BAS (Brake-Assist)

Der Bremsassistent erkennt eine Notbremsung und baut sofort die volle Bremskraft auf. Mercedes hat im eigenen virtuellen Fahrsimulator in Berlin herausgefunden, dass viele Autofahrer bei einer Notbremsung nur zögerlich den vollen Bremsdruck aufbauen. Der BAS erkennt nun mittels eines Membranweg-Sensor wie schnell der Fahrer auf die Bremse tritt. So kann er unterscheiden ob es eine Notsituation ist oder eine normaler Bremsvorgang. Erkennt er, dass es eine Notsituation ist, baut er sofort den maximalen Bremsdruck auf und verkürzt so den Anhalteweg bei 100 km/h zwischen 6 und 40 m (je nach Fahrer).

BAS PLUS

Es war im Jahre 1992 als Mercedes-Ingenieure bei Tests im Fahrsimulator erkannten, dass die Mehrzahl der Autofahrerinnen und Autofahrer in Notsituationen zwar schnell, aber oft nicht kraftvoll genug aufs Bremspedal treten. Die Leistungsfähigkeit der Bremsanlage wird deshalb nicht vollständig ausgeschöpft, der Bremsweg verlängert sich erheblich. Diese Erkenntnis führte zur Entwicklung des Bremsassistenten, der 1996 erstmals in Serie ging und seit 1997 zur Grundausstattung aller Personenwagen mit dem Stern gehört. Die Technik interpretiert eine bestimmte Geschwindigkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird, als eine Notbremssituation und baut innerhalb von Sekundenbruchteilen die maximale Bremskraftverstärkung auf. Dadurch verkürzt sich der Bremsweg des Autos deutlich - bei 100 km/h und auf trockener Fahrbahn beispielsweise um bis zu 45 Prozent.
Den Bremsassistenten baut Mercedes-Benz zu einem vorausschauenden System aus, das den Autofahrer in kritischen Situationen noch wirksamer unterstützt als bisher. Radartechnik macht es möglich: Sie erfasst die Distanz vorausfahrender Autos, warnt den Fahrer vor zu geringem Abstand und berechnet bei einem drohenden Auffahrunfall die notwendige Bremskraftunterstützung. Stockt der Verkehr und muss der Autofahrer tatsächlich aufs Bremspedal treten, baut der neue Bremsassistent PLUS blitzschnell den für die jeweilige Situation berechneten Bremsdruck auf. Während beim herkömmlichen Bremsassistenten ein reflexartiges Betätigen des Bremspedals notwendig ist, erkennt das neue System den Bremswunsch des Autofahrers bereits beim Tritt aufs Pedal und optimiert danach den Bremsdruck automatisch. Damit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen erfüllt, um Auffahrunfälle zu vermeiden: die für die jeweilige Situation bestmögliche Bremsverzögerung. Der vorausschauende Bremsassistent PLUS gehört zum Ausstattungspaket DISTRONIC PLUS und nutzt neben dem 77-Gigahertz-Fernradar des Abstandsregel-Tempomaten ein neu entwickeltes Nahbereichsradar auf Basis der 24-Gigahertz-Technik. Beide Anlagen ergänzen sich in ihrer Funktion: Während das DISTRONIC-Radar so ausgerichtet ist, dass es mit einem Öffnungswinkel von neun Grad drei Fahrspuren einer Autobahn bis auf eine Entfernung von 150 Meter abtastet, erfasst das neue 24-Gigahertz-Radar im Winkel von 80 Grad und mit 30 Metern Reichweite das unmittelbare Umfeld vor dem Fahrzeug.
Wie wirksam diese neuartige Technik ist, hat Mercedes-Benz im Fahrsimulator und in der Praxis intensiv getestet:
An den Tests im Fahrsimulator nahmen 100 Autofahrerinnen und Autofahrer teil. Sie absolvierten eine jeweils 40-minütige Fahrt mit mehreren kritischen Situationen auf Autobahnen und Landstraßen. Unfälle konnten nur durch energisches Notbremsen verhindert werden. Die Ergebnisse: Betrug die Unfallquote bei Tests mit herkömmlicher Bremsentechnik im Durchschnitt 44 Prozent, so sank sie mithilfe des Bremsassistenten PLUS um drei Viertel auf elf Prozent.
An den Praxistests in Europa und den USA waren über 200 Autofahrerinnen und Autofahrer beteiligt; sie legten mit zwei Dutzend Erprobungswagen insgesamt über 450 000 Kilometer zurück. Die Fahrten wurden mithilfe moderner Mess- und Videotechnik aufgezeichnet. Die Auswertung der Daten und Filmsequenzen ergab, dass der Bremsassistent PLUS auch unter realen Bedingungen die Sicherheit wirksam erhöht.

10,5 MB Video zum Funktionsweise des BAS Plus


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