. Der Testverbrauch der 27 km langen Testfahrt lässt sich aber nicht so einfach hochrechnen, da man bei längeren Reisen einen höheren Autobahnanteil hat. Gemäß dem Verbrauch auf der Testfahrt würde sich jedoch eine Praxis-Reichweite von 510 km ergeben. Ein extrem ordentlicher Wert für diese Power-Limousine im S-Klasse Format. Zumal der Mercedes EQS mit sehr schnellen Ladevorgängen mit bis zu 210 KW Ladeleistung glänzt. Somit verliert man kaum Zeit am Schnelllader.

Mercedes EQS Kofferraum
610 Liter großer Kofferraum - sehr tief

Um ehrlich zu sein, gibt es nun eigentlich keinen Grund mehr (wenn man nicht schwere Pferde- oder Wohnanhänger ziehen muss) für eine S-Klasse – es sei denn man fährt mit Chauffeur. Denn die S-Klasse bietet hier doch schon noch ein komfortableres Fondabteilung mit Liegesitzen und Klapptischen. Denn durch den Akku stellt man die Füße im Fond leicht erhöht gegenüber einer S-Klasse ab und dadurch ist der Winkel der Oberschenkel etwas steiler. Für Selbstfahrer lässt der EQS dagegen keine Wünsche offen.

Weitere Informationen:

Übersicht über die Mercedes Massagesitze

Mercedes EQS alle Daten und Infos

Mercedes EQS Sieger bei geladene km nach 20 min

Der Mercedes EQS im Video

IAA-News: Autonomes Fahren Level 3 – wie geht es weiter?

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5 Antworten

    1. Der EQS muss im vorderen Bereich für den HEPA Filter Platz bereithalten.
      Ansonsten denke ich sind die 610 Liter Kofferraum eigentlich sehr üppig.
      EQE und EQS haben eine AHK mit 750 kg Anhängelast.
      EQE SUV und EQS SUV erhalten 1,8t Anhängelast.

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