13.09.2017 JESMB IAA News: Wie geht es mit dem autonomen Fahren weiter ?



Wie geht es weiter mit dem teilautonomen Fahren?
Aktuell sind die E-Klasse und S-Klasse auf dem neusten Stand. Sie verfügen über die star 2.3 Elektronikarchitektur und benutzen die 4. Generation des Fahrerassistenzpakets.
Die C-Klasse wird mit dem Facelift in 2018 ebenfalls die 4. Generation erhalten. Daneben kommt es auch in der neuen A-Klasse W177 und dem neuen CLS (beide im Frühjahr 2018) zum Einsatz.
Es gibt jedoch aktuell kleine Softwareunterschiede bei der 4. Generation zwischen E- und S-Klasse. Die S-Klasse kann schon die hochpräzisen HERE Kartendaten für den Lenkassistenten nutzen.

Allerdings hat Daimler nicht mehr die Sondergenehmigung für das System erhalten. D.h. nach den Tesla Zwischenfällen (welcher in der EU durch die Niederlande abgenommen wird) mit dem Autopilot erteilte das KBA der Daimler AG nur noch eine Genehmigung für 15s statt 30s "freiem" Fahren unter optimalen Bedingungen. D.h. in der aktuellen E-Klasse (Sondergenehmigung) wird die Handsdetection Warnung bei optimalen Randparametern nur alle 30s eingefordert. Bei der S-Klasse alle 15s (dies gilt für die EU). In den USA hat auch die S-Klasse für richtige Highways weiterhin die 30s. Des Weiteren musste Daimler gemäß Anforderungen vom KBA die Hands-off Warnung deutlich erhöhen bzw. intensivieren. Wenn die E-Klasse (bei nächsten Modelljahr im Sommer 2018) diese Neuheiten erhält (Kartendaten werden mit einbezogen) wird auch hier nur noch 15s freies Fahren möglich sein.

Was ist der Unterschied zu Level 3 und wann kommt es ?
Das aktuell in der E-Klasse und S-Klasse erhältliche System fährt autonom nach Level 2. Level 5 bedeutet, dass kein Fahrer mehr im Fahrzeug sein muss. Level 3 ist der nächste Schritt. Im Wesentlich unterscheidet es sich nicht groß von Level 2 in der Funktionalität, jedoch ist es so, dass der Fahrer hier rund 5s Zeit hat sich darauf vorzubereiten das Steuer wieder zu übernehmen, falls das Auto ihn dazu auffordert. Bspw ein Buch oder das Handy weglegen.

Es kann zum Beispiel sein, dass die Stereokamera plötzlich durch Vogelkot abgedeckt wird, oder ein Stein in den Radar einschlägt. Dann muss das Auto in der Lage sein, trotzdem 5s korrekt weiterzufahren. Daneben müssen Systeme redundant ausgelegt werden. Zudem wird dann noch der LIDAR (Laser) verbaut, damit die Sensordatenfusion aus Laser, Kamera und Radar eine höhere Datenqualität und Zuverlässigkeit gewährleistet, falls ein System durch die o.a. Gründe behindert wird. Der neue Audi A8 wird aktuell ja mit Kamera, Radar und LIDAR ausgeliefert. Er wird aber noch zertifiziert und er soll dann vermutlich 2019 für die Kunden per Software Update auf Level 3 (hier bis 60 km/h im Stau) freigeschaltet werden.

Mercedes wird Level 3 vermutlich zur IAA 2019 mitbringen und dann 2020 in der neuen S-Klasse W223 bzw. E-Klasse Facelift W213 zum Einsatz bringen.

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